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Ungarn verliert auch Weltliga-Finale

Gut drei Wochen vor dem Start der Europameisterschaften in Barcelona (Spanien/14. bis 28. Juli) brachte mitten in der großen Testphase das „Super Final“ der Weltliga in Budapest (Ungarn) einen überraschenden Sieger: Bei der 17. Auflage des seit 2002 jährlich ausgespielten Wettbewerbs setzte sich Montenegro im Endspiel mit 13:11 nach Fünfmeterwerfen gegen Gastgeber Ungarn durch, der damit nach dem verlorenen Weltmeisterschaftsfinale von 2017 erneut vor heimischer Kulisse einen großen Titel verpasste. Neben den Magyaren wird auch der Weltliga-Siebte USA zum anstehenden Vier-Nationen-Turnier nach Duisburg kommen. 

Das diesjährige Finalturnier gestaltete sich bei einer Reihe spannender Duelle ungewohnt abwechslungs- und überraschungsreich: So konnte der WM-13. USA die Vorrundengruppe B mit drei Siegen in drei Spielen als Erster beenden, scheiterte dann allerdings überraschend im Viertelfinale mit 9:10 an der Auswahl Japans. Der am Ende viertplatzierte Olympiagastgeber von 2020 erreichte damit das bisher beste internationale Resultat einer asiatischen Mannschaft und deutete einmal mehr seine gewachsene internationale Stärke an.

Überraschend war allerdings auch der zweite Weltligaerfolg Montenegros nach dem Sieg von 2009: Das personell in einem tiefen Umbruch stehende und bereits der Qualifikation gegen Titelverteidiger Serbien erfolgreiche Team von der Adriaküste legte an der Donau eine erstaunliche Serie von sechs Siegen in sechs Tagen hin und überstand im Finalduell sogar einen zwischenzeitlichen 2:5-Rückstand. Bronze ging an die Auswahl Spaniens, die sich im kleinen Finale mit 12:7 gegen Japan durchsetzen konnte. Der im Viertelfinale mit 8:10 nach Fünfmeterwerfen an Ungarn gescheiterte Weltmeister Kroatien wurde nach einem 10:8 gegen Australien Fünfter. Die USA mussten sich nach einem 9:3-Erfolg gegen Kasachstan mit Platz sieben begnügen.

Auch für die in der Vorrunde ausgeschiedene deutsche Mannschaft stand die Endrunde von Budapest im Blickpunkt: Wahrscheinlich werden fünf Teams des Weltliga-Finales von Budapest auch beim FINA Weltcup in Berlin (11. bis 16. September) ins Wasser steigen. Finalist Ungarn wird zudem noch in dieser Woche nach Deutschland aufbrechen, um bei dem am Freitag startenden Vier-Nationen-Turnier in Duisburg ins Wasser zu steigen. Die Magyaren haben durch den Finaleinzug zudem vorzeitig einen WM-Startplatz bereits sicher, so dass für die Deutschen beim Weltcup-Turnier die Aufgabe beim eigenen Kampf um ein WM-Ticket damit etwas leichter werden könnte.  

Ungarns Hauptstadt hatte kurzfristig die Ausrichtung des ursprünglich nach Russland vergebenen Weltliga-Finales übernommen, wobei diesmal unter dem Hallendach der erst 2017 eröffneten Duna Arena gespielt wurde. Der von den Schwimmentscheidungen der letztjährigen FINA Weltmeisterschaften bekannte Schwimmsporttempel ist inzwischen auf eine Kapazität von 5.000 Zuschauern zurückgebaut worden und beherbergte damit zum zweiten Mal nach dem Final Six der Champions League 2017 eine internationale Topveranstaltung im Wasserball.

Aufzeichnung der Finalpartie in voller Länge