Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

#Tokio2020: Halbfinale mit neuem Gesicht

Die Namen mögen in der entscheidenden Turnierphase nicht gänzlich neu sein, bieten aber zumindest mal wieder etwas Abwechslung: Beim olympischen Männer-Wasserballturnier sind im heutigen Viertelfinale mit Italien, Kroatien und Montenegro gleich drei der vier Halbfinalisten von 2016 auf der Strecke geblieben. In der Erfolgsspur blieb allerdings Titelverteidiger Serbien, der in dem mit Spannung erwarteten Duell mit Weltmeister Italien einen grandiosen 10:6-Erfolg feiern konnte und damit zum sechsten Mal in Folge im Halbfinale steht. Unter den letzten Vier stehen zudem nach unterschiedlichen, aber längeren Durstrecken Spanien, Ungarn und Griechenland.

Zur spannendsten Begegnung des Tages wurde überraschend die Auftaktpartie zwischen Spanien und den USA. Die Nordamerikaner hielten gegen den bisher so überzeugenden Sieger der „Jugoslawien“-Gruppe nach einem 6:6-Gleichstand beim Seitenwechsel und auch ein 6:7 vor dem letzten Anschwimmen, allerdings sorgte Spanien im Schlussabschnitt mit fünf Treffern doch noch für ein optisch klares Resultat. Erfolgreichster Werfer der Partie war mit drei Toren der deutschstämmige US-Amerikaner Hannes Daube. Damit steht Spaniens Mannschaft, zuletzt jeweils Vize-Welt- und Europameister, erstmals seit 2000 wieder im Halbfinale (damals noch mit Manuel Estiarte bei seiner bis heute einmaligen sechsten Olympiateilnahme).

Erstaunlich leicht fiel Griechenland der 10:4-Erfolg gegen Weltliga-Gewinner Montenegro und bleiben damit auch im sechsten Turnerspiel ungeschlagen. Die Spieler von der Adria konnten allerdings in Tokio, zum Teil verletzungsbedingt, nicht in die Leistungen der vorherigen Wettbewerbe anknüpfen und blieben auch heute in der Offensive über weite Strecken blass. Konstantinos Genidounias traf fünfmal für den Sieger. Für Griechenland ist es die ersten Halbfinalteilnahme seit dem vierten Platz bei den heimatlichen Spiele des Jahres 2004 in Athen. Faktisch ist es sogar das erste gewonnene Viertelfinalspiel in diesem Wettbewerb, da die Hellenen damals als Gruppensieger direkt in das Halbfinale eingezogen waren. Montenegro war es dagegen der erste Viertelfinal-K-o.-, nachdem das Team bei seinen drei bisherigen Olympiateilnahmen seit der Unabhängigkeit von 2006 bisher jeweils als Vierter ins Ziel gekommen war. 

Einen in dieser Form völlig unerwarteten Verlauf nahm das mit Spannung erwartete Duell zwischen Weltmeister Italien und Titelverteidiger Serbien, der erneut mit neun seiner Goldmedaillengewinner von 2016 nach Tokio gereist war. Während Serbiens Routiniers (33 Jahre im Altersschnitt des Teams) alle Register zogen, fiel Italien bereits im zweiten Abschnitt bis auf 2:7 (13.) zurück und kam zu keiner Phase der Partie wirklich ins Spiel geschweige denn beim Resultat näher heran. Serbien steht damit seit 2000 zum sechsten Mal in Folge im Halbfinale. Damit kann auch Nikola Dedovic vom deutschen Pokalgewinner Wasserfreunde Spandau 04 bei seiner Olympiapremiere weiter von einer Medaille träumen. Für die mit hohen Hoffnungen angereisten Italiener ist es die vielleicht größte Enttäuschung der vergangenen zwölf Jahre, die neben den beiden Olympiamedaillen von 2012 und 2016 auch die Weltmeistertitel von 2011 und 2019 gebracht haben.

