Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Weltliga-Auftakt mit Hindernissen

Der internationale Wasserball-Kalender ist auch bei den Nationalmannschaften unerbittlich: Kaum mehr als fünf Wochen nach dem Weltcup-Turnier in Berlin (und der dort geglückten WM-Qualifikation) sind Deutschlands Männer bereits wieder in der  Weltliga am Start. Gleich zum Auftakt geht es am Mittwochabend in der Europa-Gruppe A im ersten von diesmal sechs Spielen auswärts in Szolnok gegen den frischgebackenen Weltcup-Gewinner Ungarn (17 Uhr, Vizilabda Arena). Immerhin: Der diesmal von gleich 14 europäischen Nationen beschickte Wettbewerb lockt mit einem neuen Spielmodus.

Auch die Deutschen könnte von dem neuen Spielsystem profitieren: Hatte es in der vergangenen Saison mit der Weltliga und dem neuen Europa Cup der LEN gleich zwei Nationalmannschaftswettbewerbe gegeben, sind diese nun miteinander verzahnt. Ging es in den bisherigen Weltliga-Vorrunden pro Gruppe jeweils nur um einen Endrundenplatz (der für die Außenseiter nahezu unerreichbar war), qualifizieren sich diesmal die beiden besten Teams jeder Gruppe zunächst für die vom 5. bis 7. April stattfindende Achter-Endrunde des Europa Cups. Erst dort werden die europäischen Teilnehmer am Weltliga-Finale 2019 ausgespielt. 

Personell läuft aus deutscher Sicht zum Saisonstart der Nationalmannschaft aber nicht alles rund: Mit Julian Real (familiäre Gründe) und Moritz Schenkel (Klausurphase) muss Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) auf gleich zwei Akteure der Stammformation verzichten. Nicht in Szolnok dabei ist ebenso das 18-jährige Nachwuchstalent Lu Meo Ulrich: Der Potsdamer hatte als gänzlich neues Gesicht eine Einladung für das vorläufige 14er-Aufgebot des ersten Saisonspiels erhalten, muss allerdings nach einer Erkältung wie schon am Wochenende bei der DWL-Partie in Hannover passen.

Auf die Deutschen wartet ein harter Ritt, zumal sich der frischgebackene Weltcup-Sieger vor heimischer Kulisse richtig ins Zeug legen will: Trainer Tamas Märcz hat für die Partie in Szolnok zunächst einen 17er-Kader nominiert, wobei mit Denes Varga (Weltwasserballer 2013) und Torhüter Viktor Nagy nach einjähriger Pause zwei zentrale Akteure des Weltmeistertitels von 2013 nach einjähriger Pause in das Aufgebot zurückgekehrt sind. „Wir sind schon der Außenseiter, werden aber versuchen, für eine Überraschung zu sorgen und den Ungarn von Beginn an den Schneid abzukaufen“, hat Stamm als Zielsetzung ausgegeben. 

Entgegen der bisherigen Weltliga-Praxis sind die Deutschen nicht am traditionellen Dienstagstermin, sondern erst am Mittwochabend gefordert, der in Ungarn nicht zuletzt dank der zahlreichen Europapokaltermine und deren Fernsehübertragungen mittlerweile zu den traditionellen Wasserballtagen zählt. In der Parallelpartie der Gruppe A siegte der WM-Achte Russland bereits heute auswärts mit 18:5 (2:1, 5:2, 3:2, 8:0) bei EM-Schlusslicht Malta, das neben der Ukraine einer von zwei Neulingen im diesjährigen Wettbewerb ist. Russland ist neben Ungarn wahrscheinlich der direkte Kontrahent der DSV-Auswahl im Kampf um einen Endrundenplatz im Europa Cup.

Die Partie der deutschen Mannschaft läuft live im ungarischen Fernsehen auf MTV 4 und ist unter https://www.mediaklikk.hu/m4-elo/ auch im Internet frei empfangbar.