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Vosseberg-Verletzung überschattet Neuseeland-Spiel

Der Jubel im deutschen Lager war nach dem überzeugend herausgespielten 8:5-Sieg gegen Neuseeland groß, wird nun jedoch überschattet durch die Verletzung von Belén Vosseberg, eine von zahlreichen jüngeren Aktiven im DSV-Aufgebot. Der Linkshänderin vom deutschen Meister SV Bayer 08 Uerdingen droht bei dem seit Montag laufenden Olympiaqualifikationsturnier in Gouda (Niederlande) nach einem Fingerbruch das vorzeitige „Aus“, auch wenn sich die Verantwortlichen noch nicht festlegen mochten. Beim heutigen Spiel gegen den hier in Gouda noch ungeschlagenen EM-Sechsten Russland (16:40 Uhr, Groenhovenbad) wird das Nachwuchstalent in jedem Fall fehlen.  

Die einzige Linkshänderin im deutschen Team hatte die gestrige Partie gegen den Ozeanien-Vertreter mit einer Fingerverletzung vorzeitig beenden müssen, die sich bei der Behandlung im Krankenhaus wie befürchtet als Bruch des rechten Ringfingers herausstellte. Wie zu vernehmen war, fällt Vosseberg bis zum Freitag in jedem Fall aus, dann soll in der Schlüsselpartie gegen Frankreich eventuell eine spezielle Fixierung versucht werden. In jedem Fall wird die DSV-Auswahl damit von den ungünstigen FINA-Regularien eingeholt, die in Anlehnung an die Olympiavorgaben lediglich 13 Spielerinnen für das gesamte Turnier vorschreibt. Nicht einmal eine Nachnominierung für verletztungsbedingt komplett ausgeschiedene Akteure ist vorgesehen, so dass die DSV-Auswahl jetzt nur noch zwölf Spielerinnen ins Rennen schicken kann.

Die weiteren Partien des zweiten Tages hier in Gouda brachten in der „deutschen“ Gruppe B eine erste Überraschung, als der favorisierte Gastgeber Niederlande zur „Primetime“ vor vollen Rängen gegen den kommenden DSV-Gegner Russland nicht über ein 8:8-Unentschieden hinauskam. Der amtierende WM- und EM-Zweite hatte vor dem letzten Anschwimmen bereits mit 8:4 geführt, ehe vier Gegentreffer in Serie die kaum noch für möglich gehaltene Punkteteilung besiegelten. Das Resultat zeigt allerdings, wie hoch vor Ort die Nervenbelastung der Topteams bei dem Kampf um die Rio-Startplätze ist. Nach Experten-Meinung streiten sich in Gouda gleich sieben langjährige Topnationen des Weltwasserballs um lediglich vier verbliebene Olympiastartplätze.

Gleichzeitig signalisierte das Resultat, dass mit den Russinnen entgegen ersten Prognosen trotz jüngst enttäuschender Resultate im Rennen um einen Rio-Startplatz doch noch zu rechnen ist. Beim WM-Turnier 2015 im heimischen Kasan hatte es nur Platz acht gegeben, und der sechste Rang vor zwei Monaten bei der Europameisterschaft in Belgrad (Serbien) war nicht minder trübe. Kaum Aussagekraft für die heutige Partie hat zudem das im Februar ausgetragene Weltliga-Duell beider Teams in Hamburg, das mit einem 22:10-Erfolg der Gäste endete: Deutschland war auf der Elbinsel mit gleich fünf Länderspielneulingen angetreten, Russland krankheitsbedingt gar nur mit elf Spielerinnen.

 

Olympiaqualifikationsturnier Frauen 2016 in Gouda (Niederlande)

Ansetzungen 3. Spieltag

Mittwoch, den 23. März 2016
12:40 Kanada – Griechenland

14:00 Spanien – USA
15:20 Südafrika – Japan
16:40 Russland – Deutschland
18:30 Italien – Niederlande
20:00 Neuseeland – Frankreich