Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Weltliga mit lokaler Note

Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen gastiert morgen Abend erstmals zu einem Länderspiel in Württemberg und trifft dort in Stuttgart am zweiten Vorrundenspieltag der Weltliga in der Europa-Gruppe A auf keinen Geringeren als den amtierenden Europameister und Olympiazweiten Spanien (18 Uhr, Inselbad Untertürkheim). Mit Jennifer Stiefel, Gesa Deike, Nadja Kreis und Ira Deike sind vier Akteure aus dem nahegelegenen Heidelberg im 15er-Kader des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) vertreten, von denen 13 Aktive dann zum Spiel ins Becken steigen werden.

Zu einem besonderen Erlebnis könnte die Partie allerdings für Jennifer Stiefel werden, die einer regelrechten Wasserball-Dynastie entstammt: Vater Jürgen ist im nahegelegenen Esslingen in den 1970er Jahren zu einen Weltklassespieler und einer der nationalen Legenden der Sportart gereift: Bereits 1972 gehörte er als 18-Jähriger zum deutschen Olympiaaufgebot, wurde 1978 in Berlin WM-Torschützenkönig und 1981 in Split Europameister. Die 23-jährige Aufbauspielerin ist zudem die Cousine von Steffen Dierolf und Kathrin Dierolf, die im vergangenen Jahrzehnt den beiden deutschen Nationalmannschaften ihren Stempel mitaufgedrückt haben.

„Jenny“ hat das Wasserballspielen allerdings vornehmlich in Südkalifornien erlernt und dort neben den lokalen Vereins- und Schulteams auch an der sportlich wie akademisch renommierten University of Southern California (USC) in Los Angeles gespielt. Trotz der großen räumlichen Distanz fand die Aufbauspielerin allerdings von Beginn an auch den Weg in deutsche Auswahlmannschaften. Nach Junioren-Welt- und Europameisterschaften folgte 2012 im niederländischen Eindhoven auch der erste EM-Start bei den Erwachsenen, und vor Jahresfrist ging es als Spielerin des SV Nikar sportlich in die Neckar-Region zurück.

Das morgige Weltliga-Duell ist nach zwei Partien im badischen Weinheim im Jahre 1994 erst das dritte Frauen-Länderspiel der DSV-Historie in Baden-Württemberg und Bereich des Schwimmverbands Württemberg sogar das Erste. „Die Mannschaft soll durch die Weltliga-Teilnahme vornehmlich internationale Erfahrung sammeln“, sagt DSV-Wasserballreferent Jens Christoph Pech (Kassel). Anvisierter Saisonhöhepunkt ist die vom 10. bis 23. Januar anstehende Europameisterschaft in Belgrad (Belgrad), wo das deutsche Aufgebot wieder unter die acht besten Nationen des Kontinents zurückkehren will.