Spitzenspiel in Berlin, Troost-Verabschiedung und Pokalrevanchen

Mit Sieben-Meilen-Stiefeln schreitet in der Olympiasaison weiter die Deutschen Wasserball-Liga (DWL) voran, wobei das dritte Wochenende nicht nur ein dickes Programm, sondern vor allem auch Kracher in der A-Gruppe bringen wird. In Berlin kommt es dabei zu dem mit Spannung erwarteten großen Show-down der ungeschlagenen Teams von Meister Wasserfreunde Spandau 04 und Herausforderer Waspo 98 Hannover. In Duisburger Schwimmstadion steht erstmals eine der reizvollen Doppelveranstaltungen auf dem Programm, die gleichzeitig auch die Verabschiedung von Meistertrainer Arno Troost in großer Runde bringen wird.

Zwei Wochenenden sind erst absolviert, doch in der Hauptrundengruppe A haben allerdings alle acht Teams bereits drei Spiele auf dem Konto. In Berlin kommt es nun auch zum ersten Duell der drei Medaillengewinner, wo die Wasserfreunde Spandau 04 (derzeit 6:0 Punkte) Herausforderer Waspo 98 Hannover (ebenfalls 6:0) am Sachsendamm empfangen. National sind beide Teams mit teilweise neuformierten Teams bisher noch gar nicht ernsthaft gefordert worden: Die Niedersachsen haben bisher erst ganze neun Gegentreffer in drei Spielen hinnehmen müssen, und Spandau hat Vorjahresfinalist ASC Duisburg im Supercup gleich mit 12:4 abgefertigt. Aufgrund kann der überragenden Tordifferenz beider Teams kann der Sieger auch für einen längeren Zeitraum auf die Tabellenführung hoffen.

Im Blickpunkt des Wochenendes steht auch das Duisburger Schwimmstadion, wo Vorjahresfinalist ASC Duisburg (6:0) erstmals in dieser Saison vor heimischer Kulisse auflöst und dort gegen A-Gruppen-Neuling SV Krefeld 72 (1:5) gleich zu einem West-Derby einlädt. Hier wird auch in großer Runde die Verabschiedung des langjährigen ASCD-Trainers Arno Troost erfolgen, der die Westdeutschen nicht nur acht Jahre betreut, sondern nach 45-jähriger Durststrecke auch zum Meistertitel des Jahres 2013 und zwei Pokalsiegen (2010 und 2013) geführt und damit einer regelrechten Ära den Stempel aufgesetzt hat. Zahlreiche Troost-Schützlinge sind am Sonnabend nicht nur beim ASCD, sondern auch bei der SV Krefeld 72 und dem nachfolgend ebenfalls um Punkte kämpfenden Duisburger SV 98 aktiv.

Im Stuttgarter Inselbad Untertürkheim wird dagegen knallhart um den Anschluss an die drei Topteams gekämpft: Der heimische SSV Esslingen (2:4) ist zum Saisonstart hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben, während für den SV Bayer 08 Uerdingen (0:6) gegen die drei designierten Topteams nichts zu holen war. Beide Teams haben sich zuletzt häufig hartumkämpfte Duelle geliefert und müssen für einen guten Tabellenplatz am Sonnabend unbedingt punkten. Spannend wird es auch in Hannover, wo der Vorjahresfünfte White Sharks Hannover (1:5) den gut gestarteten A-Gruppen-Neuling SVV Plauen (2:4) empfängt. Beide Teams haben bisher zwei der „großen Drei“ als Kontrahent gehabt, wobei Hannover die Auswärtspartie bei Krefeld 72 nicht gewinnen konnte. Plauen hat bereits den ersten Sieg, muss sich in der neuen Umgebung nun allerdings erstmals auswärts präsentieren. Es gibt auch wieder eine vorgezogene Partie, in der die klar favorisierten Wasserfreunde Spandau 04 am Sonntagmittag die White Sharks Hannover empfangen.

 

Pokalrevanchen in Weiden und Duisburg

In der weniger unter Termindruck stehenden Hauptrundengruppe B geht es dagegen mit den etatmäßigen vier Partien pro Spieltag und Wochenende weiter, wobei in den anstehenden Begegnungen auf dem Papier jeweils Favoriten gibt. Doch nicht immer werden die Punkte auf dem Tablett serviert: Der SC Wedding (4:0) ist mit zwei hohen Heimsiegen an die Tabellenspitze gestürmt, doch im Pokalwettbewerb sin die Nordberliner vor drei Wochen auswärts beim SV Weiden (0:4) auswärts im Fünfmeterwerfen gescheitert. Nun muss sich die Sieben von Trainer Sören Mackeben erneut auswärts im schwer zu spielenden 25-Meter-Becken der Weidener Thermenwelt behaupten. Beim Berliner Wasserball-Wochenende hat jetzt die SG Neukölln (0:4) erstmals Heimrecht und trifft hier mit Wiederaufsteiger SC Wasserfreunde Fulda (0:4) ebenfalls auf ein noch siegloses Team. Die Lokalmatadoren hatten bei ihren beiden Auswärtsauftritten allerdings die Chancen für Punktgewinne auf der Hand, während die Gäste aus Hessen nach der Rückkehr in das Oberhaus zunächst Lehrgeld zahlen mussten.

