Was gibt es Neues?

Supercup-Duell als erster Leckerbissen der Saison

13. Titelgewinn des Rekordmeisters oder neuer Name in der Siegerliste? In Berlin wird am kommenden Sonnabend zum Saisonauftakt um den deutschen Supercup im Wasserball gekämpft, wobei das diesjährige Duell des 2014 wieder ins Leben gerufenen Wettbewerbs den amtierenden Double-Gewinner Wasserfreunde Spandau 04 und den deutschen Vizemeister ASC Duisburg zusammenführt. Damit können sich die Fans der Sportart gleich zum Saisonstart auf einen Leckerbissen wie auch das erste Aufeinandertreffen der langjährigen Dauerfinalisten in der deutschen Meisterschaft treffen. Das Anschwimmen steigt um 16 Uhr in der Schöneberger Schwimmsporthalle am Sachsendamm.

Der 1979 von dem damaligen Spandauer Wasserballwart Dr. Günter Schwill gestiftete Supercup folgt dem klassischen Modell vieler Sportarten eines zusätzlichen Saisonhöhepunktes in Form des Duell zwischen Meister und Pokalsieger eines Spieljahres. Fallen beide Titel an denselben Verein, übernahm in der Vergangenheit der Pokal-Zweite die Rolle des Herausforderers. In diesem Jahr steigt beim Wasserball nun erstmals der Meisterschaftszweite in den Ring. Der Wettbewerb hat bisher zwei Lebensabschnitte erlebt: Nach einem ersten Spandauer Siegesabo von 1979 bis 1985 mit sieben Titeln in Serie ruhte der Wettbewerb bis zur zweiten Etappe von 1997 bis 2001, wobei der Berliner Klub fünfmal (1997, 1999, 2001, 2002 und 2003) und Waspo Hannover-Linden zweimal (1998 und 2000) erfolgreich waren. Insgesamt neunmal fand das Duell in Berlin, dreimal in Hannover, je einmal in Paderborn und Duisburg statt, wobei 1997 in der Hauptstadt ein Viererduell zur Austragung kam.

Im vergangenen Jahr war die Trophäe nach elfjähriger Unterbrechung wieder ins Leben gerufen geworden, wobei Wasserfreunde gegen Waspo 98 Hannover trotz einer zwischenzeitlich klaren Führung am Ende nur knapp mit 10:9  gewinnen konnten. Bei dem nunmehr zum 15. Male ausgetragenen Duell werden der deutsche Meister und der Vizemeister ASC Duisburg aufeinandertreffen, wobei den zuletzt 2013 in Meisterschaft wie auch Pokal erfolgreichen Gästen von der Wedau dieser nationale Titel in ihrer Sammlung noch fehlt. Beide Teams standen sich im Supercup zweimal gegenüber: 1984 siegte Spandau hier in Schöneberg mit 14:7, 2002 folgte auf der ASCD-Vereinsanlage an der Wedau mit 14:8 Toren ebenfalls ein Berliner Sieg. Spandau strebt den 81. Titel der Vereinsgeschichte an, Duisburg will zum elften Mal feiern.

 

Erster nationaler Saisontest der Dauerfinalisten

Für beide Finalisten ist das Supercup-Duell auch der Start in die nationale Saison, Der ASCD hat allerdings bereits drei Partien in der Qualifikationsrunde II der Champions League bestritten und musste dort im kroatischen Rijeka nach einem Unentschieden und zwei Niederlagen die Segel streichen. Spandau hat sich öffentlich bisher erst gegen nationale Konkurrenz auf dem Andreas-Ehrl-Cup in Potsdam präsentiert. Die Nationalspieler beider Supercup-Kontrahenten – fünf Duisburger und vier Spandauer – gehen mit dem Erfolgserlebnis der erfolgreichen Qualifikation für die Europameisterschaft im Januar 2016 in Belgrad (Serbien) in diese Partie. Bei dem Turnier Ende September in Gzira auf Malta blieb das Team von Neu-Bundestrainer Patrick Weissinger (Esslingen) gegen Polen, die Schweiz und den Gastgeber ungeschlagen.

Der Supercup wird vor allem für Spandau ein erster echter Leistungstest, der die vielen neuen Spieler einbezieht. Es wird erwartet, dass alle fünf Neuverpflichtungen eingesetzt werden. Gespannt sein darf man auf die beiden französischen Nationalspieler, Mehdi Marzouki (von CN Mataro/Spanien) sowie Remi Saudadier (von Montpellier WP/Frankreich), den Ägypter Hatem El-Ghannam (von SG Neukölln), den in Potsdam Militärgeschichte studierenden Spencer Hamby aus den USA sowie Lukas Küppers (beide OSC Potsdam). Alle Berliner Stammkräfte sind an Bord, nur bei Mateo Cuk, der wie auch der Serbe Marin Restovic darauf wartet, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, steht nach einer Ohrentzündung und daher ausgefallenen Trainingseinheiten im Wasser noch eine kleine Unsicherheit.

Auch Duisburgs Auftritt ist mit einigen neuen Personalien verbunden. Die Wichtigste betrifft den Mann an der sportlichen Spitze. Denn nach dem Trainerabschied von Arno Troost aus beruflichen Gründen nach acht Jahren trägt nun mit dem Ungarn Peter Dubinak ein neuer Coach die Verantwortung am Beckenrand. Interessantester Neuzugang an der Wedau ist der litauische Nationalspieler Jan Bakulo. Gleich für zehn Akteure dieses Supercup-Duells geht es im Anschluss an die Partie nahtlos weiter, denn vom 11. bis 15. Oktober absolviert die Nationalmannschaft mit einem 14er-Aufgebot ein Trainingscamp in Sori (Italien). Die Berliner sind dabei mit Torwart Tim Höhne, Marko Stamm, Maurice Jüngling, Moritz Oeler sowie Mateo Cuk und Marin Restovic als Gastspielern, Duisburg mit Moritz Schenkel, Paul Schüler, Julian Real und Dennis Eidner vertreten. Alles Namen, die für den Supercup am Sonnabend ein interessantes, hochklassiges Wasserballspiel garantieren.

 

Deutscher Supercup 2015 in Berlin

Sonnabend, den 10. Oktober 2015
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 – ASC Duisburg (Schöneberger Schwimmsporthalle)