Wünsche werden wahr …

Deutschlands Männer rüsten bei den 33. Wasserball-Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) zu ihrem letzten Auftritt: Die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) trifft am heutigen Donnerstag bei ihrem sechsten Auftritt im Bernat-Picornell-Schwimmkomplex auf dem Montjuïc-Berg im Spiel um Platz neun auf die Niederlande und könnte im Erfolgsfalle das anvisierte Ziel erreichen. Die Partie startet um 14:45 Uhr und wird wieder live im Internet auf der Homepage der LEN (www.len.eu) übertragen.

Nach dem schwierigen EM-Start mit der 1:14-Schlappe gegen Italien (die inzwischen auch andere Nationen gegen die „settebello“ in ähnlicher Form ereilt hat) und der dicken Zitterpartie beim 10:9-Erfolg im zweiten Gruppenspiel gegen Georgien hat sich die Lage im deutschen Lager zuletzt deutlich entspannt. Das 4:4 gegen Ungarn und der deutliche 12:5-Erfolg gegen Olympiateilnehmer Frankreich belohnte die Aktiven wie auch die Verantwortlichen für die intensive Arbeit der vergangenen Wochen und Monate. Nach dem Frankreich-Spiel könnten sich die DSV-Spieler zuletzt auch ein Abendessen in der Stadt und wollen bei dem elftägigen Turnierprogramm im sechsten Spiel heute noch einmal nachlegen.  

Ein kleiner Wunsch hat sich für beide Teams schon im Vorfeld erfüllt. Sowohl Deutschland wie auch die Niederlande werden besser als bei den Titelkämpfen zuvor abschneiden, nachdem sich die traditionsreichen Wasserball-Nationen 2016 im serbischen Belgrad noch im Spiel um Platz elf gegenüberstanden haben. Die DSV-Auswahl hat sich trotz des schweren Loses gegenüber dem elften Platz verbessert, und für die seit einschließlich 2008 nur bei drei von sechs Europameisterschaften qualifizierten Niederlande geht es sogar um die beste EM-Platzierung seit 1997. Das von Robin van Galen (Olympiasieger 2008 mit den niederländischen Frauen) betreute Team befindet sich auf einem guten Weg und gilt als einer der Anwärter für den letzten der zwölf Olympiastartplätze des Jahres 2012.

Das Platzierungsduell erfüllt auch einen Wunsch bei den Personalien: Die deutschen Nationalspieler Julian Real, Moritz Schenkel und Tobias Preuß vom neuen Meister Waspo 98 Hannover treffen zumindest im letzten EM-Auftritt auf ihren Vereinskameraden Jorn Winkelhorst, der seit 2016 fest zum Aufgebot der Niederlande zählt und bei den Niedersachsen seit zwei Jahren auf der Centerposition aktiv ist. Schöner wäre es gewesen, wenn sich die Nachbarn im Überkreuzduell beim Kampf um den Viertelfinaleinzug gegenübergestanden hätten, doch konnten beide Teams in der Gruppenphase nicht für die nötigen Resultate sorgen. Allerdings fehlte den Deutschen beim 4:4 gegen Ungarn nicht viel an dem erforderlichen Sieg gegen einen der Großen des Weltwasserballs.

Beide Teams standen sich vor knapp drei Wochen bei dem Vier-Nationen-Turnier im süditalienischen Cosenza gegenüber und trennten sich dort mit einem 8:8-Unentschieden. Die dortige Partie hatte allerdings starken Testcharakter, zudem kam dort auf deutscher Seite neben Mateo Cuk krankheitsbedingt auch Schlüsselspieler Marko Stamm nicht zum Einsatz. Entscheidend verbessern können sich beide Teams beim Wiedersehen unter der brennenden Sonne Barcelonas nicht mehr, doch geht es bei dem Nachbarschaftsduell wie gewohnt um einiges an Prestige, und der Sieger kann sich bei dem steinigen Weg zu den Olympischen Spielen 2020 im internationalen Standing ein wenig besser positionieren.

 

Die Ansetzungen des heutigen Tages

Donnerstag, den 26. Juli 2018 (Halbfinale und Platzierung Männer)
13:15 Rumänien – Frankreich – Spiel um Platz 11
14:45 Niederlande – Deutschland – Spiel um Platz 9
16:45 Ungarn – Montenegro – Plätze 5 bis 8
18:15 Griechenland – Russland – Plätze 5 bis 8
20:30 Serbien – Kroatien – Halbfinale
22:00 Spanien – Italien – Halbfinale 

Veröffentlicht am 26. Juli 2018 von Wolfgang Philipps