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Was gibt es Neues?

U18-Weltmeisterschaft mit neuen Medaillengewinnern und Regeln

Die zum dritten Mal ausgespielten U18-Weltmeisterschaften produzierten in Podgorica (Montenegro) ein Jahr nach der U17-Europameisterschaft im Rahmen der Europaspiele von Baku (Aserbaidschan) eine gänzliche neue Reihenfolge: Beim Wiedersehen des Jahrgangs 1998 auf FINA-Ebene wurde diesmal Kroatien mit einem 16:13-Finalerfolg gegen Gastgeber Montenegro neuer Titelträger. Bronze ging nach einem 12:8-Erfolg gegen Italien im „kleinen Finale“ an die Auswahl Ungarns.

Kroatien hatte vor Jahresfrist am Kaspischen Meer nur Rang vier belegt, Montenegro war sogar lediglich Neunter geworden. Beim Wiedersehen in der Adriarepublik warf Italien Baku-Gewinner Serbien nach einem 14:12-Erfolg nach Fünfmeterwerfen im Viertelfinale diesmal vorzeitig aus dem Rennen, und der vorherige Silbermedaillengewinner Spanien wurde sogar nur Neunter. Ganz so europäisch, wie es der Endstand vermuten lässt, verlief das Weltchampionat allerdings nicht: So führten die am Ende achtplatzierten Australier im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Kroatien zwischenzeitlich mit 12:10, hatten bei der Schlusssirene allerdings denkbar knapp mit 13:14 das Nachsehen.

Zu Testzwecken kamen in dem 19er-Feld von Podgorica mit Teams aus allen fünf Kontinenten erneut die „Experimental Rules“ des Weltschwimmverbands FINA zur Austragung, die Spiele von 6er-Mannschaften auf einem 25-Meter-Feld nebst verkürzter Angriffs- und Ausschlusszeit (25 bzw. 15 Sekunden) vorsehen. Gespielt wurde zudem wieder mit dem kleineren Frauenball (Größe 4). Insbesondere die Regeltests versammelten zahlreiche neugierige Interessenten vor dem Livestream, den der Montenegrinische Wasserballverband für alle WM-Begegnungen anbot. Die vielfach sehr torreichen Partien brachten in der Vorrunde als höchsten Wert ein 16:32 in der Partie zwischen Südafrika und dem Nachwuchs des angehenden Olympiateilnehmers Japan. In der KO-Phase produzierte das hart umkämpfte Duell um Platz fünf zwischen den Topnationen Griechenland und Serbien (19:22) immerhin 41 Treffer.

Nach verpasster Direktqualifikation (Platz acht in Baku) hatte der Deutsche Schwimm-Verband im Vorfeld von Podgorica Überlegungen über einen eventuellen Nachrückerplatz frühzeitig eine Absage erteilt. Als Grund wurde die terminliche Nähe zu dem nur eine Woche später startenden U19-Europameisterschaften in Alphen (Niederlande) angeführt, bei denen zudem gemäß den aktuellen Regularien mit 7er-Mannschaften gespielt werden wird. Die nachvollziehbare Entscheidung produzierte aber auch kritische Überlegen: „Warum ist dann nicht einfach eine andere Mannschaft unter der DSV-Flagge hingefahren? Es gibt genug Auswahl- oder Vereinsmannschaften, die ohnehin für teures Geld Trainingslager in Montenegro machen“, ließ ein deutscher Funktionär in einer Gesprächsrunde als Anregung fallen.

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