Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

US-Teams mit doppeltem „PanAm“-God und erstem Olympiaticket

Neben den ersten Europaspielen in Baku (Aserbaidschan) sind vor dem WM-Start am 24. Juli im russischen Kasan auch die traditionsreichen Panamerikanischen Spiele zur Austragung gekommen. Bei der 17. Auflage in der kanadischen Millionenmetropole Toronto stiegen anders als am Kaspischen Meer die Wasserball-Teams bei den dortigen Achterturnieren allerdings mit den A-Nationalmannschaften und auch in Bestbesetzung ins Becken, wobei es wie schon 2011 im mexikanischen Guadalajara einen Doppelerfolg der US-Teams gab.

Das Männerturnier brachte in der Nacht den sechsten US-Erfolg in Serie: Diesmal setzen sich die Nordamerikaner im Endspiel mit 11:9 gegen den aufstrebenden Olympiagastgeber Brasilien durch, der den US-Boys bei der Weltliga-Endrunde noch die Bronzemedaille wegschnappt hatte. Keine Mühe hatte Kanada im „kleinen Finale“ beim 16:8-Erfolg gegen die Auswahl Argentiniens, die 1951 und 1955 die ersten beiden „PanAm“-Turniere gewonnen hatte. Das nachhaltigste Spiel der gesamten Veranstaltung war allerdings das Halbfinale zwischen den USA und Kanada (9:8), da der dortige Sieger den Kontinentalvertreterplatz Amerikas beim Olympiaturnier einnehmen wird. Anders als in der Vergangenheit und entgegen bisherigen Gepflogenheiten hatte die FINA diesen nicht dem bereits direkt qualifizierten Gastgeber Brasilien zugestanden, sondern hatte auch dem Sieger von Toronto eine direkte Olympiachance eröffnet, die zu Lasten der europäischen Teams gehen dürfte.

Das vierte Frauenturnier brachte dagegen eine noch dagewesene Dominanz der US-Vertretung, die sich selbst im Endspiel gegen Gastgeber Kanada einen 13:4-Erfolg holten. Bronze ging nach einem 9:6 gegen Kuba an Brasilien. Hier muss der amtierende Olympiasieger und frischgebackene Weltliga-Gewinner USA aber trotzdem den risikoreichen Umweg über das im Frühjahr 2016 anstehende Olympiaqualifikationsturnier der FINA gehen, da bei den Spielen in Rio de Janeiro in dem zahlenmäßig abermals äußerst dünnen Achterfeld Brasilien als Gastgeber den Kontinentalvertreterplatz einnehmen wird.

Wasserball gehört seit der Premiere der Multisportveranstaltung 1951 in Buenos Aires (Argentinien) zum festen Programm der Panamerikanischen Spiele. Frauenteams haben erstmals 1999 in Winnipeg (Kanada) um Medaillen gekämpft. Gespielt wurde diesmal vor den Toren Torontos in der Kleinstadt Markham. Das dortige Markham Pan Am Centre beherbergt neben den beiden Wasserballturnieren noch die heute Abend zu Ende gehenden Wettbewerbe im Badminton und die noch startenden Entscheidungen im Tischtennis. Terminlich haben die Wasserballduelle der diesjährigen Spiele für ein Kuriosum gesorgt. Die ersten Partien hatten bereits am 7. Juli und damit drei Tage vor der großen Eröffnungsfeier im Rogers Center stattgefunden, damit die Wettbewerbe bereits in der Mitte der ersten Veranstaltungswoche beendet werden konnten. Damit soll den Topteams noch eine halbwegs erträgliche Reise zu den am 26. Juli startenden WM-Turnieren ermöglicht werden.