Was gibt es Neues?
„Zeit, Geschichte zu schreiben …“
Das letzte April-Wochenende gehört noch einmal der Champions League, und hier will der deutsche Meister Wasserfreunde Spandau 04 am Sonntagmittag den großen Coup vorzeitig perfekt machen: Bereits am 13. Spieltag können die Berliner mit einem Auswärtssieg beim spanischen Vizemeister CN Sabadell die drei noch fehlenden Punkte für Platz vier und den ersten Endrundeneinzug seit 2003 einfahren. Die Partie in der Can Llong-Schwimmhalle der katalanischen Industriestadt wird um 12 Uhr angeschwommen. Der zweite DSV-Vertreter Waspo 98 Hannover steigt erst am Montagabend vor heimischer Kulisse gegen den ungarischen OSC Budapest ins Wasser (19:30 Uhr, Stadionbad).
„Es ist an der Zeit, dass wir Geschichte schreiben“, hofft nicht nur Spandaus Vereinspräsident Hagen Stamm auf das Ende einer langen sportlichen Durstrecke, die an dem Klub genagt hat: Zuletzt hatte der deutsche Meister trotz einer ständigen Teilnahme an der Champions League die Endrunde in der europäischen Königklasse vor 15 Jahren erreicht, als diese kurioserweise ebenfalls im italienischen Genua stattfand. Aus jenem illustren Kader der Berliner mit Namen wie Alexander Tchigir, Marc Politze, Thomas Schertwitis oder Sören Mackeben ist nur der damalige Trainer Peter Röhle verblieben, der aktuell als Teammanager die Fäden beim deutschen Meister zieht.
Gewinnt Spandau sein Gastspiel in Spanien, dann wäre der deutsche Vertreter auch nicht mehr auf das abschließende Hauptrundenspiel gegen den direkten Rivalen Jadran Herceg Novi (Montenegro) angewiesen, der als Fünfter ebenfalls noch rechnerische Chancen hat. Dieser liegt allerdings bereits fünf Zähler zurück und muss daher auf einen Berliner Patzer in dessen Auswärtspartie beim spanischen Vizemeister hoffen. „Alle Rechnereien aber sind für uns sekundär, wir wollen beide Partien gewinnen, unsere starke Champions League Saison damit bekräftigen und zeigen, dass wir da oben dazu gehören“, sagt Stamm kämpferisch.
Ganz so leicht könnte es trotz des guten Laufs der Berliner über wirklich weite Phasen der Saison nicht werden: Die ausschließlich mit Spaniern besetzten Gastgeber haben zwar nur drei der zwölf bisherigen Begegnungen: zweimal knapp gegen das punktlose Schlusslicht AZC Alphen (Niederlande), einmal überraschend mit 8:7 bei Herceg Novi – letzteres war Spandau zu Saisonbeginn nicht gelungen. Auch die oben bemühte Historie spricht nicht zwangsläufig für die im Hinspiel mit 11:8 ungefährdet siegreichen Berliner: In der Saison 2003/2004 unterlag der deutsche Meister am vorletzten Spieltag hier in Sabadell mit 8:10 und ließ zum Abschluss dann auch beim direkten Rivalen Shturm 2002 (Russland) die Punkte zum Weiterkommen liegen – dieser Teil der Geschichte soll sich nicht wiederholen …
Die deutschen Fans können beim Spandauer nach dem Endrundenticket wieder live dabei: Die Partie läuft am Sonntag unter http://www2.len.eu/?p=11343 wie gewohnt von 12 Uhr an auch in einem Livestream auf der LEN-Webseite.