Was gibt es Neues?

Waspo 98 gewinnt erneut gegen den ASCD

Die lange Jahre festgefügte Tabellenspitze in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) erfährt in dieser Spielzeit eine vorsichtige Durchmischung, da sich die Waspo 98 Hannover erstmals seit 2002 wieder (damals noch als Waspo Hannover-Linden) als Tabellenzweiter für die Play-offs platziert haben. Am 14. und letzten Spieltag zeigte sich die Sieben von Trainer Karsten Seehafer im Spitzenduell der A-Gruppe gegen den direkten Verfolger ASC Duisburg von einem bis weit in das dritte Viertel währenden Rückstand unbeeindruckt und stiegen vor mehr als 450 Zuschauern im Stadionbad am Ende mit einem 8:6 (1:2, 1:1, 2:0, 4:3)-Erfolg aus dem Becken – macht 25:3 Punkte in der bisherigen Saisonbilanz.

Es wartet das erwartet intensive Spiel, das bis in die Schlussminute hinein spannend blieb und die Zuschauer in den Bann zog. Spielerisch hätte es gerne etwas besser sein dürfen, zumal auf beiden Seiten zahlreiche international erfahrene Akteure im Einsatz waren: War im Hinspiel noch das ein oder andere Tor zu einfach gewesen, taten sich diesmal die Angriffsreihen beider Teams extrem schwer. So brachten 26 Überzahlchancen ganze sieben Treffer, und die Mehrzahl der Offensivstrategen hatte am Spielende mehr Persönliche Fehler als Treffer in der individuellen Statistik zu Buche stehen. Bei guten Torhüterleistungen auf beiden Seiten gingen insbesondere die Niedersachsen phasenweise beinahe fahrlässig mit den eigenen Chancen um. Für Duisburg war dagegen in der Sturmmitte so gut wie kein Vorbeikommen an Montenegros Vize-Weltmeister Predrag Jokic, zumal den Gästen mit dem Rumänen Petru Ianc auch der zweite Center der Stammformation fehlte.

Die Gäste von der Wedau hatten zunächst den besseren Start und lagen mit einer 2:0- und 3:1-Führung (11.) über weite Phasen der Partie zunächst in Front. Hier konnte die Sieben von Trainer Arno Troost Hannover mit schnellem Spiel wiederholt unter Druck setzen und hatte durchaus Chancen, auf drei Tore davonziehen. Allerdings lief sich das Duisburger Angriffsspiel in der Folge fest: Chancen gab es fast nur noch in Überzahl, wobei die Hausherren mit einer ganzen Anzahl von Wasserverweisen im Mittelfeld an diesem Nachmittag einiges an ungewollter Schützenhilfe leisteten. Im dritten Viertel gelang der Seehafer-Sieben, der bereits ein Unentschieden für Rang zwei genügt hätte, dann aber durch Mate Balatoni und Marko Bolovic per Doppelschlag mit dem 4:3 (22.) die erste eigene Führung, als beide Akteure per Überzahl erfolgreich waren. Da die Duisburger Torflaute auch dannach weiter anhielt, ging es mit diesem Resultat in den Schlussabschnitt, der dann aber um einiges tor- und aktionsreicher wurde.

Hier erhöhte Erik Bukowski nach einer vergebenen Überzahlchance der Gäste im Gegenzug auf 5:3 (26.) erhöhen, doch konnte Daniel Grohs zu Beginn der 29. Minute mit seinem Überzahltreffer zum 4:5 die mehr als Viertel anhaltende Torflaute der Gäste beenden. Allerdings setzte sich der abermals stark aufspielende Bence Toth (erneut „Spieler des Tages“) im direkten Gegenzug unter starker Bedrängung durch, wobei der Wurf von der Latte zunächst noch an den Hinterkopf von ASCD-Schlussmann Moritz Schenkel geprallt war. Ebenfalls postwendend un der in der 29. Minute verkürzte Dennis Eidner in Überzahl aus kurzer Distanz zum 5:6, so dass die Partie weiter offen blieb. Die Entscheidung über den zweiten Platz in der Endtabelle fiel dann 89 Sekunden vor dem Ende, als Bence Toth in Überzahl zum 7:5 einschoss. In der turbulenten Schlussminute erhöhte Marko Bolovic bei 40 noch verbleibenden Sekunden mit einem per Bogenball verwandelten Freiwurf dann sogar auf 8:5 für die Seehafer-Sieben. Nur wenige Sekunden später verkürzte Jan Obschernikat mit einem schnellen Abschluss auf 6:8, vorbei dieser Treffer allerdings kurioserweise vom E-Protokoll unauffindbaer verschluckt wurde. Die Gäste kamen nach erfolgreicher Pressdeckung sogar noch ein weiteres Mal in Ballbesitz, doch Roger Kong parierte mit der Schlusssirene in toller Manier.

Duisburg verlor damit nach dem 12:14 im heimischen Schwimmstadion auch das zweite Saisonduell gegen die Niedersachsen und geht damit nach zuletzt acht zweiten Plätzen in Serie erstmals „nur“ als Dritter in die Play-offs. Im Mai oder Juni werden die Verfolger in einem möglichen Medaillenduell mit Spitzenreiter Spandau 04 sicherlich noch zulegen müssen, doch das war an diesem Nachmittag angesichts der unübersehbaren Rivalität beider Teams Nebensache. Ein vorheriges Wiedersehen der Kontrahenten im Halbfinale, dieses zum fünften Mal in Folge, gilt nach den bisherigen Saisonvorstellungen allerdings als ausgemachte Sache. Aufgrund der jeweils direkten Qualifikation für das Viertelfinale haben beide Teams bis zum Start der Play-offs am 2. Mai spielfrei und können sich daher noch einmal für die prognostizierte Neuauflage des Halbfinalduells noch einmal gezielt vorbereiten. So wird Waspo 98 auch noch einmal ein mehrtägiges Trainingslager in der spanischen „Wasserball-Hauptstadt“ Barelona einlegen.