Im dritten Akt des Duisburger Wasserballwochenendes trifft der glänzend gestartete Aufsteiger Duisburger SV 98 (4:0) im Duell der Traditionsvereine auf den SC Neustadt (2:2), der vor Wochenfrist im dem Heimerfolg gegen den SV Weiden den ersten Saisonsieg eingefahren. Das Pokalduell beider Teams war an gleicher Stelle klar an die Westdeutschen gegangen, doch auch hier haben die Trainer inzwischen drei Wochen Zeit gehabt, die Lehren aus diesem ersten Aufeinandertreffen zu ziehen. Der nach oben blickende OSC Potsdam ist mit 4:0 Punkten ebenfalls bestens gestartet und könnte diese Serie vor heimischer Kulisse gegen den SV Cannstatt (2:2) weiter ausbauen. Der aktuelle tabellarische Unterschied zwischen beiden Mannschaften ist allerdings erst vor Wochenfrist in zwei relativ knappen Spielen zustande gekommen, so dass sich beim Duell am Brauhausberg auch hier die Frage stellt, ob die versierten Teams wieder zusammenrücken oder sich für länger voneinander entfernen.

 

Ansetzungen Wochenende (3. Spieltag und vorgezogene Partie)

Sonnabend, den 7. November 2015
16:00 Wasserfreunde Spandau – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle)
16:00 White Sharks Hannover – SVV Plauen (Sportleistungszentrum!)
16:00 SSV Esslingen – SV Bayer 08 Uerdingen (Inselbad Untertürkheim)
16:00 ASC Duisburg – SV Krefeld 72 (Schwimmstadion)
18:00 SG Neukölln – SC Wasserfreunde Fulda (Schöneberger Schwimmsporthalle)
18:00 OSC Potsdam – SV Cannstatt (Schwimmhalle Brauhausberg)
18:00 SV Weiden – SC Wedding (Thermenwelt)
18:30 Duisburger SV 98 – SC Neustadt (Schwimmstadion)

Sonntag, den 8. November 2015
13:00 Wasserfreunde Spandau 04 – White Sharks Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle)

 

Tabellenstände

Gruppe A

1. Waspo 98 Hannover 41:9 6:0
2. Wasserfreunde Spandau 04 47:19 6:0
3. ASC Duisburg 36:21 6:0
4. SVV Plauen 20:30 2:4
5. SSV Esslingen 22:27 2:4
6. SV Krefeld 72 27:39 1:5
7. White Sharks Hannover 23:44 1:5
8. SV Bayer 08 Uerdingen 15:42 0:6

 

Gruppe B

1. SC Wedding 30:8 4:0
2. OSC Potsdam 33:21 4:0
3. Duisburger SV 98 (N) 20:13 4:0
4. SV Cannstatt 20:16 2:2
5. SC Neustadt 15:20 2:2
6. SG Neukölln 16:20 0:4
7. SV Weiden 13:23 0:4
8. SC Wasserfreunde Fulda (N) 14:40 0:4

 

Top zehn Torschützenliste 

1. Schüler Paul (ASC Duisburg) 10
2. Mehdi Marzouki (Wasserfreunde Spandau 04) 9
3. Maurice Jüngling (Wasserfreunde Spandau 04) 8
4. Heiko Nossek (SSV Esslingen) 7
5. Matteo Dufour (OSC Potsdam) 6
5. Domagoj Mijatovic (SV Cannstatt ) 6
5. Predrag Jokic (Waspo 98 Hannnover) 6
5. Marek Tkac (Waspo 98 Hannover) 6
9. Wolf Moog (White Sharks Hannover) 5
9. Spencer Hamby (Wasserfreunde Spandau 04) 5
9. Dennis Eidner (ASC Duisburg) 5
9. Jonas Reinhart (White Sharks Hannover) 5
9. Marin Restovic (Wasserfreunde Spandau 04) 5
9. Peter Karteszi (SVV Plauen) 5
9. Dusan Dragic (SV Krefeld 72) 5
9. Sascha Knoop (SC Wedding) 5
9. Hannes Schulz (OSC Potsdam) 5
9. Reiko Zech (OSC Potsdam) 5

 

Veröffentlicht am 6. November 2015 von Wolfgang Philipps