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Turbulentes Finale bringt Spandau vorzeitigen Titelgewinn

Turbulent ging es beim dritten Endspiel um die deutschen Meisterschaft zu, doch die Wasserfreunde Spandau 04 waren auf dem Weg zum 34. Titelgewinn seit 1979 vom ASC Duisburg nicht stoppen: Nach dem knappen 7:6-Auswärtssieg der Berliner am Mittwochabend und einem hohen 13:4-Heimerfolg gab es im dritten Duell beider Teams heute ein vorzeitig abzeichnendes 13:7 (6:4, 3:1, 1:1, 3:1) des Rekordmeisters, der damit vor heimischer Kulisse die „best of five“-Finalserie vorzeitig mit 3:0 beenden konnte.

Aufgrund von Verkehrsproblemen im Stadtgebiet hatte die Partie mit halbstündiger Verspätung begonnen, und die Zuschauer bekamen in der Schöneberger Schwimmsporthalle direkt nach dem Anschwimmen ein regelrechtes Torfestival geboten. Die Partie war zudem deutlich besser anzusehen als am Vortag: Die 23 Stunden zuvor an gleicher mit 4:13 klar unterlegenen Duisburger gingen diesmal beim 1:0 und 2:1 zudem zweimal in Führung, doch schienen die Abwehrreihen beider Teams kein Mittel gegen die gegnerischen Stürmer zu finden. Spandau traf dabei sogar gleich sechsmal und ging mit einer 6:4-Führung in die erste Viertelpause, und der Schlagabtausch in Handballmanier setzte im zweiten Abschnitt zunächst noch fort.

Nach diesem ebenso turbulenten wie abwechslungsreichen Start sollten dann aber bald die Würfel zu Gunsten der Hausherren fallen, deren größeres spielerisches Potential jetzt zunehmend zum Voschein kam: Beim Stande von 7:5 für Spandau ließ der ASCD zwei neuralgische Überzahlchancen in Folge ließen: beim ersten Mal mit einem fast 40-sekündigen numerischen Vorteil, beim zweiten immerhin nach einem Wasserverweis mit Ersatz gegen Nationalspieler Tobias Preuß. Spandau antwortete nach den vergebenen Chancen mit zwei Toren zum 9:5-Zwischenstand (15.), so dass die die Berliner erstmals in dieser Partie mit vier Toren in Front lagen. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Marko Stamm dann auf sogar 10:5 (19.) für Spandau, während für die Gäste nicht mehr viel lief.

Nach elfminütiger Durststrecke im Angriff konnte Frederic Schüring mit seinem Treffer zum 6:10 (21.) die Gäste, die ohne die Offensivkräfte Paul Schüler (Verletzung) und Philipp Kalberg (Ein-Spiel-Sperre) in diese Partie gegangen waren, dann wieder die Anzeigetafel bringen. In der ereignisreichen Partie mit zahlreichen Wasserverweisen auf beiden Seiten  erwischte es eine Minute später mit Christan Schlanstedt (Spandau) und dann Julian Real (Duisburg) gleich zwei der Centerverteidiger, für die jeweils nach dem dritten Persönlichen Fehler das Spiel vorzeitig beendet war. Nur noch zehn und in den letzten 69 Sekunden dann sogar neun verbliebene verbliebene Spandauer Spieler (darunter wie gewohnt auch Tim Höhne als zweiter Torwart) brachten den Vorsprung in das Ziel und erhöhten den Spielstand sogar noch auf 13:7.

Letztlich zeigten sich Spandauer, die seit dem Ende der Hinrunde keinen Punkt mehr abgegeben hatten, zur Finalserie auf der Höhe des Geschehens und konnten zudem zum Auftakt des diesjährigen Finalduells auch die Niederlagenserie im Duisburger Freibad beenden, doch auch die Gäste zeigten sich mit der Verteidiung des Vizemeistertitels zufrieden. Der Klub aus der Bundeshauptstadt konnte mit dem erneuten Titelgewinn zugleich erstmals auch seit 2003/2004 wieder ein nationales „Triple“ einfahren, da neben dem Pokaltitel erstmals nach elfjähriger Pause wieder ein Supercup ausgespielt worden war. Sportlich war die Finalserie zugleich das Ende einer Saison, die mit einer Reihe personeller Veränderungen bei den drei Spitzenteams begonnen hatte und analog zu anderen Ballsportarten erstmals mit einer kompletten Freigabe für EU-Ausländer gebracht hatte.