Was gibt es Neues?

Tests und Turniere: Die Bundesliga kehrt zurück

Der Jubiläumswettbewerb hätte in einem schöneren Rahmen stattfinden sollen, doch zumindest wird die 100. Wasserball-Meisterschaft seit 1912 trotz der weiterhin grassierenden Corona-Virus zur Austragung kommen. Am Wochenende finden zum Start der Wasserball-Bundesliga in Hannover und Berlin die die ersten beiden von insgesamt acht Vorrundenturnieren statt, die die traditionellen Rundenspiele ersetzen sollen. Immerhin kommen anders als bei der nach dem Abbruch der Saison dann unter DSV-Regie neu angesetzten „Not-Meisterschaft“ des Vorjahres diesmal zumindest alle 16 Teams zum Einsatz.

Keine Zuschauer, PCR- und Schnelltests von jedem Spielwochenende und ein coronatechnisch optimierter Spielplan: Die Rahmenbedingungen für die Saison sind geklärt und auch bereits hinreichend getestet worden. Zwar bleibt der Deutsche Schwimm-Verband weiterhin bei dem Grundgedanken des seit 2006/2007 praktizierten „italienischen Modells“ mit leistungsmäßig getrennten Gruppen, doch das Corona-Markenzeichen werden Turnierwochenenden sein. Dieser Ansatz ist nicht nur Zeit- und Hygiene-, sondern auch Kostengründen geschuldet: Damit sind weniger Reisen und Tests vonnöten; zugleich können die Spiele von Vereinen mit geeigneten Bädern ausgerichtet werden.

Bei den am Wochenende startenden Turnieren der Gruppen A und B sind nominell die acht stärksten Teams, darunter auch die vier Europopkalteilnehmer des DSV, am Start, die weiteren Mannschaften in den Gruppen C und D, die am 10./11. April startet. Alle vier Gruppen bestreiten jeweils zwei Viererturniere, ehe es dann in die Relegations- und Play-off-Phase geht. Die Gruppen symbolisieren jedoch nicht nur die Resultate der Vergangenheit: Sechs der acht Teams aus den A- und B-Runden haben auch bereits die Meisterschaft des vergangenen Sommers bestritten, zwei weitere zumindest die im Februar vom DSV angesetzten Vorbereitungsturniere. Bei den Teams der C- und D-Gruppe konnte in Ermangelung geöffneter Bäder dagegen zum Teil über Monate nicht einmal trainiert werden.

Die Personalien der Vereine sind nur rudimentär bekanntgeworden (verbindliche Spielerlisten gibt es seit der ersatzlosen Streichung der Meldebögen 2018 nicht mehr), mit großen Veränderungen auf dem Transfermarkt wird jedoch nicht gerechnet. Wie bereits zu sehen war, vertrauen die Topteams weitgehend ihren etablierten Kadern, während die bisher nicht aktiven Klubs aus der unteren Tabellenhälfte aktuell eher weniger als mehr finanziellen Spielraum haben. Sportlich gelten nach den bisherigen Eindrücken zum fünften Mal in Folge die beiden Vorjahresfinalisten Waspo 98 Hannover und Wasserfreunde Spandau 04 als das Maß der Dinge, wobei beide Teams aktuell selbst in der Champions League noch Endrundenchancen haben.

Gut in Form zeigte sich bereits der zuletzt dreimal in Folge mit Bronze dekorierte OSC Potsdam, der in den Vorbereitungsspielen nur gegen Meister Waspo 98 das Nachsehen gehabt hat. Der Vorjahressechste SV Ludwigsburg hat das Halbfinale als Saisonziel ausgegeben und mit dem wahrgenommenen Nachrückerplatz für den Europapokal auch erste Taten sprechen lassen. Fast noch spannender dürfte allerdings sein, wie sich die Teams der unteren Tabellenhälfte am 10./11. April nach dann 13-monater Spiel- und zum Teil auch Trainingspause schlagen werden. Aufgrund der zum Teil sehr ungleichen Bedingungen für die dortigen Teams wird der DSV für die aktuelle Saison daher auch keine Absteiger ermitteln.

 

Wasserball-Bundesliga 2021

Vorrundengruppen und Teilnehmern

Gruppe A
Waspo 98 Hannover (1)
White Sharks Hannover (4)
ASC Duisburg (5)
SSV Esslingen (8)

Gruppe B
Wasserfreunde Spandau 04 (2)
OSC Potsdam (3)
SV Ludwigsburg (6)
SG Neukölln (7)

Gruppe C
SGW Rhenania/BW Poseidon Köln (9)
SV Bayer Uerdingen 08 (12)
SV Würzburg 05 (13)
Düsseldorfer SC (16)

Gruppe D
SV Poseidon Hamburg (10)
SV Krefeld 72 (11)
Duisburger SV 98 (14)
SV Weiden (15)