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Weiterer Rückschlag für Cannstatt

Eine als unnötig eingeschätzte Niederlage kassierte der SV Cannstatt zum Rückrundenauftakt in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL). Die Cannstatter unterlagen in der Gruppe B vor heimischem Publikum der Mannschaft der SV Krefeld 72 mit 7:8 (1:3; 1:2; 2:2; 3:1). Cannstatt bleibt auf Platz sieben und hat das Handicap eines vergleichsweise schlechten Torverhältnisses.

Vor dem Anpfiff hatten sich die Schwaben gegen die ersatzgeschwächten Krefelder etwas ausgerechnet. Im Hinspiel nur knapp unterlegen, dazu noch zwei wichtige Spieler bei den Spielern vom Niederrhein gesperrt. Die Ausgangsposition schien gut. Doch am Ende standen die Schwaben mit leeren Händen da. Vor allem in der ersten Halbzeit war Cannstatt teilweise unfähig und dann auch ohne Fortune. Zwar bewegten sich die Cannstatter im Angriff gut, spielten auch Chancen heraus, scheiterten aber ein ums andere Mal am Krefelder Keeper, der nicht zu Unrecht zum „Spieler des Tages gewählt“ wurde.

In der Verteidigung stimmte dagegen in der ersten Spielhälfte die Abstimmung beim SVC nicht. Vor dem Anpfiff hatte Coach Robert Bleich, der den erkrankten Chef-Coach Andras Feher am Beckenrand vertrat, die Devise ausgegeben, dass den Krefeldern vor allem im Rückraum keine Chance zu Schüssen gegeben werden sollte. Insbesondere Freiwurfsituationen sollten vermieden werden. Doch das klappte nicht, mit dem Ergebnis, dass Krefeld in den ersten beiden Vierteln zu leichten Treffern kam. „Wir haben vier unnötige Treffer bekommen“, kritisierte Robert Bleich nach dem Abpfiff.

In der zweiten Hälfte startete der SVC zwar noch eine Aufholjagd, doch die kam zu spät. Dazu kamen noch zwei umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichter, die Cannstatts Center Novak Zugic Strafwürfe verweigerten. Zu den eigenen Cannstatter Fehlern kam dann noch Pech. Vor allem kurz vor dem Abpfiff merkte man den Schwaben, die die jüngste Mannschaft der Liga stellen, die Unerfahrenheit an. Die letzten Chancen wurden überhastet vergeben. Unter dem Strich konnte Bleich mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. „Wir hatten Ladehemmung und außerdem unsere Vorgaben nicht umgesetzt. Dadurch haben wir den Gegner aufgebaut“, zog er ein Fazit.

Das sah auch Julius Wörn so, Kapitän der letztjährigen U17-Mannschaft, die die in der Vorsaison deutsche Vizemeisterschaft erringen konnte. „Wir haben einfach nicht das gespielt, was wir verabredet hatten. Ich kann es mir nicht erklären.“ Für die Zukunft ist Bleich aber nicht bang. „Das war zwar ein Rückschlag, aber die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Wir haben auf einigen Feldern Fortschritte gemacht. Insbesondere konditionell haben wir zugelegt. Ich bin sicher, dass wir in der zweiten Saisonhälfte noch die notwendigen Punkte holen werden um vom siebten Platz wegzukommen.“