Was gibt es Neues?
Tore und Wetterkapriolen beim Saisonabschluss in Limmer
Recht eindeutig verlief in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) auch der zweite Akt beim Duell um die Bronzemedaille: Vier Tage nach einem 18:5-Erfolg in der Auswärts- und Auftaktpartie gewann Waspo 98 Hannover auch vor heimischer Kulisse klar mit 18:4 (5:1, 5:1, 1:0, 7:2) Toren gegen den frischgebackenen Pokalfinalisten SV Bayer 08 Uerdingen und sicherte sich damit Platz drei in der Meisterschaft wie auch die Qualifikation für die Champions League 2016/2017. „Spieler des Tages“ wurde Hannovers dreimaliger Torschütze Mate Balatoni. Insgesamt zehn der zwölf Waspo98-Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein.
Sportlich war die Partie wenig ergiebig und präsentierte sich eher als eine Mischung aus Saisonabschluss und letzter Nachrichtenbörse von den am Donnerstag zwischen Ems und Elbe startenden Schulferien. Die Gäste waren nur noch mit einer Verlegenheitsbesetzung angereist, so dass gut die halbe Stammformation des Pokalfinalisten fehlte. Mehr als die Hälfte der anwesenden Akteure war zudem auf der Durchreise zur deutschen U19-Meisterschaft in Potsdam, was dank der Unterstützung des Gastgebers durch den ungewohnt früheren Anschwimmtermin erleichtert wurde. Junioren-Nationalspieler Ben Reibel hatte aufgrund von Schulterbeschwerden zudem auf einen Einsatz verzichtet, was angesichts der anstehenden internationalen Aufgaben (U19-Europameisterschaft in den Niederlanden) nachvollziehbar war.
Nach der auch spielerisch wenig erbaulichen 5:18-Niederlage in der Heimpartie unter der Woche verkaufte sich die Uerdinger Verlegenheitsbesetzung im Volksbad Limmer gar nicht einmal so schlecht, allerdings ging der Gastgeber bei den eigenen Personalien auch nicht an die Grenze seiner vorhandenen Möglichkeiten: So hatte Hannover auf Ex-Weltmeister Predrag Jokic komplett verzichtet, und auch der designierte DWL-Torschützenkönig Aleksandar Radovic bestritt nur die Hälfte der Partie. Beide Akteure steigen am Dienstag mit der Nationalmannschaft Montenegros in die knapp sechs Wochen dauernde Olympiavorbereitung ein.
Die gut 200 Zuschauer hatten in der Mehrzahl ohnehin keine spannende Partie erwartet. Die Stimmung am Beckenrand schwankte während der Begegnung daher zwischen lockerem Saisonabschluss und Diskussionen über das erneut skurrile Wettergeschehen, das binnen 90 Minuten mehr mehrfach zwischen Platzregen mit Wolken und strahlendem Sonnenschein wechselte. Uerdingens Mate Raijna glich die schnelle 1:0-Führung der Hausherren durch Radovic postwendend aus, allerdings ging bereits der ‚Auftaktabschnitt mit 5:1 an Waspo 98. Bei den Gästen bestritten mit Spielerlegende Tim Wollthan (Olympiateilnehmer 2004) und Bartek Luczak zwei langjährige Stammkräfte mit internationaler Erfahrung ihre letzten DWL-Partien, „Das war ein lockerer Abschluss“, kommentierte Waspo98-Trainer Karsten Seehafer die sportlich wenig ergiebige Partie.
Die direkt nachfolgende Medaillenzeremonie führte bei zu diesem Zeitpunkt wieder einmal strömendem Regen der DWL-Vorsitzende Guido Reibel (Krefeld) durch. Gespannt sind die Beobachter der Sportart, wie es bei beiden Vereinen in der kommenden Saison weitergeht. „Wir greifen nächstes Jahr wieder an“, gab es von Hannovers Präsident Bernd Seidensticker die erwartete Kampfansage in Richtung der Konkurrenz aus Berlin und Duisburg, und auch bei den Personalien des Euro Cup-Viertelfinalisten tut sich dieser Tage bereits einiges. Die erstmals seit 2012 wieder unter die Top vier zurückgekehrten Gäste vom Niederrhein wollen sich im Umfeld wie auch beim Personal besser aufstellen, wobei die Verpflichtung von Tim Focke als neuem Cheftrainer der Werkssieben nur ein Baustein ist.
Deutsche Wasserball-Liga 2015/2016
Spiele um Platz 3 („best of three“)
Sonntag, den 19. Juni 2016 (Spiel 2)
12:00 Waspo 98 Hannover – SV Bayer 08 Uerdingen 18:4 (5:1, 5:1, 1:0, 7:2) => Endstand: 2:0
Endstand
1. n. n. – Qualifikation für die Champions League
2. n. n. – Qualifikation für die Champions League
3. Waspo 98 Hannover – Qualifikation für die Champions League
4. SV Bayer 08 Uerdingen – Qualifikation für den Euro Cup
5. OSC Potsdam – Qualifikation für den Euro Cup
6 . White Sharks Hannover
7. SSV Esslingen
8. SG Neukölln
9. SVV Plauen
10.. Duisburger SV 98
11. SV Krefeld 72
12. SC Wedding
13. SC Neustadt
14. SV Cannstatt
15. SV Weiden – Absteiger
16. SC Wasserfreunde Fulda – Absteiger