Was gibt es Neues?

Weltreise und Teamfindung …

Zwölf Spiele konnten die Wasserfreunde Spandau 04 in der Champions League saisonübergreifend zuletzt nicht gewinnen, und für ein Ende dieser schwarzen Serie muss der deutsche Meister am sechsten Spieltag der Gruppe A nicht nur mit dem Kontrahenten, sondern auch einer kleinen Weltreise fertigwerden: Die Berliner gastieren am morgigen Dienstagabend tief in Russland beim früheren LEN-Pokal-Gewinner Sintez Kasan. Das Anschwimmen in der Orgsintez-Schwimmhalle steigt um 18 Uhr deutscher Zeit; die LEN bietet unter www.len.eu wie gewohnt einen Livestream in Fernsehqualität.

Die Sintez-Sieben wird trainiert von dem früheren russischen Nationalmannschaftscenter Andrej Belofastov und ist fast ausschließlich mit einheimischen Akteuren besetzt. Damit entgeht den Berlinern in der WM-Stadt von 2015 (und 2025) auch ein Wiedersehen mit ihrem vormaligen Mannschaftskameraden Mehdi Marzouki: Der von 2015 bis 2017 für Spandau tätige Franzose ist 2018 nach einem nur einjährigen Gastspiel in Kasan wieder in sein Heimatland zurückgekehrt. In den Nuller-Jahren hatte auch Deutschlands zweimaliger Olympiaeilnehmer Thomas Schertwitis zum Team gehört.

Kasan steigt mit der beachtlichlichen Empfehlung eines Erfolges in den entscheidenden Drittrundenduellen der Qualifikation gegen den italienischen Vizemeister AN Brescia in das Becken. Auf der Habenseite verzeichnen die Russen in den Begegnungen der Gruppenphase bisher allerdings nur einen 16:11-Heimerfolg am dritten Spieltag gegen den Mitqualifikanten Jadran Split (Kroatien), so dass Spandau (aktuell zwei Unentschieden) im Falle eines Sieges in der Tabelle an den Lokalmatadoren vorbeiziehen und auf Rang sechs vorrücken würde.

Will der DWL-Vertreter im Rennen um Platz vier und die Endrundenteilnahme bleiben, wird an der Wolga dringend ein Sieg benötigt. Als negativer Running Gag haben sich bei den Berlinern im bisherigen Saisonverlauf allerdings die Personalien entpuppt, wobei das Kasan-Gastspiel keine Ausnahme macht: „Leider können wir nach einigen personellen Ausfällen aufgrund von Verletzungen und Krankheiten nicht komplett antreten. Aber mit unseren zuletzt sich national gut präsentierenden jungen Leuten wollen wir das kompensieren. Wir wollen an unseren Aufgaben wachsen“, gibt sich Trainer Petar Kovacevic kämpferisch.

Nach dieser abermaligen Teamfindung geht es für Spandau durchaus gehaltvoll weiter: Nach der Begegnung in der Champions League folgen am Wochenende die DWL-Partien gegen den ASC Duisburg und die SG Neukölln, diese beiden zumindest ohne Reisestrapazen. Am Freitag, dem 13. Dezember, steht dann das nächste Spiel in der Champions League bei den starken Ungarn von Szolnoki VSC an, so dass auf die Berliner vor den Feiertagen noch einmal vier Pflichtspiele binnen elf Tagen warten.