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USA: Komplettabsage in den College-Ligen

Die meisten Sportarten haben ihre Titelkämpfe zunächst nur bis auf Weiteres unterbrochen, doch ein bedeutsamer Wasserballtitel wird für 2020 definitiv nicht vergeben werden: Der US-amerikanische Hochschulsportverband NCAA hat in sämtlichen Sportarten die noch ausstehenden Winter- und Frühjahrsmeisterschaften komplett abgesagt. Davon betroffen sind nicht nur die in der großen Sportwelt als „March Madness“ bekannten Play-offs der Basketball-Titelkämpfe, sondern auch die Wasserball-Wettbewerbe der Frauen, die diverse Olympiakandidatinnen im Einsatz sehen.

Im US-amerikanischen Collegesport werden die jeweiligen Ligen nur über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten ausgetragen. Nach dem Jahreswechsel kommen unter anderem die Wettbewerbe im Frauenwasserball zur Austragung, die in der semi-professionell ausgetragenen Division I jeweils Mitte Mai mit einem Final Eight abgeschlossen werden. Da es in den USA keine den europäischen Ligen vergleichbaren Vereinswettbewerbe gibt, gelten die College-Meisterschaften in der öffentlichen Wahrnehmung als der prestigeträchtigste nationale Wasserballwettbewerb. 

Da mittlerweile auch in den USA das öffentliche Leben immer mehr im Banne des Corona-Virus steht, hat die NCAA am vergangenen Donnerstag die Notbremse gezogen und alle Wettbewerbe ohne eine Meisterkür komplett abgesagt. Eine Verschiebung des Spielbetriebs auf einen späteren Zeitpunkt wäre wenig sinnvoll gewesen, da nachfolgend die Abschlussprüfungen auf dem Plan gestanden hätten. Immerhin: Die Aktiven bekommen von der NCAA im Bedarfsfalle eine zusätzliche College-Spielzeit gewährt. Normalerweise dürfen eingeschriebene Studenten nur vier Meisterschaften binnen fünf Jahren bestreiten.