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SSVE stürmt ins Viertelfinale

Der SSV Esslingen hat die Schmach der 10:11-Hinspielniederlage wiedergutgemacht und ist mit zwei souveränen Heimsiegen gegen den SV Krefeld 72 ins Viertelfinale eingezogen und hat den damit verbundenen Verbleib in der A-Gruppe der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) klar gemacht. Dem bis zur Halbzeit spannenden 19:13-Sieg am Samstag folgte sonntags ein deutlicher 19:8-Sieg.

Auch wenn der SSVE im Qualifikationsduell mit dem SV Krefeld 72 als klarer Favorit galt, war die Erleichterung nach der mit 2:1 gewonnenen Serie bei den Esslingern zu spüren. Denn so eindeutig wie erhofft lief die Sache dann doch nicht, nachdem man das erste Spiel gegen das junge Krefelder Team verloren hatte. Doch nicht nur die Esslinger mussten um den Verbleib in der A-Gruppe kämpfen, auch die drei anderen Überkreuzduelle zwischen A- und B-Gruppe wurden erst im dritten Spiel entschieden, wobei sich letztlich die A-Gruppenteams allesamt durchsetzen konnten.

SSVE-Trainer Bernd Berger war mit dem Wochenende zufrieden, blickte aber schon voraus auf das in einer Woche startende weitere Programm: „Wir haben Krefeld ausgeschaltet und sind im Viertelfinale. Jetzt geht es gegen Potsdam um den Einzug ins Halbfinale und wir müssen unbedingt das erste Spiel zuhause gewinnen.“ Heiko Nossek war mit sieben Treffern am Samstag und fünf am Sonntag jeweils bester Torschütze seines Teams: „Wir haben gegen Krefeld am Ende mehr als souverän den Verbleib in der A-Gruppe gesichert.“ Der Co-Trainer und Kapitän hatte bei seinem Fazit zum Wochenende aber noch einen ganz anderen Aspekt, nämlich die Tatsache, dass auf einem kleinen Feld gespielt wurde, im Blick: „Man hat gesehen, dass in unserem Sport noch Potential steckt, wenn das Feld kürzer ist. Hoffentlich verstehen das auch die Verantwortlichen bei der FINA (Anm.: Die FINA (Fédération Internationale de Natation) ist der Weltverband für Schwimmen, Synchronschwimmen, Wasserball und Wasserspringen)!“ In der Tat ist schon allein an der hohen Anzahl der Tore die Attraktivitätssteigerung abzulesen. Fast jeder Angriff endet mit einem möglichen Torerfolg und ist damit weitaus attraktiver, schneller und spektakulärer für die Zuschauer, ganz ähnlich dem erfolgreichen Handballsport. Diese Begeisterung war auch unter den Fans des SSVE zu spüren, die an beiden Tagen so zahlreich ins Merkel´sche Schwimmbad strömten, dass kaum ein Platz freiblieb. Die lautstarken Anhänger waren ein großer Rückhalt für das SSVE-Team. Der Umzug in das ungewohnt kleine Becken des Merkel´schen Schwimmbades erfolgte nur deshalb, weil sich das Inselbad in der Umbauphase befindet, das vereinseigene Freibad noch nicht verfügbar war und kein anderes großes Bad in der Region zur Verfügung stand.

 Am Sonntag stand um 11 Uhr also die doppelte Entscheidung an: wer zieht ins Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft ein und wer darf in der kommenden Saison in der A-Gruppe der DWL an den Start gehen? Anders als am Vortag begann die Partie ausgeglichener: zwar erzielte Valentin Finkes in Überzahl das 1:0 für den SSVE, allerdings konnte der SVK mit zwei schnellen Treffern sogar mit 1:2 in Führung gehen. Doch dass der SSVE dies schnell wieder geraderücken wollte, zeigte sich vor allem in Gestalt eines Spielers: Hannes Rothfuß erzielte innerhalb von vier Minuten einen lupenreinen Hattrick zum 4:2-Zwischenstand. Aus dem Rückraum verkürzten die Gäste zwar noch einmal, doch auch der SSVE hatte mit Heiko Nossek erneut einen starken Rückraumschützen, sodass es mit 5:3 in die erste Pause ging. Zu Beginn des zweiten Viertels hielten die Westdeutschen noch dagegen und konnten die Tore von Timo van der Bosch und Miro Tadin jeweils mit eigenen Toren beantworten. Valentin Finkes bewies in der Folgezeit gleich zwei Mal ein gutes Auge für seine Mitspieler und bediente zunächst Timo van der Bosch und etwas später Heiko Nossek mit mustergültigen Pässen, sodass diese die Führung zum 9:5 ausbauen konnten. Der Kapitän sorgte mit einem direkt verwandelten Freiwurf für den 10:5-Halbzeitstand.

Auch im dritten Viertel ließen die Esslinger Wasserballer nichts mehr anbrennen. Heiko Nossek, Miro Tadin und zwei Mal Timo van der Bosch waren bei zwei Gegentreffern die Schützen zum 14:7. Im letzten Abschnitt war die Gegenwehr der Krefelder dann endgültig gebrochen, Heiko Nossek und Timo van der Bosch erzielten zwei weitere Tore für ihr Team. Zum Abschluss sorgte Linkshänder Valentin Finkes mit einem weiteren Hattrick noch einmal für Aufsehen, ehe die Gäste den Schlusspunkt zum 19:8 setzten. Während am Samstag der siebenfache Torschütze Heiko Nossek „Spieler des Tages“ wurde, bekam diese Auszeichnung im zweiten Match der in beiden Partien starke Center Timo van der Bosch, der mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden war, aber Verbesserungspotential sah: „Es war eine Steigerung von Samstag auf Sonntag zu sehen. Trotzdem dürfen wir nicht so viele Großchancen liegen lassen, weil das wird uns in engen Spielen zum Verhängnis werden, wie in der Vergangenheit schon.“

Der SSVE hat es also geschafft und bleibt nicht nur weiterhin in der A-Gruppe der DWL, sondern zieht auch ins Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft ein. „Jetzt kommt Potsdam, leider wieder auf 30 Meter, und wir wollen ins Halbfinale einziehen. Wir haben noch etwas gut zu machen und gehen konzentriert an die Sache heran“, so Heiko Nossek. Der OSC Potsdam beendete die Hauptrunde knapp vor den Esslingern auf Platz 4 und entging so den Überkreuzduellen mit der B-Gruppe. Das Hinspiel konnte der SSVE für sich entscheiden, in Potsdam gab es dagegen eine deutliche Niederlage. Bereits am kommenden Samstag steht das erste Duell in der Best-of-three-Serie um den Einzug ins Halbfinale in Esslingen auf dem Programm.

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren: Adrian Hausmann (Torwart), Eric Fernandez Rivas, Hannes Rothfuß (0 Tore am Samstag/3 Tore am Sonntag), Valentin Finkes (4/4), Timo van der Bosch (3/5), Michel Hamann, Heiko Nossek (7/5), Vincenzo Inguanta, Robin Finkes (1/0), Miro Tadin (3/2), Linus Orszulik, Konstantinos Sopiadis (1/0), Florian Pirzer (Torwart).