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Was gibt es Neues?

Tokio-Spiele auf 2021 verschoben

Die noch am Sonntag selbst gesetzte Frist hielt gerade einmal zwei Tage: Die Olympischen Sommerspiele in Tokio (Japan/24. Juli bis 9. August) sind auf das kommende Jahr verschoben worden. Nach Medienberichten entsprach das Internationale Olympische Komitee (IOC) damit einem Vorschlag des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Als neuer Termin wurde nur vage der „Sommer 2021“ genannt; auch weitere Details wurden nicht bekannt.

Es ist die erste Absage Olympischer Spiele seit den kriegsbedingten Ausfällen der Jahre 1940 und 1944. Zwischenzeitlich hatte es 1980 in Moskau (Sowjetunion) und 1984 in Los Angeles (USA) zwei weltpolitisch bedingte Teilboykotte zahlreicher Nationen, jedoch keine weiteren Veranstaltungsabsagen gegeben. Zu zeitlichen Verlegungen einer Veranstaltung war es in der 124-jährigen  Geschichte der Spiele indes noch nie gekommen.

Die Verschiebung kommt nach der seit Wochen anhaltenden weltweiten Kritik und dessen zuletzt gestiegenen interationalen Drucks nicht überraschend, ist jedocb alles andere problemfrei: Mit der Verlegung auf 2021 drohen schwerwiegende Terminkollisionen mit zahlreichen Veranstaltungen der 33 olympischen Sportarten. So finden 2021 u. a. in den Kernsportarten Leichtathletik und Schwimmen jeweils die Weltmeisterschaften statt, die selbst zu den größten Ereignissen des Weltsports zählen.

Noch heftiger wird es aber für den Ausrichter Japan: Nach Medienberichten drohen Mehrausgaben in Höhe von mehr als fünf Milliarden Euro. So müssen die Wettkampfanlagen ein weiteres Jahr weitenbetrieben, das hauptamtliche Personal weiterbeschäftigt werden. Dagegen sollte das olympische Dort nach den Spielen in Wohnungen umgewandelt werden, wobei erste Verträge bereits unterschieben sind. Darüber hinaus müssen die Organisatoren für den neuen Termin neues Personal wie etwa Volunteers rekrutieren.