Was gibt es Neues?

„Wir haben unser Ziel verfehlt“

Mit einer 10:13 (1:3; 4:2; 1:4; 4:4)-Niederlage gegen OSC Potsdam und einem 11:7 (2:1; 4:3; 2:1; 3:2)-Sieg gegen den SC Neustadt schloss der SV Cannstatt die Saison 2015/16 in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) ab. In der Schlussabrechnung erreichten die vor Monatsfrist aus der A-Gruppe abgerutschten Cannstatter damit Platz elf.

 

Das zum zweiten Mal nach 2014 ausgespielte „Final Four“ um die Plätze neun bis zwölf war aus Cannstatter Sicht ein Spiegelbild der Saison: Ziel nicht erreicht aber das schlimmste verhindert. Entscheidend war bereits die Auftaktniederlage der Cannstatter gegen Potsdam. Die ohne Ex-Nationalspieler Florian Naroska und Stammtorhüter Florian Pirzer angetretenen Schwaben mussten bereits Mitte des zweiten Abschnitts auch noch auf Kapitän Marvin Thran verzichten, der nach dem dritten Persönlichen Fehler vorzeitig zum Duschen musste. Diese Ausfälle waren gegen Potsdam nicht mehr zu kompensieren, auch wenn Nationalspieler Timo van der Bosch mit fünf Treffern zum „Spieler des Tages“ gekürt wurde. „In Bestbesetzung wäre das anders ausgegangen“, war SVC-Coach Jürgen Rüdt nach dem Abpfiff überzeugt.

Im Spiel um Platz elf gelang den personell geschwächten Cannstattern dann ein deutlicher Erfolg gegen Süd-Konkurrenten SC Neustadt. Dabei mussten die Schwaben im dritten Spielabschnitt auf Nationalspieler Timo van der Bosch verzichten, der wegen ungebührlichen Benehmens vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Doch auch das brachte die Schwaben nicht mehr aus dem Konzept. Ein starker SVC-Kapitän Marvin Thran führte mit seinen Vier Treffern die Cannstatter zum wenigstens erfolgreichen Schlusspunkt unter eine ansonsten nicht zufriedenstellende Saison.

„Wir haben unser Ziel verfehlt – hier und auf die gesamte Saison“, erklärte ein enttäuschter SVC-Trainer Jürgen Rüdt nach dem Abpfiff, der zugleich auch einen Schlusspunkt unter seine Tätigkeit am Beckenrand zog. „Vieles ist in der Saison nicht so gelaufen, wie wir das geplant hatten. Es war eine völlig verkorkste Saison, wir hatten zu viele Nebenkriegsschauplätze, die Unruhe in die Mannschaft brachten“, erklärte das SVC-Urgestein. Beim SVC wird man sich nun zusammensetzen und über die Planungen für die kommende Saison beraten. „Wir brauchen einen klare Linie für die Zukunft“, erklärt Rüdt und ergänzt, „wir müssen zwei Jahre überbrücken, bis aus dem Nachwuchsbereich wieder starke Spieler nachkommen. Uns fehlt hier die Kontinuität.“ Man darf gespannt sein, wie der SVC versuchen wird, dieses Problem zu lösen.

Tore Cannstatt gegen Potsdam: Timo van der Bosch (5), Johannes Christoph, Atila Beretka, Miro Tadin, Jovan Radojevic, Evan Müller.

Tore gegen Neustadt: Marvin Thran (4), Atila Beretka (2), Simon Berce (2), Miro Tadin (2), Jovan Radojevic.

(Uwe Umbach)