Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Wende erwünscht

Es wird auch Wasserball gespielt: Hatte zuletzt die ungelöste Bundestrainerfrage ihren Widerhall in den Medien gefunden, will die deutsche Nationalmannschaft nun am morgigen Dienstag endlich in der Weltliga auch einmal sportlich für Schlagzeilen sorgen. Am dritten Spieltag der Europa-Gruppe A trifft die weiterhin von Hagen Stamm (Berlin) und Uwe Brinkmann (Hannover) betreute DSV-Auswahl im Duisburger Schwimmstadion auf die EM-Zehnten Rumänien. Das Anschwimmen steigt um 20 Uhr.

Zum Auftakt der von 17 Spielern bestrittenen Vorbereitung wurden die Aktiven der DSV-Auswahl darüber informiert, dass das versierte Interimsduo bis zur Klärung der Trainerfrage weiter am Beckenrand stehen wird. Der Nachteil kann aber auch ein Vorteil sein: Stamm/Brinkmann können damit den von ihnen eingeschlagenen Weg der massiven Verjüngung des Teams weiter fortführen, der in den beiden ersten Weltliga-Partien bereits mehrere Länderspielneulinge beschert hat.

Ein Sieg gegen den alten Rivalen hat daher nicht oberste Priorität auf der DSV-Agenda, doch einige der zahlreichen aktuellen Probleme des deutschen Wasserballs sind den Gästen ihrerseits nicht fremd: Das traditionsreiche Team vom Balkan konnte sich zuletzt ebenfalls weder für die Olympischen Spiele noch die anstehende Weltmeisterschaft qualifizieren und muss die Weltliga daher umso intensiver nutzen. Ebenso fehlt es im Lande des EM-Zehnten ebenfalls schon seit Jahren an spielstarkem Nachwuchs, wobei Rumänien im Vergleich zu Deutschland sogar aus einem noch kleineren Potential an Spielern schöpfen muss.

Topakteur der Gäste ist immer noch der linkshändige Center Cosmin Radu (35), der für Primorje Rijeka in der Adria-Liga spielt und auch bei Länderspielen schon wiederholt den entscheidenden Unterschied im Wasser ausgemacht hat. Der Torschützenkönig der Weltmeisterschaft 2011 reist im Gegensatz zum Rest der Mannschaft direkt aus Kroatien an, während sich die weiteren Akteure unter der Woche im heimischen Leistungszentrum von Izvorani intensiv auf die morgige Partie vorbereitet haben.

Beim EM-Turnier vor Jahresfrist in Belgrad (Serbien) hatten die Rumänen als Zehnter genau einen Rang vor DSV-Auswahl gelegen und stehen auch in der laufenden Weltliga-Saison bisher besser da: Zwar gab es zum Auftakt eine heftige 8:19-Auswärtsschlappe in Kragujevac gegen Olympiasieger Serbien, allerdings folgte am zweiten Spieltag ein 12:10-Heimerfolg in Izvorani gegen die Slowakei. Die stark verjüngte und zwei Niederlagen gestartete deutsche Mannschaft hofft daher auf ein enges Spiel und vielleicht auch den ersten Saisonsieg.

Die vom ASC Duisburg ausgerichtete Begegnung kann aber auch anderweitig eine Wende einleiten: Der letzte Erfolg einer deutschen Mannschaft gegen Rumänien datiert von der Weltmeisterschaft 2013 in Barcelona (Spanien), wo der damals noch von Nebojsa Novoselac betreuten DSV-Auswahl in der Vorrunde ein 9:8-Sieg gelang. In den nachfolgenden sechs Partien standen dagegen gleich fünf Niederlagen lediglich einem Unentschieden gegenüber. Ein Ende dieser kleinen Negativserie wäre daher ein gern gesehenes Zeichen in aktuell doch arg trüben Zeichen.