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Was gibt es Neues?

U20-WM mit Hindernissen

Auch in den Hochebenen Zentralasiens lagen am Ende die „üblichen Verdächtigen“ an der Spitze: Bei der U20-Weltmeisterschaft in Almaty (Kasachstan) setzte sich im Endspiels einer 18er-Konkurrenz die Auswahl Serbiens mit 13:12 gegen Titelverteidiger Italien durch. Ebenfalls 13:12 lautete das Resultat im Kampf um Platz drei, wobei Ungarn gegen Griechenland allerdings ein Fünfmeterwerfen benötigte.

Obwohl der Gastgeber mit einem 20er-Turnier ein erweitertes Starterfeld angeboten hatte, fanden am Ende nur 18 Teams den Weg in das frühere Alma Ata, das bereits 2014 den FINA Weltcup beherbergt hatte. So fehlten mit den USA und Brasilien bekannte Gesichter aus Übersee, und Anfragen der FINA bei weiteren Nachrückern war selbst in Europa kein Erfolg beschieden. Auch der DSV hatte eine Woche (!) vor dem ersten Anschwimmen noch ein Angebot erhalten, das in der Kürze der Zeit jedoch nicht mehr zu bewerkstelligen war. So blieben Spielbeobachter Niculae Firoiu (Düsseldorf) und Schiedsrichter Ulrich Spiegel (Esslingen) die beiden einzigen deutschen Beiträgen im fernen Almaty. Für den serbischen Verband und dessen Vorläufer war es der fünfte Titelgewinn seit 1989. Die Spieler von der Save haben damit in der vorolympischen Saison neben Titelgewinnen der Männer bei der Weltmeisterschaft und in der Weltliga und dem Erfolg der U17-Auswahl bei den Europaspielen in Baku (Aserbaidschan) auch den vierten vergebenen Titel des Jahres in ihren Besitz gebracht.

Gespielt wurde ähnlich wie bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1995 zu Testzwecken mit Sechserteams und Frauenbällen auf einem 25-Meter-Spielfeld, was wiederholt zu regelrechten Torfluten führte. So endete das Spiel um Platz 15 zwischen China und Usbekistan nach 4 x 8 Minuten mit einem Resultat von 19:19 bei einem Endstand von 24:23 für die Spieler aus dem „Reich der Mitte“ nach dem seit 2013 jetzt stets direkt folgendem Fünfmeterwerfen. Der Usbeke Kirill Rustamov kam alleine in dieser Partie zu 15 (!) Toren und wurde zum Turnierende mit gleich 55 Treffern Torschützenkönig der diesjährigen Titelkämpfe gekürt. Im Spiel um Platz neun siegte Kasachstan mit 18:10 gegen Ägypten, wobei beide Nationen ihr bestes Resultat seit der Premiere diese Titelkämpfe als „Junioren-Weltmeisterschaft“ im Jahre 1979 verzeichneten. Die Nordafrikaner hatten bereits tags zuvor mit einem 15:11-Erfolg im Platzierungsduell gegen den EM-Achten Niederlande für ein Ausrufezeichen gesorgt. Für den Gesprächsstoff sorgte allerdings das kontroverse Viertelfinalduell zwischen Kroatien und Griechenland (12:13): Die Partie brachte bei teilweise tumultartigen Szenen bis hin zu Wasserverweisen nach Tätlichkeiten gleich acht Rote Karten gegen Spieler und Offizielle, eine zerbrochene Fensterscheibe und auch das Einschreiten des Sicherheitspersonals. Trotz mehrerer kontroverser Protokolleinträge wurde das Resultat am gleichen Abend durch die FINA-Offiziellen bestätigt.

Insgesamt fielen die Kritiken am möglichen Sechser-Wasserball der Zukunft diesmal etwas positiver als noch vor Monatsfrist bei der Juniorinnen-Veranstaltung im griechischen Volos aus, zumal es mit dem neuen Vize-Weltmeister Italien diesmal auch eine Mannschaft gab, die sich beim Spielsystem an die Besonderheiten der neuen Bedingungen sehr gut angepasst hatte. Aktuell scheinen die angedachten Neuerungen international allerdings bis dato wenig Zuspruch zu finden, wie aus Gesprächen zu vernehmen war. Auch die LEN wird die beiden U19-Europameisterschaften des Jahres 2016 weiter in gewohnter Form mit Siebenermannschaften austragen.