 

Ohme leitet Ungarn gegen Kroatien

Erneut mit einer hochkarätigen Partie bedacht wurde der deutsche Schiedsrichter Frank Ohme (Arnum), der am Viertelfinaltag gemeinsam mit dem Franzosen Sebastien Dervieux das Duell der beide vormaligen Olympiasieger zwischen Ungarn und Kroatien (15:11) leitete. Kroatien hatte in der torreichen Neuauflage des WM-Finales im zweiten Abschnitt kurzzeitig mit 5:4 geführt, musste dann aber den Europameister ziehen lassen, wobei Kristian Manhercz gleich siebenmal für den Sieger traf. Rekordgewinner Ungarn steht nach den Viertelfinalpleiten von 2012 und 2016 erstmals wieder im Halbfinale, während Kroatien nach Gold 2012 und Silber 2016 diesmal kleinere Brötchen backen muss. Damit verpasste auch Marko Macan von Waspo 98 Hannover nach dem zweiten Platz von 2016 die Chance auf einen weiteren Medaillenrang. 

Im Halbfinale stehen sich am Freitag damit zunächst Griechenland und Ungarn, später dann Serbien und Spanien gegenüber. Am morgigen Donnerstag sorgen aber zunächst die Halbfinalduelle und die beiden ersten Platzierungsspiele der Frauen für die Fortsetzung der olympischen Wasserballturniere. Um den dortigen Endspieleinzug stehen sich Russland und die USA sowie Spanien und Ungarn gegenüber. Livestreams aller Wasserball-Spiele hier in Tokio werden auf Joyn+ unter https://www.joyn.de/plus/sport (registrierungs- bzw. kostenpflichtig) und im Eurosport Player geboten.

 

Olympische Spiele 2020 in Tokio (Japan)

Resultate Tag 12

Mittwoch, den 4. August 2021 (Viertelfinale Männer)
07:00 USA – Spanien 8:12 (3:3, 3:3, 0:1, 2:5) – Viertelfinale (Livestream ZDF)
08:30 Griechenland – Montenegro 10:4 (1:0, 2:1, 3:1, 4:2) – Viertelfinale (Livestream ZDF)
11:20 Italien – Serbien 6:10 (2:5, 1:4, 1:0, 2:1) – Viertelfinale
12:50 Ungarn – Kroatien 15:11 (2:3, 5:2, 4:3, 4:3) – Viertelfinale

 

Kommende Spiele*

Donnerstag, 5. August 2021 (Halbfinale und Platzierungsspiele Frauen)
07:00 China – Niederlande – Platz 5/8  (Livestream ZDF)
08:30 Russland – USA – Halbfinale (Livestream ZDF)
11:20 Australien – Kanada – Platz 5/8 
12.50 Spanien – Ungarn – Halbfinale 

Freitag, 6. August 2021 (Halbfinale und Platzierungsspiele Männer)
07:00 Montenegro – Kroatien – Platz 5/8 
08:30 Griechenland – Ungarn – Halbfinale (Livestream ZDF)
11:20 Italien – USA – Platz 5/8 
12.50 Serbien – Spanien – Halbfinale 

Sonnabend, den 7. August 2021 (Finale und Platzierungsspiele Frauen)
02:30 Spiel um Platz 7
04:00 Spiel um Platz 5
06:40 Spiel um Platz 3
09:30 Finale (Livestream ZDF)

Sonntag, den 8. August 2021 (Finale und Platzierungsspiele Männer)
02:30 Spiel um Platz 7
04:00 Spiel um Platz 5
06:40 Spiel um Platz 3 (Livestream ZDF)
09:30 Finale (Livestream ZDF)

Spielstätte: Tatsumi Water Polo Centre, 8-10, 2chome, Tatsumi, Koto-ku, Tokio

Livestream: www.joyn.de/plus/sport (registrierungs- bzw. kostenpflichtig) 

* jeweils deutsche Zeit (MESZ)