Was gibt es Neues?

Waspo 98 rehabilitiert sich

Pokalfinalist Waspo 98 Hannover hat die Gruppenphase der Champions League verpasst, zeigte auf der internationalen Bühne aber Zähne. Vor gut 400 Zuschauern im Stadionbad unterlagen die Niedersachsen in der dritten Qualifikationsrunde im Rückspiel nach hartem Kampf mit 6:10 (0:0, 3:4, 1:2, 2:4) gegen das Starensemble von Vorjahresfinalist Primorje Rijeka (Kroatien), nachdem der Hinkampf an der Kvarner Bucht nach einer völlig verpatzten Vorstellung deutlich mit 6:19 verlorengegangen war. Hannover steigt allerdings in das Viertelfinale des sportlich nachgeordneten Euro Cups (entspricht der Europa League im Fußball) ein und wird damit in jedem Fall zumindest bis zum Jahresende noch weiter international vertreten sein.

Die aktuelle Niederlagenserie deutscher Vereinsteams gegen das kroatische Starensemble konnte auch im Stadionbad nicht beendet werden, doch vermochten sich die Niedersachsen zumindest für die komplett missglückte Vorstellung im Hinspiel rehabilitieren. Anders als noch an der Kvarner Bucht wehrte der deutsche Vertreter diesmal allerdings die ersten drei Angriffe der Gäste, ja die Sieben von Trainer Karsten Seehafer konnte den amtierenden Titelträger der Adria-Liga im ersten Abschnitt trotz dreimaliger Unterzahl sogar komplett torlos halten. Die Niedersachsen hatten ihrerseits bei zwei Überzahlsituationen die Chance zu einer eigenen Führung, ließen allerdings nicht nur hier wieder einiges liegen. Insgesamt hatten beiden Teams noch „Luft nach oben“: Die Kroaten wirkten in einigen Szenen unkonzentriert, die Niedersachsen haderten mit ihrem Überzahlspiel: „Fünfzig Prozent hätten uns schon weitergebracht“, kommentierte Nationalspieler Erik Bukowski die drei Treffer des Heimteams in zwölf Versuchen.

Bei teilweise weitgereisten Fans gab es auch diesmal wieder einige spektakuläre Szenen zu sehen. Der Helferstab des DWL-Dritten hatte das Stadionbad zudem erneut prächtig hergerichtet und präsentierte für den Rückkampf erstmals einen Anschwimmring in der Spielfeldmitte. Nach dem hart umkämpften, aber torlosen ersten Abschnitt sollten dann auch die Werfer beider Reihen zum Zuge kommen: Bence Toth, Aleksandar Radovic und dann noch einmal Balatoni zum 3:2 (12.) brachten die Niedersachsen sogar gleich dreimal in Führung. Allerdings konnten jetzt auch die Gäste ihr Angriffsspiel mit den gefürchteten schnellen Pässen etablieren und gingen mit einer 4:3-Führung in die Halbzeitpause. Anders als noch zwei Wochen zuvor agierten die Waspo98-Sieben in der Abwehr diesmal recht geschickt, so dass auch der dritte Abschnitt (1:2) nur knapp an die Gäste ging. Mate Balatoni hatte mit einer verwandelten Überzahl zwischenzeitlich sogar auf 4:5 (21.) verkürzt.

Zu Beginn des vierten Abschnitts brachten sich die Hausherren um ein besseres Gesamtresultat, als gleich vier Angriffe in Serie ohne jede gefährliche Aktion, teilweise sogar mit leichten Fehlern abgeschlossen wurden. Die Gäste versenkten dagegen binnen 98 Sekunden ohne großes Federlesen gleich drei Bälle in Folge zum 9:4 (27.), allerdings vermissten die Waspo 98 bereits seit der 19. Minuten mit Bence Toth (drei Persönliche Fehler) einen ihrer zentralen Akteure. Der Gastgeber kam in der Folge allerdings wieder zurück in das Spiel und durch Aleksandar Radovic und Marin Ban noch zu zwei weiteren Toren. Am Ende trennte beide Teams eine Differenz von vier Toren, und es war zugleich auch der Abstand, den die Waspo98-Offiziellen vor Beginn der Duellserie in etwa prognostiziert hatten.

„Wir verabschieden uns anständig aus der Champions League und freuen uns auf den Euro Cup“, kommentierte Waspo98-Trainer Karsten Seehafer die Partie. Im Parallelwettbewerb hoffen die Niedersachsen bei ihrem dann neunten und zehnten internationalen Auftritt der noch jungen Saison auf ein interessantes Los und wären dabei auch neuen Gesichtern aus den derzeit in Neapel (Italien) und Split (Kroatien) laufenden Zweitrundenturnieren nicht abgeneigt. Einziger DSV-Vertreter in der bereits am 28. Oktober startenden Hauptrunde ist der Champions League wie im Vorjahr der amtierende deutsche Meister Wasserfreunde Spandau 04, der für die Runde der letzten Zwölf erneut eine „Wild Card“ erhalten hat. Die Berliner werden in ihrer dortigen Sechsergruppe übrigens auch zweimal auf Qualifikant Rijeka treffen und könnten als drittes deutsches Team einen Anlauf zu einem Topresultat gegen die Kroaten unternehmen.


Champions League 2015/2016

Qualifikationsrunde III, Rückspiel in Hannover

Waspo 98 Hannover (GER) – VK Primorje 08 Rijeka (CRO) 6:10 (0:0, 3:4, 1:2, 2:4)

Hannover: Roger Kong – Andreas Schlotterbeck, Erik Bukowski, Marin Ban 1, Mate Balatoni 2, Aleksandar Radovic 2, Predrag Jokic, David Kleine, Pere Estrany, Bence Toth 1, Marko Bolovic, Bojan Paunovic, Marton Sagi. Trainer: Karsten Seehafer

Persönliche Fehler: 12/12