Was gibt es Neues?

Zehn Haifischbisse …

Tore im Minutentakt brachte zum Auftakt der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) im hannoverschen Stadionbad das Niedersachsen-Derby: In der Pro A gewann der amtierende Pokalgewinner Waspo 98 Hannover erwartet klar mit 22:10 (5:1, 6:4, 8:2, 3:3) gegen die White Sharks Hannover, verpasste im Fernduell mit Meister Spandau 04 (15:1-Sieger gegen den OSC Potsdam) aufgrund der zweistelligen Zahl an Gegentreffern allerdings den durchaus möglichen Sprung an die Tabellenspitze. „Spieler des Tages“ wurde an alter Wirkungsstäte auf Anhieb Waspo98-Neuzugang Tobias Preuß, der nicht nur als dreifacher Torschütze glänzte.

Die Aussagekraft dieser ersten Saisonpartie blieb erwartungsgemäß begrenzt, zumal Waspo 98 an seiner Favoritenposition von Beginn an keinen Zweifel aufkommen ließ. Trainer Karsten Seehafer brachte aus seinem verbreiterten Kader mit Julian Real, Moritz Schenkel und Tobias Preuß gleich zum Saisonstart die drei Neuzugänge, ließ mit Predrag Jokic, Erik Bukowsi und Jorn Winkelhorst zentrale Akteure aber auch komplett draußen. Bei den Gästen gab es einen ersten Blick auf das teilweise neuformierte Team, das mit dem überraschenden Karriereende von Jungtalent Jonas Reinhart kurzfristig einen personellen Rückschlag hinnehmen musste.  

Philipp Dolff sorgte mit dem zweiten Angriff sogar für die 1:0-Führung der Gäste, doch Waspo 98 setzte die „Haie“ von Beginn an mit massivem Pressing unter Druck: Konter- und Rückraumtore sorgte für gleich acht Treffer in Serie und eine 8:1-Führung nach nicht einmal elf Minuten. Dass die 20-Tore-Marke fallen würde, war nur eine Frage der Zeit, allerdings gaben sich der Favorit in der Folge in der Abwehr (die in dieser Besetzung wohl nicht in den Toppspielen ins Wasser gehen dürfte) phasenweise arg nachlässig: Bereits zu Halbzeit hatten die Sharks fünf eigene Treffer auf dem Konto.

Zwei Treffer in den letzten 37 Sekunden bescherten den Gästen dann sogar noch eine zweistellige Ausbeute. Eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Supercup-Duell gegen Meister Wasserfreunde Spandau 04 war das etwas arg viel, was nicht nur die Fans bemängelten: „Unkonzentriertheit hinten und Nachlässigkeit vorn bringen uns um ein klar besseres Ergebnis“, sagte Waspo98-Trainer Karsten Seehafer, „wir haben noch Luft nach oben.“ Die 22 Gegentreffer waren für Sharks-Kapitän Kevin Götz „ein paar zu viel“, aber „in Anbetracht der Personalsituation und dem engagierten Spiel nach vorne, durchaus verkraftbar.“

Waspo98-Linkshänder Luka Sekulic führte zum Saisonauftakt mit fünf Treffern die Torschützenliste der Partie an. Erfolgreichster Werfer auf Seiten der Sharks war mit drei Treffern Felix Struß, der seinen positiven Trend aus der Vorbereitung (in jedem Spiel mindestens ein Tor) auch gegen den Pokalsieger fortsetzen konnte. Zudem verzeichnete Lukas Rolko zur Freude von Trainer Milan Sagat seinen ersten DWL-Treffer. Bei den Gästen gab Juniorennationalspieler Jan Rotermund (Jahrgang 2001) nach dem Auftritt bei den U17-Europameisterschaften nun auch sein Debüt in der Ligamannschaft.