Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Warten auf Godot (und andere) …

Das alles entscheidende Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande/22. bis 29. März) rückt näher, doch die offenen Fragen zu der Veranstaltung scheinen dieser Tage eher mehr als weniger zu werden. Noch immer hat sich die FINA nicht zu der endgültigen Zusammensetzung des Teilnehmerfeld für das hochkarätig besetzten Zwölf-Nationen-Turniers geäußert, bei dem der deutschen Auswahl bereits in der Vorrunde schwere Gegner drohen – hier sind nach den jüngsten, noch unbestätigten Meldungen als Nachrücker mit Rumänien und Frankreich zwei Olympiateilnehmer von 2012 bzw. 2016 im Gespräch.

Es mutet mittlerweile wie das literarische „Warten auf Godot“ an, doch die DSV-Verantwortlichen hoffen insgeheim, dass vielleicht doch noch eine Mannschaft aus Asien für Rotterdam meldet. In diesem Fall würde dann wohl „nur“ der EM-Zwölfte Türkei als Nachrücker in die „deutsche“ Vorrundengruppe B kommen und bei acht Spielen binnen acht Wettkampftagen zumindest einen vielleicht nicht ganz so harten Vorrundentag bescheren. „Ansonsten kämpfen wir bereits in der Vorrunde jeden Tag um das Überleben“, skizziert Bundetrainer Hagen Stamm (Berlin) ein Szenario mit den spielstarken europäischen Kontrahenten Kroatien, Gastgeber Niederlande und Russland sowie dann auch Rumänien und Frankreich als Gruppenrivalen.

Aktuell überschlagen sich dafür täglich die Meldungen über die Ausbreitung des Corona-Virus und deren Auswirkungen auf den Weltsport, wovon auch der Wasserball nicht verschont bleibt. Nach der Totalabsage der Asien-Qualifikation in Nur-Sultan (Kasachstan) kursieren jetzt bereits erste – noch inoffizielle – Meldungen über eine Verlegung des am 8. März in Triest (Italien) startenden Olympiaqualifikationsturniers der Frauen. Rotterdam steht aktuell noch nicht auf der imaginären Liste der gefährdeten Veranstaltungen, doch die Ungewissheit über die kommenden Tage und Wochen steigt auch beim Wasserball an. Mit den Quarantäne-Maßnahmen verschiedener Länder drohen der Sportart selbst an Standorten ohne Infektionen schon jetzt massive Einschränkungen.

Unabhängig davon bereiten sich Deutschlands beste Wasserballer zwischen zwei Spieltagen der Champions League (der nächste steigt am 3./4. März) zielstrebig auf Rotterdam bei einem weiteren Lehrgang in Hannover vor. Dort bieten die verbliebenen Akteure der Lokalmatadoren Waspo 98 Hannover und White Sharks Hannover um DWL-Torschützenkönig Aleksandar Radovic und Kroatiens 2012er-Olympiasieger Petar Muslim einen guten Trainingspartner für eine Trainingsmaßnahme, die ohne ausländische Gäste auskommen muss. Einziges Sorgenkind bleibt weiterhin Schlüsselakteur Julian Real, der aufgrund seines Trommelfellrisses immer noch nicht vollwertig trainieren kann, wie vermeldet wurde.