Was gibt es Neues?

„Vier-Punkte-Spiel“ der Lokalrivalen

Zwei der gerne zitierten „Vier-Punkte-Spiele“ stehen in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) für den OSC Potsdam in diesem Jahr noch an – beide Male daheim im Sport- und Freizeitbad „blu“. Diesen Sonntag (18 Uhr) geht es im Lokalderby gegen die SG Neukölln, am 22. Dezember empfängt die Mannschaft von Trainer Alexander Tchigir den SVV Plauen.

„Durch die 5:10-Niederlage vor zwei Wochen beim SSV Esslingen stehen wir jetzt noch mehr unter Druck, dass wir die Punkte gegen die direkte Konkurrenz zu Hause sichern“, gibt André Laube, sportlicher Leiter der OSC-Wasserballer, die Marschroute klar aus. „Mit zwei Siegen würden wir einen großen Schritt Richtung des sechsten Platzes der Pro A machen.“ Dieser bringt die Play-off-Teilnahme in der Deutschen Wasserball-Liga. Außerdem ist damit dann auch der Verbleib im Oberhaus der DWL gesichert, während der Siebt- und Achtplatzierte im weiteren Saisonverlauf gegen den Abstieg in die Pro B kämpfen müssen. Derzeit liegt der OSC mit 3:7 Punkten und 41:67 Treffern auf diesem neuralgischen sechsten Rang, dicht hinter Plauen (4:6/47:69) und genauso knapp vor der SG Neukölln (2:10/37:67). „Schon dieser Blick auf die Tabelle zeigt, wie wichtig die kommenden beiden Partien sind“, sagt Laube. „Wenn wir das packen, können wir auch wieder nach weiter oben schauen, aber zunächst müssen diese schweren Aufgaben bewältigt werden.“

Da kommen die personellen Sorgen im OSC zu einem ungünstigsten Zeitpunkt. Nationalspieler Hannes Schulz wird erneut nicht zur Verfügung stehen. Ein heftiger Infekt hatte den Potsdamer Spielführer schon vor dem Pokalspiel letzte Woche gegen Plauen ausgehebelt. „Wenn alles gut geht, kann ich nächste Woche wieder das Traininhg aufnehmen“, so der mit 28 Jahren erfahrenste Spieler im OSC. Weiterhin zu kämpfen hat Philipp Gottfried mit seiner Trommelfellverletzung, die er sich Mitte November beim Supercup zugezogen hatte. Zwar wird er voraussichtlich spielen können, ein professionelles Training war allerdings seit Wochen nicht möglich. „Hinzu kommen noch einige Erkältungsprobleme und natürlich nach den schweren Wochen auch körperliche Belastungserscheinungen“, so Tchigir. „Wir werden aber eine ordentliche Mannschaft ins Wasser bringen.“

Schon am vergangenen Sonnabend gegen Plauen ging Potsdam nicht in Bestbesetzung ins Wasser, lieferte aber das stärkste Saisonspiel ab. Mit einem sicheren 17:6 machte der OSC die Viertelfinal-Teilnahme im deutschen Pokal klar. „Wir müssen diese Geschwindigkeit und Spielfreude auch gegen Neukölln wieder zeigen“, sagte Tchigir. „Dann haben wir sehr gute Siegchancen.“ Die Berliner hatten genau wie Potsdam mit einigen namhaften Abgängen zu kämpfen. Ihre beiden Zähler sammelte die Schwimmgemeinschaft jeweils auswärts bei den Unentschieden beim SSV Esslingen (8:8) und dem Duisburger SV 98 (5:5) ein. Überraschend deutlich hingegen unterlag Neukölln dann dem SVV Plauen (6:11) vor zwei Wochen in heimischer Halle. Bester Werfer in den Reihen des Lokalrivalen ist derzeit Maximilian Sturz mit neun Treffern, der letzte Saison noch für den OSC spielte. Zudem wird es auch ein Wiedersehen mit Christian Saggau geben. Sieben Spielzeiten verbrachte der 27-Jährige für den OSC im deutschen Oberhaus, wo er in 136 Spielen genau 100 Treffer erzielte. 

Bei den Gästen aus der Bundeshauptstadt kann Trainer Florinel Chiru personell aus dem Vollen schöpfen. Alle Spieler sind an Bord und einsatzbereit. „Derbys gegen Potsdam waren in der Vergangenheit stets spannend, ausgeglichen und sehr hart geführt“, vermutet auch SG-Pressesprecher Carsten Richter eine weitere „Schlacht“ in dem Regionsduell, das in der jüngsten Vergangenheit deutlich mehr Spannungspotential geboten hat als langjährige Klassiker der Sportart. Richter rechnet zudem damit, dass auf Potsdamer Seite die Spandauer U23-Nationalspieler mit Doppelstartrecht ins Wasser steigen: Der Rekordmeister ist bereits am Tag zuvor beim Gruppenschlusslicht Duisburger SV 98 im Einsatz, so dass es keine von den WB ausgeschlossenen Überschneidungen bei eventuellen Spieleinsätzen gibt.