Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

DSV-Frauen kämpfen um WM-Ticket – Seehafer jetzt Teamcoach

Deutschlands Wasserballerinnen wollen sich international weiter nach oben kämpfen: Ein wichtiger Zwischenstopp ist hier das am Sonnabend startende Weltcup-Turnier der Division 2 in Istanbul (Türkei/14. bis 17. Dezember), das mit zwei Schlagzeilen aufwartet: In dem 2023 nach einer Fusion mit der Weltliga neugestalteten Wettbewerb werden beim nachfolgenden Finalturnier auch die letzten Startplätze für die Weltmeisterschaft 2025 in Singapur (Singapur/11. Juli bis 3. August) vergeben. Neu am Beckenrand des EM-Elften ist Karsten Seehafer vom deutschen Männer-Meister Waspo 98 Hannover, der in Istanbul erstmals als sogenannter Maßnahmentrainer amtieren wird.

Es gibt am Bosporus einiges zu gewinnen: Die beiden besten Nationen der aus zwölf Teams bestehenden Division 2 kämpfen zusammen mit sechs Mannschaften aus der Division 1 (14. bis 19. Januar 2025 in Alexandroupolis/Griechenland) vom 11. bis 13. April 2025 beim Super Final um den Weltcup-Titel und drei noch zu vergebende WM-Tickets. Die Siegerinnen aus Division 2 haben zudem für die nächste Auflage ihren Platz in der Top-Gruppe sicher. Vom 18. bis 21. Dezember bestreiten Deutschlands Männer im Anschluss ihr Weltcup-Turnier ebenfalls in Istanbul, wo es für die DSV-Auswahl auch um das noch fehlende WM-Ticket geht. Bei der Premiere 2023 in Berlin war der DSV-Auswahl bereits die Qualifikation für das Finalturnier in Los Angeles (USA) gelungen. 

Ihre Vorrundenspiele absolvieren die DSV-Frauen am Sonnabend zunächst gegen den EM-Zwölften aus Tschechische Republik (8:30 Uhr deutscher Zeit) und am Nachmittag gegen WM-Schlusslicht Singapur (15:30 Uhr). Nach einem spielfreien Tag steht am kommenden Montag das Viertelfinale gegen ein Team aus der Gruppe A mit Bulgarien, WM-Teilnehmer Großbritannien und der Türkei an. Ein mögliches Halbfinale und Finale bzw. Platzierungsspiele folgen am Dienstag, wobei dort mit den Olympiateilnehmern China und Frankreich sowie dem EM-Achten Kroatien nominell noch stärkere Konkurrenz wartet.

Disziplintrainer Sven Schulz (Chemnitz) übernimmt in Istanbul die Rolle des Maßnahmenleiters, während das Coaching am Beckenrand mit den entsprechenden Vorrechten während des Spiels erstmals Karsten Seehafer übernimmt. Der langjährige Trainer der Männer von Waspo 98 Hannover hatte im Sommer nach 20 Jahren mit zuletzt fünf Meistertiteln sein Amt aufgegeben und dem DSV seine Unterstützung im Frauenbereich angeboten. Schon Ende November beim EU Nations Cup in Brünn (Tschechische Republik) hatten die beiden gemeinsam gearbeitet. Dort hatten Deutschlands Frauen in anderer Besetzung mit fast ausschließlich Jugendlichen Platz zwei hinter der Slowakei belegt und auf dem Weg dorthin unter anderem auch die Tschechinnen geschlagen, gegen die es beim Weltcup nun erneut geht.

Neue Regeln erstmals im Einsatz

Die Beobachter sind auf die Spiele in Istanbul mit dem ersten größeren nacholympischen Auftritt gespannt: So stehen für das Zwölf-Nationen-Turnier anders als in Brünn jetzt auch ältere Spielerinnen sowie die derzeitigen USA-Studentinnen Sinia Plotz (San Jose), Emma Seehafer (Long Beach) und Greta Tadday (New York) wie auch die im Ausland aktiven Belén Vosseberg (CN Catalunya/Spanien) und Marijke Kijlstra (Utrechtse ZSC/Niederlande) zu Verfügung.

Bei den beiden Weltcup-Turnieren kommen erstmals auch die neuen Regeln zum Einsatz, die der Weltschwimmverband in einer Nacht- und Nebel-Aktion jüngst beschlossen hat: So werden die Strafen wie auch die erneuten Angriffszeiten jeweils von 20 auf 15 Sekunden verkürzt. Die Männer spielen zudem jetzt nur noch auf 25-Meter-Feldern und haben nur noch 25 Sekunden Zeit für einen Torabschluss. Während die Regeländerungen im Becken von vielen Betrachtern als eher fragwürdig eingestuft werden, könnte allerdings eine Änderung beim VAR für neue Akzente sorgen: So haben die Trainer erstmals die Möglichkeit einer „Challenge“, also eine Kontrolle von Spielszenen auf eigenen Wunsch.

 

Weltcup Frauenn 2024/2025

Division II in Istanbul (Türkei)

Team Deutschland

Gesa Deike, Ira Deike, Elena Ludwig, Anne Rieck (alle Wasserfreunde Spandau 04), Aylin Fry, Darja Heinbichner, Sinia Plotz, Greta Tadday (alle SV Bayer Uerdingen 08), Marijke Kijlstra (Utrechtse ZSC/Niederlande), Vivien-Sophie Krause (ETV Hamburg), Ioanna Petiki (SSV Esslingen), Emma Seehafer (Waspo 98 Hannover), Jana Stüwe (SV Blau-Weiß Bochum) und Belén Vosseberg (CN Catalunya/Spanien)

Vorrundengruppen

Group A: Bulgarien, Großbritannien, Türkei
Group B: Deutschland, Tschechische Republik, Singapur
Group C: Südafrika, China, Japan
Group D: Portugal, Kroatien, Frankreich