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Weiter Kampf um 50-Meter-Hallenbad in Chemnitz

Der Kampf um eine moderne 50-Meter-Schwimmhalle in Chemnitz geht weiter: Einen Tag vor Heiligabend wurde jetzt an Rat und Verwaltung der Stadt eine Petition übergeben, deren Unterzeichner sich aus einer Vielzahl verschiedener Vereine und Gruppen der Stadt Chemnitz zusammensetzen. Damit soll die Kommune noch umgestimmt werden, eine wettkampftaugliche 50-Meter-Schwimmhalle „für Bevölkerung und Sport zu bauen, die auch der Rolle und dem Anspruch der Stadt Chemnitz gerecht wird“, wie Thomas Ebell, Vizepräsident des SC Chemnitz, ausdrückte.

Vor gut drei Wochen war trotz massiver Kritik seitens der heimischen Vereine der Beschluss zum Bau einer neuen Schwimmhalle im Stadtteil Bernsdorf gefallen, allerdings würde diese lediglich eine in die Jahre gekommene Anlage ersetzen und entgegen vielfach geäußerten Wünschen erneut nur ein 25-Meter-Becken bieten. Alleine schon die dadurch fehlenden Wasserflächen bedeuten eine Einschränkung für den Freizeit- wie auch Spitzensportler im Stadtgebiet. Auswärtige Beobachter der jüngsten Entwicklung werten den Verzicht auf eine größere Halle sogar als eine „vergebene Chance“ für den Sportstandort Chemnitz.

Sachsens drittgrößte Stadt verfügt mit der in den Wintermonaten überdachten Schwimmstätte des Sportforums zwar über ein 50-Meter-Becken, doch ist die gesamte Anlage nicht nur äußerst spartanisch, sondern auch allenfalls für Trainingszwecke geeignet. Während der Hallenzeit können Veranstaltungen dort platzbedingt nur unter Auflagen oder massiven Einschränkungen stattfinden. Eine moderne, gut geplante 50-Meter-Schwimmmhalle wäre dagegen nicht ein Anziehungspunkt für die heimische Bevölkerung in ihrer Gesamtheit, sondern würde die Stadt auch sportlich weiter in den überregionalen Blickpunkt rücken.

Eifersüchtig richten sich die Blicke der heimischen Schwimmsportler dieser Tage daher auf das nicht einmal 45 Kilometer entfernte Zwickau, wo der heimische Wasserball-Zweitligist SV Zwickau 04 nach der Eröffnung der neuen 50-Meter-Schwimmhalle jetzt zu sportlichen Höhenflügen angesetzt hat. Als Alternative zum vorliegenden Beschluss schlagen die Unterzeichner der Chemnitzer Petition, die bis zum 31. Januar unterschrieben werden kann, eine gänzliche neue Anlage in der Nachbarschaft des Eissportkomplexes vor: Die angedachte Errichtung soll mit den dortigen Sanierungsmaßnahmen verknüpft werden und zudem auch energetische Vorteile bieten.

Mit einem separaten Zuschauerbereich für 400 bis 500 Gäste (der baulich wie auch finanziell wenig aufwendig ist) wären für den Bereich Wasserball sogar nahezu alle Veranstaltungsanforderungen abgedeckt: Dann wären auf internationaler Ebene Weltliga-Spiele und Nationenturniere der A-Nationalmannschaften ebenso problemlos möglich wie auch Europapokalpartien des heimischen SC Chemnitz (die sportlich bereits kurzfristig Realität werden könnten). Auch der Durchführung der nationalen Pokalendrunde, für die sich der Deutsche Schwimm-Verband dieser Tage um einen Ausrichter bemüht, stünde nichts im Wege.

 

 

Die Petition im Wortlaut

Die Unterzeichner reichen nachfolgend beschriebene Petition zur Beschlussfassung ein:

Die Stadt Chemnitz plant und baut eine wettkampftaugliche 50-Meter-Schwimmhalle am Eissportkomplex an der Leipziger Straße. Die Planung und Umsetzung soll mit den energetischen und technischen Sanierungsmaßnahmen des Eissportkomplexes gekoppelt werden. Die Planungen dazu sollen 2017 beginnen.

Begründung:
Die Stadt Chemnitz verfügt über keine wettkampftaugliche Schwimmhalle der Kategorie B (als Mindeststandard). Ein Bedarf dafür existiert definitiv schon durch die Chemnitzer Wassersportvereine, welche in der Bundesliga spielen. Darüber hinaus wird der Standort Chemnitz Bundesstützpunkt und nationales Ausbildungszentrum, dafür sind optimale Trainingsbedingungen Voraussetzung.

Neben dem Spitzensport dient eine Schwimmhalle im Chemnitzer Norden auch dem Schul-, Freizeit- und Rehasport. Aktuell konzentrieren sich 4 Hallenstandorte im Chemnitzer Südosten, während der gesamte Norden und Westen auf den zentralen Standort Stadtbad angewiesen ist, so dass hier Handlungsbedarf besteht.

Der Standort am Eissportkomplex bietet vielfältige Synergiemöglichkeiten. Dies gilt vor allem aus energetischer und klimapolitischer Sicht durch die konsequente Abwärmenutzung der Eisbereitung. Dazu ist aber bereits bei der Planung ein durchgängiges Konzept mit den anstehenden Sanierungsmaßnahmen am Eissportkomplex umzusetzen

Nicht zuletzt wird sich der Standort auf die Stadtentwicklung im positiven Sinne auswirken. Das gesamte Areal Küchwald (Parkeisenbahn, Schullandheim, Küchwaldbühne, Kosmonautenzentrum) würde insgesamt zu einem bedeutenden Freizeitkomplex aufgewertet, der auch durch seine gute Anbindung Besucher aus dem Umland anzieht.

Damit wäre das Projekt ein großer Gewinn für Chemnitz, den Sport und die Chemnitzer Bürger.