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Transfer-Beben: Julian Real zu Waspo 98

Die Halbfinalserie zwischen Waspo 98 Hannover und dem ASC Duisburg findet mit einem sportlichen Erdbeben eine Fortsetzung: Duisburgs Spielführer Julian Real, derzeit der wohl beste deutsche Wasserballer, wird sich in der kommenden Spielzeit dem Champions League-Teilnehmer aus Hannover anschließen, wie die Niedersachsen heute bekanntgaben. Die Niedersachsen hatten erst am vergangenen Sonntag mit dem 3:0-Erfolg gegen den Dauerfinalisten von Niederrhein erstmals seit 2002 wieder das Endspiel um die deutsche Meisterschaft erreicht.

Der angekündigte Transfer hat es in sich: Seine Wasserballkarriere hatte der gebürtige Oberhausener beim Sterkrader SV (heute WSG Oberhausen) begonnen. Nach dem Wechsel zum ASC Duisburg 2004 wurde er mit dem Traditionsklub von der Wedau 2010 deutscher Pokalsieger und 2013 dann sogar Meister und Pokalsieger. Seit 2008 hat der 27-Jährige insgesamt 204 Länderspiele bestritten und war 2008 in Peking (China) mit 18 Jahren jüngster deutscher Olympiateilnehmer in der Sportart Wasserball.

Die Niedersachsen werben mit einer Kombination aus Studium, Beruf und Sport, die zuvor bereits die langjährigen deutschen Nationalspieler Roger Kong und Erik Bukowski gewählt hatten. Mit Beginn der kommenden Spielzeit kann der frischgebackene deutsche Pokalsieger zudem sportlich mit der regelmäßigen Champions League-Teilnahme in Form einer „Wild Card“ sowie nach der Vergabe des dortigen „Final Six“ nach Hannover mit Endrundenteilnahmen in diesem Wettbewerb für 2019 und 2021 locken. In der laufenden Saison hatten die Niedersachsen zudem mit der bundesweiten Fernsehübertragung eines Champions League-Spieles für Aufsehen gesorgt.

Der Transfer eröffnet zugleich auch die am 3. Juni startende Finalserie um die deutsche Meisterschaft zwischen Waspo 98 und Titelverteidiger Wasserfreunde Spandau 04 mit einer weiteren Kampfansage der Niedersachsen an die nationale Konkurrenz. Über einen Wechsel des Duisburgers von der Wedau an die Fösse war bereits in den vergangenen Tagen spekuliert worden, allerdings hatten sich die Waspo98-Verantwortlichen während der Halbfinalserie diesbezüglich nicht geäußert.

Für die Niedersachsen passt der Wechsel bestens in die Entwicklung der jüngsten Vergangenheit: „Mit einem Konzept und kontinuierlicher Arbeit werden wir immer stärker. Wir erzählen nicht nur, wir machen“, kommentierte Waspo98-Trainer den wohl spektakulärsten nationalen Wasserballtransfer seit mehr als einem Jahrzehnt. Der Klub aus Niedersachsen hatte zuvor mit Predrag Jokic (2014), Aleksandar Radovic (2015) und Darko Brguljan (2016) aus dem Olympiaaufgebot Montenegros auch drei internationale Stars der Sportart verpflichtet. „Mittlerweile fragen die Spieler bei uns an“, sagt Vereinspräsident Bernd Seidensticker.

Meldung auf der Vereinsseite des ASC Duisburg