Was gibt es Neues?

Verfolgerduell mit Hindernissen

Das ausgefallene Spitzenspiel erlebt eine Neuauflage als Verfolgerduell: Bereits am morgigen Sonnabend kommt es in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) zur Neuansetzung des verlegten Spitzenspieles zwischen Vizemeister ASC Duisburg (derzeit 6:0 Punkte) und Titelverteidiger Wasserfreunde Spandau 04 (4:2), wobei beide Teams diesmal allerdings in der  Hauptrundengruppe A zunächst um den Anschluss an den aktuellen Spitzenreiter Waspo 98 Hannover (8:0) kämpfen. Das Anschwimmen dieser einzigen DWL-Partie des Wochenendes steigt im Schwimmstadion um 16 Uhr.

Der Termin direkt nach dem Jahreswechsel mutet ungewöhnlich an, ist aber durchaus mit Bedacht gewählt: Die Neuansetzung des DWL-Spitzenspieles findet im Vorfeld des kommenden Weltliga-Duells zwischen Deutschland und Rumänien statt, das am Dienstag ebenfalls in Duisburg (20 Uhr, Schwimmstadion) zur Austragung kommen wird. Damit bietet sich den Nationalspielern beider Klubs die Gelegenheit zu einer ausgiebigen Vorbereitung auf dieses erste Länderspiel des neuen Jahres.

Den sportlichen Stellenwert und Klassikercharakter der Partie kann nur schwerlich übertrieben werden: Seit 2007 haben sich beide Teams regelmäßig im Finale um die deutsche Meisterschaft gegenübergestanden, wobei Duisburg 2013 den Titel an die Wedau holen konnte. Spandaus bis dato letzte Niederlage gegen den nationalen Dauerrivalen datiert vom November 2014: Damals gab es hier im Schwimmstadion in einem der ersten Spiele unter dem heutigen Wasserfreunde-Trainer Petar Kovacevic eine 4:6-Niederlage, wobei auf Duisburger Seite damals noch der heutige Teammanager Arno Troost am Beckenrand tätig war. Seitdem folgten in der DWL neun Berliner Spielgewinne in Serie, darunter der 3:0-Durchmarsch in der letztjährigen Finalserie.

Nach der krankheitsbedingten Absage im November bietet die Neuauflage allerdings ein ungewöhnliches Szenario: Duisburg ist aktuell zwar Tabellenzweiter, doch Rekordmeister Spandau geht lediglich als Tabellenvierter (!) in das neue Jahr. Zu dem Spielausfall gesellte sich für den Meister in den bisherigen Saisonauftritten noch die 11:13-Heimniederlage am zweiten Spieltag gegen Mitfavorit Waspo 98 Hannover, so dass aktuell lediglich 4:2 Punkte auf dem Konto stehen. Tabellarisch ist der Druck für die Berliner daher höher: Sollten die Gäste auch diese Begegnung verlieren, dann ist der angestammte erste Platz nach den Rundenspielen noch schwerlich erreichbar, da die beiden großen Rivalen ASCD und Waspo 98 dann klar im Vorteil wären.

Zusätzlicher Druck: Beide Teams konnten vor dem Jahreswechsel nicht wie erhofft in Szene setzen, so dass die Neuauflage trotz des schwierigen Datums auch ein Formtest ist: Spandau war zwar in der Vorbereitung überzeugend gestartet, musste dann neben dem verlorenen Spitzenspiel gegen Hannover zwei schmerzhafte Niederlagen in der Champions League gegen potentielle Tabellennachbarn hinnehmen. Auch die spielerischen Leistungen waren nicht nach dem Geschmack der Verantwortlichen. Duisburg konnte nach dem schnellen Europapokal-KO gegen die nationale Konkurrenz jeweils Siege holen, doch fielen diese schwerer aus als in den Vorjahren, allerdings könnte der neue Trainer Christian Vollmert jetzt für zusätzlichen Schwung sorgen.

Die Lokalmatadoren mussten unter der Woche eine skurrile Einschränkung des Trainingsbetriebs hinnehmen, wobei am Dienstag die Übungseinheiten aller Vereine sogar komplett ausfielen: Ein technischer Defekt sorgte im Schwimmstadion für stark aufgeheiztes Wasser und regelrechte Nebelschwaden über dem Beckenbereich, so dass alle Anwesenden aus Sicherheitsgründen die Halle verlassen mussten. Auch tags darauf war das Wasser noch nicht wieder auf sportfreundlicher Normaltemperatur. Die Gäste haben derweil mit einer Bäderposse um den französischen Nationalspieler Remi Saudadier bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, doch am Wochenende soll jetzt endlich der Sport wieder im Blickpunkt stehen, wie alle Beteiligten hoffen.

 

Deutsche Wasserball-Liga 2016/2017

Nachholbegegung 2. Spieltag A-Gruppe

Sonnabend, den 7. Januar 2017
16:00 ASC Duisburg – Wasserfreunde Spandau 04 (Schwimmstadion)

 

Tabellenstände

Gruppe A
1. Waspo 98 Hannover 61:35 8:0
2. ASC Duisburg 35:19 6:0
3. SG Neukölln 44:36 6:2
4. Wasserfreunde Spandau 04 42:26 4:2
5. SSV Esslingen 23:41 2:4
6. SV Bayer 08 Uerdingen 11:19 0:4
7. White Sharks Hannover 29:40 0:6
8. OSC Potsdam 29:58 0:8

Platz 1 bis 4 direkt im Viertelfinale der Play-offs, Platz 5 bis 8 gegen Platz 1 bis 4 der B-Gruppe in den Ausscheidungsspielen um die Play-off-Plätze 5 bis 8

Gruppe B
1. SVV Plauen 69:41 10:0

2. SV Krefeld 72 62:64 8:4
3. Wedding 26:15 6:0
4. Duisburger SV 98 38:33 4:4
5. SC Neustadt 38:36 4:4
6. SV Poseidon Hamburg (N) 33:34 2:6
7. SV Würzburg 05 (N) 30:49 0:8
8. SV Cannstatt 24:48 0:8

Platz 1 bis 4  gegen Platz 5 bis 8 der A-Gruppe in den Ausscheidungsspielen um die Play-off-Plätze 5 bis 8

 

Top 10 Torschützenliste (gruppenübergreifend)

1. Dusan Dragic (SV Krefeld 72) 19
2. Aleksandar Radovic (Waspo 98 Hannover) 17
3. Tamas Korpasci (SVV Plauen) 16
3. Istvan Keresztes (SV Krefeld 72) 16
5. Peter Karteszi (SVV Plauen) 13
5. Matthias Held (SC Neustadt) 13
7. Deni Cerniar (SV Cannstatt) 11
8. Marek Molnar SG Neukölln) 10
9. Darko Brguljan (Waspo 98 Hannover) 9
9. Andreas Schlotterbeck (SG Neukölln) 9
9. Alexander Fritzsch (SVV Plauen) 9
9. Norbert Kerschbaum (SVV Plauen) 9