Was gibt es Neues?
Wachablösung im Norden: HTB 62 erstmals Zweitliga-Meister
Das Quartett der Zweitliga-Meister steht fest: Nach dem OSC Potsdam II (Ost), ASC Duisburg II (West) und dem SV Cannstatt (Süd) hat sich jetzt der Hamburger TB von 1862 erstmals den Titel in der 2. Wasserball-Liga Nord gesichert und damit für eine Wachablösung an Nord- und Ostsee gesorgt. Am letzten Spieltag siegten die Mannschaft von Trainer Lutz Müller vor einer stimmungsvollen Kulisse in der Wilhelmsburger Inselpark-Schwimmhalle mit 9:6 gegen den Verfolger SpVg Laatzen und entthronten damit die 2023 siegreichen Messestädter.
Die in der diesjährigen Fünferrunde am Ende wie erwartet entscheidenden Duelle beider Teams hatten am 2. März mit einem noch klaren 20:11-Heimerfolg der SpVg Laatzen ihren Ausgang genommen. Danach folgten allerdings mit 15:9, 17:14 und jetzt 9:6 gleich drei Siege des Hamburger Vertreters, der zwischenzeitlich auch zum Freiwasserauftakt im Pokalduell beider Teams mit 12:11 siegreich geblieben war.
Das Saisonfinale wie auch das letzte Duell beiden Titelaspiranten ließ nichts zu wünschen übrig, wobei der 17:14-Auswärtssieg der Hanseaten eine Woche zuvor für ein denkbar spannendes Szenario gesorgt hatte: Nach der Addition der Direktvergleiche brauchte der Gastgeber zum erstmaligen Meistertitel zwar nur ein Unentschieden, doch den Gästen unter ihrem langjährigen Trainer Carsten Stegen hätte ihrerseits bereits ein Sieg mit nur einem Tor Vorsprung für die Titelverteidigung gereicht.
Fünf Struß-Tore reichen nicht
Nach dem enttäuschenden Heimauftritt der Vorwoche stand die finale Entscheidung auf der Elbinsel zunächst im Zeichen der Laatzener, die bis zum 5:4 (18.) jeweils in Front gelegen hatten und auch noch eine gute Chance um 6:4 hatten. In Abwesenheit des erkrankten Joscha Betram (fünf Tore beim Spiel zuvor) gingen allerdings fünf der lediglich sechs Gästetreffer an diesem Tag auf das Konto des früheren Junioren-Nationalspielers Felix Struß (vormals White Sharks Hannover), und mit dem Ende der Struß-Tore entschwanden auch die Laatzener Titelhoffnungen.
Die Hamburger kämpften nach der Torflut der Vorwoche ebenfalls mit Schwierigkeiten im Angriff, doch am Ende hielten mit Südafrikas WM-Teilnehmer Sven van Zyl (vier Tore) und dem früheren deutschen Junioren-Nationalspieler Bastian Schmellenkamp (ASC Duisburg und SV Krefeld 72/drei) zwei ebenfalls international erfahrene Akteure den Tabellenführer auf Kurs. Zudem gelang fünf Sekunden vor dem Ende des dritten Abschnitts Fabian Lüning mit seinem Treffer zum 7:5 die erste Zwei-Tore-Führung, die die Gäste nicht mehr kontern konnten.
Der Titelgewinn krönte aus Sicht der Hanseaten eine langjährige Entwicklung des Klubs vom Kiwittsmoor: So war der HTB erst 2016 erstmals in der Vereinshistorie in die 2. Wasserball-Liga Nord aufgestiegen und hatte die erste Spielzeit noch als Sechster unter damals sieben Teams beendet. Vor Wochenfrist hatten die Müller-Sieben mit einem 14:13-Auswärtserfolg beim SC Neptun Cuxhaven erstmals auch den norddeutschen Pokaltitel gesichert.
Aufstiegsturnier in Hamburg?
Die Saison ist für die Hanseaten noch nicht beendet, das in zwei Wochen das Aufstiegs- und Relegationsturnier auf dem Programm steht. Für das potentielle soll es dem Vernehmen nach neben dem Nord-Vertreter nur noch der Bundesliga-15. SG Stadtwerke München und Süd-Meister SV Cannstatt eine Teilnahme-Interesse haben, so dass das Vorrecht zur Ausrichtung auf den Vertreter Landesgruppe Nord wandern würde.