Was gibt es Neues?

Zweiter Saisonsieg für Cannstatt – nur elf Tore im Kellerderby

Der SV Cannstatt hat in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) endlich wieder ein Erfolgserlebnis erlebt: Die Schwaben gewannen im Kellerduell des Vorletzten beim Tabellenschlusslicht und Aufsteiger Wasserfreunde Fulda mit 7:4 (3:0; 2:1; 1:1; 1:2). Der SVC kletterte damit auf Platz fünf der Tabelle der B-Gruppe, allerdings trennen die Ränge fünf bis sieben nur zwei Punkte Differenz.

Cannstatt startete gut in die Begegnung und hat die Nordhessen von Anfang an in Griff. SVC-Kapitän Marvin Thran knackte als erster den Fuldaer Abwehrriegel und erzielte das 1:0. Sein zweiter Treffer und ein Tor von Miro Tadin bescherten dem SVC die 3:0-Führung zur ersten Viertelpause. Zwar konnten die vom ehemaligen SVC-Coach Andreas Hohmann betreuten Fuldaer durch Balazs Borbely zunächst auf 1:3 verkürzen, doch bis zur Halbzeitpause bauten Jakob Zühl und Miro Tadin die Cannstatter Führung auf 5:1 aus.

Nach dem Seitenwechsel schienen die SVC-Spieler zunächst den Faden aus der ersten Hälfte wieder aufzugreifen und erhöhten durch Jakob Zühl auf 6:1. Doch danach hatten die Schwaben ihr Pulver fast verschossen. Im Gefühl des sicheren Siegs schlichen sich erhebliche Unsicherheiten und Leichtsinnsfehler ein. Plötzlich waren die Fuldaer gleichwertig, weil die Leistung des SVC einbrach. Fulda konnte das Spiel zwar nicht mehr drehen, und Cannstatt brachte den Sieg nach Hause, aber die Chance, mit einem deutlichen Erfolg auch etwas für das Torverhältnis zu tun, wurde leichtfertig vergeben.

Cannstatts Trainer Jovan Radojevic war daher nach dem Abpfiff nicht wirklich zufrieden. „Wir sind hierher gekommen, um zwei Punkte mitzunehmen. Das ist uns gelungen und das war auch wichtig. Aber ich bin mit dem Spiel meiner Mannschaft nicht wirklich glücklich.“ Vor allem die zweite Spielhälfte verlief nicht nach seinen Wünschen. „Ich weiß nicht was passiert ist. Wir haben wie mit angezogener Bremse gespielt und uns von der schwachen Mannschaft aus Fulda den Rhythmus aufdrücken lassen“, kritisierte er. Mit Blick auf die kommenden schweren Aufgaben erklärte er seine Unzufriedenheit. „Gegen einen stärkeren Gegner darf man sich einen solchen Durchhänger nicht erlauben“, erklärte der 35-jährige.

Die Cannstatter konnten sich vor allem auf ihre gute Verteidigungsleistung verlassen. Bei insgesamt elf Zeitstrafen gegen den SVC gestattete die Abwehr um Torhüter Florian Pirzer nur drei Gegentreffe, allerdings ließ auf der Gegenseite die Chancenverwertung bei eigenen Überzahlmöglichkeiten zu wünschen übrig. „Wir müssen in Überzahl auf jeden Fall besser werden“, hat Radojevic erkannt. Auf die Cannstatter wartet in der kommenden Woche ein besonderer Brocken. Im Achtelfinale des deutschen Pokals empfangen die Cannstatter die Mannschaft des SV Bayer 08 Uerdingen, die in der A-Gruppe der DWL auf Platz sechs liegt. Cannstatt geht daher als krasser Außenseiter in die Begegnung. (Text: Uwe Umbach)