Was gibt es Neues?

Spandau will weiterfeiern

Direkt vor den Feiertagen müssen Europas beste Wasserballteams noch einmal in der Champions League ran: Am morgigen Mittwochabend trifft dabei der deutsche Meister Wasserfreunde Spandau 04 am fünften Spieltag mit Ungarns Vizemeister ZF Eger auf einen der direkten Rivalen im Kampf um einen Endrundenplatz, und die Berliner wollen nach der jüngsten Siegesserie in Meisterschaft wie auch Europapokal noch einmal international nachlegen. Das Anschwimmen in der Schöneberger Schwimmsporthalle steigt wie gewohnt um 19:30 Uhr.

Nach dem Jahreswechsel werden in der neugestalteten Hauptrunde der Champions League noch neun (!) weitere Partien folgen, doch das morgige Duell könnte in der Endtabelle der Hauptrundengruppe B noch wichtig werden: Nach den bislang vier gespielten Partien sind die Berliner überraschend auf dem zweiten Platz des Achterfeldes, der Vorjahresvierte Eger ist nur Fünfter. Aktuell lautet der Gruppenstand Jadran Herceg Novi (Montenegro/10 Punkte) vor Spandau (9), Szolnoki VSC (Ungarn/9), Pro Recco (Italien/9) und Eger (7). Etwas abgeschlagen sind bereits CN Sabadell (Spanien/3), Steaua Bukarest (Rumänien) und AZC Alphen (Niederlande/jeweils 0).

Da sich nur vier der acht Teams für die Endrunde 2018 in Genua (Italien) qualifizieren und Recco als dortiger Gastgeber einen dieser Startplätze fest zugesichert bekommen hat, steht Eger bereits spürbar unter Druck. Zudem haben die Ungarn bereits einmal gepatzt: An jenem denkwürdigen Abends, als Spandau sensationell Titelverteidiger Szolnok mit 10:9 schlug, ließ Eger nicht minder überraschend vor heimischer Kulisse beim 4:4 gegen den Qualifikanten Jadran Herceg Novi wertvolle Punkte liegen. „Wir müssen uns auf hochmotivierte und kämpfende Gäste einstellen“, sagt 04-Coach Petar Kovacevic angesichts der Schlüsselbedeutung eines Erfolges seines Teams.  

Seit der Ausweitung der Champions League um die Meisterschaftszweiten und teilweise auch -dritten im Jahre 2003 hat Spandau noch nie die Finalrunde erreicht, doch aktuell stehen die Chancen so gut wie noch in den vergangenen 14 Jahren: Seit der 5:11-Auftaktniederlage in Herceg Novi am 25. Oktober hat Spandau alle zehn folgenden Spiele in der Champions League, Deutschen Wasserball-Liga und DSV-Pokal gewonnen. Zuletzt verbesserten sich die Leistungen der Spieler zusehends: So fiel am vergangenen Sonnabend der Sieg 10:7-Auswärtssieg im nationalen Gipfel bei Waspo 98 Hannover mehr als deutlich aus.

Die Gäste aus der ungarischen Provinzstadt sind allerdings ein nicht minder dicker Brocken, zumal sie im Lande des Rekordolympiasiegers eine etablierte Kraft gelten. Der Klub mit der Wasserballarena direkt in der Innenstadt wurde 2011, 2013 und 2014 jeweils nationaler Meister und verfügt wie die anderen Spitzenteams an der Donau über eine sehr erfahrene Mannschaft: Fünf Spieler wurden in den 1980er-Jahren geboren; mehrere sind bereits für Ungarn, Serbien oder Griechenland bei WM und Olympia erfolgreich gewesen. Namen wie Olympiasieger Branislav Mitrovic auf der Torhüterposition, Scharfschütze Norbert Hosnyanszky, Center Balazs Harai, Adam Decker, Gergö Kovacs, Angelos Vlachopoulos oder Strahina Rasovic sprechen für sich.

Das mittlerweile auch international etablierte Team aus Eger konnte nach dem kurzfristigen Verzicht des französischen Vertreters Olympic Nizza ebenfalls noch eine der zwölf Wild Cards ergattern. Die Ungarn waren allerdings bereits in der Saison 2015/16 schon einer der Spandauer Gegner in der Hauptrunde der Champions League. Bereits damals schlugen sich die Schützlinge von Trainer Petar Kovacevic auswärts beim 7:10 respektabel, gingen aber nur eine Woche später daheim mit 8:15 regelrecht unter. „Daraus haben wir gelernt. Es wird schwer werden zu punkten, aber unser Team wird kämpfen. Unser Team wird sein spielerisches Niveau beweisen. Das kann ich versprechen. Und nach dem Spiel wollen wir mit unseren Fans feiern“, kündigt Kovacevic an.

Feiern ist übrigens ein gutes Stichwort: Nach dem Spiel soll das Jahr 2018 gemeinschaftlich im neuen Bistro der Schwimmhalle ausklingen. Im Alfreds werden das Team, die Vereinsführung, alle Unterstützer und Fans zusammen feiern.