Was gibt es Neues?

Trotz Klassenverbleib: Weddinger DWL-Verzicht

Der SC Wedding wird in der kommenden Saison nicht mehr in Deutschen Wasserball-Liga (DWL) an den Start gehen. Die Verantwortlichen des Nordberliner Klubs teilten auf ihrer Homepage mit, dass sie aufgrund rechtlicher und finanzieller Risiken für die erste Liga keine Mannschaft mehr melden wollen. Die Spieler des Vereins wurden am Montagmittag über den entsprechenden Vorstandsbeschluss informiert, wie es hieß.

Der Klub rechnet angesichts der erwarteten Verschärfungen bei den Anforderungen der DWL-Lizenzierung an gleich mehreren Stellen mit schmerzhaften finanziellen Sanktionen. So konnten in der jüngsten Vergangenheit die drei in der Lizenzordnung geforderten Jugendmannschaften nicht gestellt werden. Darüber hinaus spielen die Nordberliner mit dem Kombibad Seestraße seit langen Jahren in einem Hallenbecken, das nicht die gewünschten internationalen Maße von 30 x 20 Metern aufweist.

Dabei vermeldet der Klub für den Nachwuchsbereich aktuell sogar wieder positive Tendenzen: Unter der Regie des ehemaligen Nationalspielers und zweimaligen Olympiateilnehmers Sören Mackeben hatte der SCW eine neue Jugendoffensive gestartet, warb Spieler unter zwölf Jahren für den Wasserballsport im Kiez an und öffnete eine Wasserball-Arbeitsgemeinschaft an zwei Weddinger Grundschulen. Im kommenden Jahr will Wedding wohl erstmals seit mehreren Jahren wieder Jugendmannschaften in den Altersklassen U10, U12 und U14 anmelden, wie es heißt.

„Ich bin natürlich sehr enttäuscht“, kommentierte Mackeben, der Berlins „Nummer drei“ in der zu Ende gegangenen Spielzeit dritten Mal in Folge zu einer Top-12-Platzierung in der Liga und ins Viertelfinale des deutschen Wasserballpokals geführt hatte. „Es tut mir vor allem sehr leid für unsere Spieler, die sich in den letzten Jahren so reingehauen haben, dass wir uns trotz Mini-Etat sportlich zeigen konnten. Die Entscheidung unseres Vorstandes, der ja nun mal für 600 Mitglieder Verantwortung trägt, kann ich aber absolut verstehen.“

Der Kiezklub war seit der Ligareform von 2006 erstklassig und hatte davor lange Jahre in der eingleisigen 2. Bundesliga (DWL II) gespielt. Um den sportlichen Klassenverbleib hatten die zeitweilig zur A-Gruppe zählenden Nordberliner seitdem nicht fürchten müssen, wobei 2009 sogar einmal das nationale Pokalfinale erreicht werden könnte. Sollte die Streichung der Mannschaft bestand haben, käme bei dem Relegationsturnier mit dem DWL-Tabellenvorletzten SGW Rhenania Köln/BW Poseidon Köln und den Vertretern des Landesgruppen dann auch der Turnierdritte in den Genuss eines DWL-Startplatzes für die Saison 2018/2019.