Was gibt es Neues?
Spitzenposition für Spandau, noch zwei Spieltage in der B-Gruppe
Die Deutsche Wasserball-Liga (DWL) geht in der Olympiasaison termlich einen zweigeteilten Weg, um der Nationalmannschaft eine ausgiebige Vorbereitung auf das Olympiaqualifikationsturnier in Triest (Italien/3. bis 10. April) zur ermöglichen. So hat die Hauptrundengruppe A mit den acht nominellen Topteams der Liga und allen für die Nationalmannschaft kurzfristig interessanten Akteuren bereits am vergangenen Wochenende ihre diesjährigen Rundenspiele beendet, während die B-Gruppe noch weiter im Einsatz ist. Sportlich geht in der Runde der oberen Acht Titelverteidiger Wasserfreunde Spandau 04 mit 28:0 Punkten einmal mehr als Spitzenreiter in die erst am 11. Mai startenden Play-offs.
Die Berliner konnten zu diesem ersten Saisonendspurt binnen fünf Tagen mit einen 12:9-Sieg bei Verfolger Waspo 98 Hannover (23:5) und einem abschließenden 16:12-Heimerfolg gegen Vorjahresfinalist ASC Duisburg (21:7) auch beide Spitzenpartien in der Runde der oberen Acht zu ihren Gunsten entscheiden. Das Rennen um den vierten Platz, der ebenfalls noch zum direkten Play-off-Einzug berechtigt, brachte eine Millimeterentscheidung zugunsten des SSV Esslingen. Bei einem riesigen Abstand auf die drei erstplatzierten Teams lag der Vorjahresvierte (10:18) in der Abschlusstabelle grade einmal zehn Tore vor dem punkgleichen SV Bayer 08 Uerdingen. Neben Uerdingen müssen auch Gruppenneuling SV Krefeld 72 (8:20), White Sharks Hannover und der SVV Plauen (6:22) in die nach den Osterfeiertagen startenden Ausscheidungsspiele um die Play-off-Plätze fünf bis acht.
Aufgrund des engen Terminplans der Olympiasaison waren in der A-Gruppe zwei der nominellen 14 Spieltage gestrichen worden. Die acht verbliebenen Begegnungen kamen als Einzelspiele oder in Form von Doppelauftritten an frei ausgehandelten Terminen zur Austragung, was allerdings die ohnehin schon schwierige mediale Außendarstellung der höchsten deutschen Spielklasse zusätzlich in Mitleidenschaft zieht. Das Toppduell fand Waspo 98 und Spandau 04 aufgrund von Badproblemen sogar an einen Dienstagabend statt. Hinzu kam krankheitsbedingte Spielabsagen, so dass die White Sharks noch am Donnerstag und Freitag vor dem letzten Spieltag gleich zweimal zusätzlich ins Becken mussten und damit drei Partien binnen 44 Stunden zu absolvieren hatten. Hinter den Kulissen laufen daher Überlegungen, die Regularien für Spielabsagen in der DWL in anderer Form zu regeln.
Die nicht von internationalen Termine bedrängte Hauptrunden-Gruppe B wird noch bis zum 19. März im Einsatz sein. Hier ist dem OSC Potsdam (jetzt 20:4 Punkte) nach fünf Siegen in den fünf Spielen nach dem Jahreswechsel der erste Platz kaum mehr zu nehmen. Bei zwei bzw. drei noch ausstehenden Partien liegen die SG Neukölln (16:8), SC Wedding (14:8) und Aufsteiger Duisburger SV (14:8) bereits jeweils vier Minuspunkte zurück, können aber ebenso auf die Ausscheidungsspiele um die Play-off-Plätze fünf bis acht hoffen. Der SC Neustadt (12:12) und der SV Weiden (10:14) streiten sich noch um den für die Play-downs wertvollen fünften Platz. Kaum noch Chancen auf eine Verbesserung des Ranges haben Ex-Meister SV Cannstatt (5:17) und Aufsteiger SC Wasserfreunde Fulda (1:21), so dass jeweils in beiden Play-down-Runden ein Auswärtsnachteil zu kompensieren wäre. Die seit dem Jahreswechsel von Janusz Gogola betreuten Hessen konnten sich allerdings am elften Spieltag mit dem 9:9-Unentschieden in der Heimpartie gegen den SV Weiden den ersten Saisonpunkt holen, so dass mit dem erreichten sportlichen Anschluss in den nachfolgenden Play-offs um den Klassenverbleib und einer recht langen Vorbereitungphase dann vielleicht doch noch etwas geht.
Ein kleiner Vorausblick: Nach der Nationalmannschafts- und Osterpause geht es erst am 9. April mit den rundenübergreifenden Ausscheidungsspielen um die Play-off-Plätze fünf bis acht weiter. Hier treffen in einer „best of five“-Serie die ersten Vier der B-Gruppe auf Platz fünf bis acht der A-Gruppe. Acht weitere Teams, darunter die vier Spitzenvereine, werden dagegen bis zum 11. Mai Pause haben. An diesem starten dann in gewohnter Form das Viertelfinale der Play-offs sowie die erste Runde der Play-downs, wo dann erstmals wieder alle 16 Erstligisten im Einsatz sein werden.