Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

US-Frauen Maß der Dinge im Wasserballbecken

Das fünfte olympische Wasserballturnier der Frauen erlebte in Rio de Janeiro (Brasilien) eine wahre Demonstration: Das favorisierte Team der USA siegte im Endspiel des Acht-Nationen-Turniers gleich mit 12:5 (4:1, 1:2, 4:1, 3:1) gegen den EM-Dritten Italien und bleibt damit weiter im Besitz aller vier internationalen Titel des internationales Wasserballs. Bronze hatte sich im großen Schwimmstadion davor bereits überrachend der EM-Sechste Russland mit einem 19:18-Erfolg nach Fünfmeterwerfen gegen Europameister Ungarn geholt.

Die USA sind im Frauenwasserball schon seit einiger Zeit nicht nur das Maß der Dinge, sondern dominieren die Sportart aktuell auch wie noch nie: Beim ersten Finalduell zweier früherer Olympiasieger beherrschten die Titelverteidigerinnen vom nordamerikanischen Kontinent von Beginn an das Geschehen und stellen wie schon zwei Tage zuvor gegen Ungarn bereits vor dem Seitenwechsel die Weichen klar in Richtung Sieg. Beim Sieger trugen erneut sieben Spielerinnen in die Torschützenliste ein. Beachtlich bleibt der Umstand, dass bereits beim Titelgewinn 2012 bereits federführende Trainer Adam Krikorian das Team vielfach umgebaut hat. Zusätzlich zu dem hervorragenden spielerischen Auftritt gesellte sich einmal mehr eine starke Vorstellung der erst 22-jährigen Schlussfrau Ashleigh Johnson, die die Überlegenheit der Nordamerikanerinnen noch größer erscheinen lässt.

Italiens Auswahl hatte an diesem Abend keine Chance, allerdings war das Team nach den bisherigen Vorstellungen der US-Mannschaft hier im Barra-Sportkomplex nach Expertenmeinung nur als Außenseiter in das Becken gestiegen. Mit EM-Bronze und jetzt Olympiasilber (nebst der für europäische Teams nicht ganz leichten Qualifikation für Rio) war es für Trainer Fabio Conti und seine Athletinnen dennoch ein großes Jahr. Das Endrundresultat des Turniers bestätigte einmal mehr, dass die europäischen Teams im direkten Vergleich dicht beeinander liegen und häufig die Tagesform entscheidet. Italiens Frontfrau Tania di Mario (37) schloss ihre vierte und dann vielleicht wirklich letzte Olympiateilnahme mit der zweiten Medaille auf der großen Weltbühne des Sports ab.

Neben einem dominierenden Sieger brachte der Finaltag auch einen überraschenden Medaillengewinner: Nach mühseliger Qualifikation und zwei Niederlagen in der Vorrunde setzte sich Russland im Spiel um Platz drei gegen den Europameister durch und wiederholte damit die Bronzemedaille vom Premierenturnier des Jahres 2000 im australischen Sydney. Feierte Russland eine unerwartete Medaille, kämpft der zweimalige Weltmeister Ungarn weiter mit glücklosen Olympiaauftritten. Bereits 2008 und 2012 hatte das Team von der Donau jeweils im Kampf um Bronze im Fünfmeterwerfen das Nachsehen gehabt, hier beide Male gegen Australien.

Ungarn war in der durchweg spanenden Partie mit einer 11:9-Führung (26.) zwischenzeitig auf Siegeskurs geschwommen, doch glich Anastasia Simanovich eine Sekunde vor dem Ende der Partie mit einer improvisierten Überzahl zum 12:12 Gleichstand aus, so dass die Entscheidung von der Fünfmeterlinie fallen musste.  Die frühere deutsche Nationalspielerin Barbara Bujka (u. a. SG Neukölln, Bayer Uerdingen und Hohenlimburger SV) traf dreimal für Ungarn und verwandelte beim direkt nachfolgenden Fünfmeterwerfen auch beide Versuche, allerdings scheiterte im siebten Durchgang ihre Landsfrau Hanna Kisteleki an Russlands Torhüterin Anna Karnaukh.

 

Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien)

Resultate Tag 13

Freitag, den 19, August 2016 (Tag 6 Frauen)
10:00 Brasilien – China 5:10 (2:2, 0:2, 0:2, 3:4) – Spiel um Platz 7 Frauen
11:20 Ungarn –  Russland 18:19 (3:3, 3:4, 3:1, 3:4/6:7) nach Fünfmeterwerfen – Spiel um Platz 3 Frauen
14:10 Australien – Spanien 10:12 (5:4, 2:3, 1:3, 2:2) – Spiel um Platz 5 Frauen
15:30 USA – Italien 12:5 (4:1, 1:2, 4:1, 3:1) – Finale Frauen

 

Ansetzungen Tag 14

Sonnabend, den 20. August 2016 (Tag 8 Männer)
11:40 Brasilien – Spanien – Spiel um Platz 7 Männer
13:00 Montenegro – Italien  – Spiel um Platz 3 Männer
16:30 Ungarn – Griechenland – Spiel um Platz 5 Männer
17:50 Kroatien – Serbien –  Männer Finale

Spielort: Olympic Aquatics Stadium

* Spielzeiten jeweils Ortszeit (= MESZ – 5 Stunden)