Was gibt es Neues?

U19-Qualifikation und Champions League-Spieltag abgesagt

Das Corona-Virus hat den Weltsport immer fester im Griff, und auch die Sportart Wasserball ist zunehmend betroffen. Der Europäische Schwimmverband LEN hat heute gleich mehrere Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. Betroffen sind hiervon auch die für das erste April-Wochenende vorgesehenen Qualifikationsturniere zu den U19-Europameisterschaften, bei denen auch der deutsche-Nachwuchs bei der Sechserrunde der Gruppe B in Manchester (Großbritannien) im Einsatz gewesen wäre. Als Nachholtermin ist seitens der LEN Mitte Mai angedacht.

Ebenfalls verlegt ist der für den 10./11. April vorgesehene elfte Spieltag der Champions League: Hier wäre der deutsche Pokalsieger Waspo 98 Hannover im norditalienischen Cuneo bei Pro Recco zu Gast gewesen; allerdings hätte diese Partie aufgrund der landesweiten Quarantäne-Maßnahmen in Italien auch ohne die LEN-Absage auf der Kippe gestanden. Meister Wasserfreunde Spandau 04 wäre in Montenegro beim Mitkontrahenten Jadran Herceg Novi gefordert gewesen. Ein Nachholdatum wurde hier nicht genannt, allerdings ist der Terminkalender bis Anfang Juni auch ohne Verlegungen bestens gefüllt, so dass negative Wirkungen auf die DWL zu erwarten sind.

Der Weltschwimmverband FINA hat derweil am Dienstag die Gründung einer Covid-19-Taskforce bekanntgegeben. Ob diese mehr als eine flächendeckende Absage der in den kommenden Woche anstehenden Veranstaltungen zu leisten vermag, gilt als zweifelhaft. In jedem Fall gehört die FINA zu den Sportverbänden, die hier massiv in Schwierigkeiten stecken; So stehen nicht nur beim Wasserball, sondern auch beim Synchronschwimmen oder beim Springen noch Qualifikationsveranstaltungen für die Olympischen Spiele auf dem Programm. Am gestrigen Dienstag sind beim Wasserball in der Weltliga die Halbfinalduelle der Europa-Vorrunde gestartet, wobei allerdings die Partie zwischen Italien und Ungarn abgesagt worden war. 

In mittlerweile vier Bundesländern (Nordrhein-Westfalen, Schleswig Holstein, Bremen und Bayern) und weiteren Regionen ist es untersagt, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern auszurichten. Dieses führt beim Fußball bereits von Mittwoch an zu einer Vielzahl von „Geisterspielen“ in der Bundesliga und den Europapokalwettwerben, doch auch andere gut besuchte Sportarten wie etwa Handball sind betroffen. Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) hat vor dem Start der Play-offs den Spielbetrieb ohne Ermittlung eines deutschen Meisters für 2020 eingestellt: Der Fernsehvertrag ist hier bei weitem nicht so üppig, und die Option der „Geisterspiele“ wurde hier aufgrund der absehbaren finanziellen Verluste nicht gezogen. 

Im nationalen Wasserballgeschehen hat es am vergangenen Wochenende mit der Absage der Zweiligapartie zwischen dem WSV Vorwärts Ludwigshafen und der SGW Leimen/Mannheim einen ersten Spielausfall gegeben, wobei dieser von der Kommune initiiert worden war. Weitere Absagen sind bisher nicht bekannt geworden, allerdings können die öffentliche Hand oder der Badbetreiber den Vereinen jederzeit die Spielstätten entziehen. So sind präventiv oder aufgrund kaum erfüllbarer Sicherheitsauflagen bereits mehrere Schwimmsportveranstaltungen wie etwa die deutschen Masters-Meisterschaften in Solingen abgesagt werden.