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Torwartlegende Hoffmeister verstorben

Sein Torwartfoto mit dem damals üblichen Lederball ziert ein Sportlexikon der 1970er Jahre und zählt bis heute zu den spektakulärsten Schwarzweißaufnahmen der Sportart: Am gestrigen Montag ist der dreimalige Olympiateilnehmer Hans („Anton“) Hoffmeister nun im Alter von 80 Jahren verstorben.

Geboren am 2. Februar 1936 in Chemnitz, kam Hoffmeister 1954 von Lokomotive Chemnitz ins westfälische Hamm, als der SC Rote Erde seinen ersten von bis heute elf deutschen Meistertiteln gewann. Er selbst wurde mit den Westfalen von 1955 bis 1971 insgesamt achtmal nationaler Titelträger und gehörte zu den Spielern, die die Sportart in Deutschland mehr als eine ganze Generation lang prägten.

Als einer der herausragenden Torhüter seiner Epoche absolvierte Hoffmeister für die Nationalmannschaft von 1958 bis 1972 insgesamt 129 Länderspiele. Er brachte es 1960 in Rom (6. Platz), 1968 in Mexiko-Stadt (10.) und mit 36 Jahren noch einmal 1972 in München (4.) zu gleich drei Olympiateilnahmen sowie 1958 in Budapest und 1966 in Utrecht zu zwei EM-Starts (jeweils 7.). Ohne die große Politik hätten es jeweils noch mehr sein können: Ein vierter Olympiaauftritt blieb Hoffmeister 1964 verwehrt, als die bundesdeutsche Auswahl in der innerdeutschen Qualifikation der DDR unterlag. Zudem boykottierte der DSV direkt nach dem Bau der Berliner Mauer die Europameisterschaften 1962 in Leipzig.

Hoffmeister blieb der Sportart noch lange Jahre als Trainer verbunden: Zunächst im westfälischen Hamm, später dann am Niederrhein beim SV Bayer 08 Uerdingen inspirierte er noch ganze Generationen von Spielern, die noch heute hochachtungsvoll von ihm berichten: „Kein leichter Mensch im Umgang, aber ein toller Mensch und gerade raus“, lautete ein Kommentar in den sozialen Netzwerken nach Bekanntwerden seines Ablebens – so mancher würde diese Zeilen nicht ungerne über sich selbst lesen wollen…