Was gibt es Neues?

Kurs halten im Champions League-Intermezzo

Champions League ist der sportliche Wettkampf zwischen zwei Nationalmannschaftsmaßnahmen: So ähnlich fühlen sich derzeit die Akteure des deutschen Meisters Wasserfreunde Spandau 04, der am Sonnabendabend erneut in der Königsklasse des europäischen Vereinswasserballs im Einsatz ist und dort am 9. Spieltag der Hauptrunde mit dem russischen Vertreter Sintez Kasan das Schlusslicht der Hauptrundengruppe A empfängt. Das Anschwimmen in der Schöneberger Schwimmsporthalle steigt wie gewohnt um 19 Uhr. 

International weht für die national seit langen Jahren nur selten geforderten Berliner sportlich zumeist ein anderer Wind, doch die morgige Partie ist auch terminlich eine sichtbare Hürde: Spandau 04 ist mit mehr als einem halben Dutzend deutschen Nationalspielern und weiteren internationalen Auswahlakteuren (Stefan Pjesivac/Montenegro, Tiberiu Negrean/Rumänien, Remi Saudadier/Frankreich und Dmitri Kholod/Russland) ausgestattet, die mit ihren Nationalteams bei der Olympiaqualifikation in Rotterdam (Niederlande) jeweils um das Tokio-Ticket spielen.

International ist Spandau bei Zwischenspiel zwischen Europameisterschaft und Olympiaqualifikation mit dem Auswärtscoup bei dem früheren Champions League-Sieger Szolnoki VSC (Ungarn) im Rennen um Platz vier in der Tabelle verblieben. Immerhin müssen die Berliner diesmal nicht reisen, und mit Schlusslicht Kasan wartet vor heimischer Kulisse eine Aufgabe, die lösbar erscheint: „Aber dennoch dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen“, sagt Spandaus Trainer Petar Kovacevic, der nach den langen Durstrecke des vergangenen Jahres den nächsten Sieg einfahren will. 

Sportlich ist durchaus noch etwas drin: Aktuell liegt Spandau im Achterfeld der Gruppe A als Sechster mit acht Punkten nach acht von 14 Spielen vier Zähler vom vierten Platz entfernt, der  die Qualifikation für das Final Eight in Recco (Italien) bedeuten würde. Schmerzhaft in Sachen Tabellenstand wirken sich für den DWL-Vertreter aus dem bisherigen Saisonverlauf gleich zwei Unterschieden aus, da diese nur mit einem Punkt honoriert werden. Jeder Sieg in der Champions League erbringt dagegen gleich deren drei Zähler.

Das Hinspiel in Kasan haben die Berliner vor dem Jahreswechsel knapp mit 12:11 gewonnen, wobei für Spannung gesorgt war. Spandau hatte an der Wolga nach dem ersten Viertel 6:2 geführt, den Vorsprung aber verspielt und sogar zweimal mit einem Tor hinten gelegen. Am Ende brachten die Gäste den knappen Erfolg aber doch nach Hause, der lange Monate ohne einen internationalen Spielbeginn beendete. „Eine solche Fieberkurve darf uns nicht wieder passieren. Ich denke, wir haben daraus gelernt“, sagt Kovacevic.

Auch die morgige Partie bleibt wie gegen Szolnok ein Intermezzo, bei dem trotz der terminlichen Widrigkeiten Kurs gehalten werden muss: Zwei Tage nach der Kasan-Partie geht die Vorbereitung der deutschen Nationalmannschaft auf Rotterdam mit einem Ein-Wochen-Lehrgang weiter, dann folgt am 4. März ein weiteres Champions League-Intermezzo gegen Olympiakos Piräus (Griechenland), einem der Titelfavoriten im laufenden Wettbewerb. „Wenn wir  uns in diesen Spielen gut verkaufen, kann das mental  zu einem  motivierenden Stimmungsmacher im Kampf um das Olympiaticket werden“, hofft Petar Kovacevic auch auf Rückenwind für die DSV-Auswahl.