Was gibt es Neues?

Spandau mit Favoritendruck

Internationaler Spitzenwasserball statt Osterfeuer heißt es beim Sonnabendabend beim deutschen Meister Wasserfreunde Spandau 04: Die Berliner empfangen am elften Spieltag der Champions League den niederländischen Vertreter AZC Alphen und brauchen gegen den Neuling dringend die drei Punkte, um im Rennen um den anvisierten Endrundenplatz weiter den Kurs zu halten. Das Anschwimmen in der Schöneberger Schwimmsporthalle am Sachsendamm steigt um 19:30 Uhr, und im Anschluss an die Partie folgt vor Ort noch eine Players Party.

Allzu oft hatten die Wasserfreunde in den vergangenen 15 Jahren diese Konstellation in der Champions League nicht: Sie gehen als klarer Favorit in eine Hauptrundenpartie. Die Niederländer sind Neulinge in der Königsklasse und mussten in ihren bisherigen zehn Auftritten einiges an Lehrgeld zahlen: Sie verloren alle Spiele allerdings ging es in den Auswärtsauftritten bei Rumäniens Meister Steaua Bukarest (8:9) und dem spanischen Vertreter CN Sabadell (10:12) zu, so dass sich die Berliner nicht vollends in Sicherheit wiegen dürfen.

Die Gäste aus der Provinz Südholland haben zu Saisonbeginn eine der vier neuen „Wild Cards“ des Wettbewerbs erhalten: „Wir brauchen Zeit, um uns gegen Topgegner wie die Teams unserer Gruppe zu entwickeln“, sagt Trainer Ron van der Wild, der seit vier Jahren in Alphen tätig ist und Mitte März den Traditionsverein und Europapokalfinalisten von 1983 nach langer Durststrecke gerade zum nationalen Pokalgewinn (12:11 gegen De Zijl) geführt hat. Unter der Woche wurde in den niederländischen Medien allerdings vermeldet, dass der Klub aufgrund finanzieller Überlegungen die „Wild Card“ in der kommenden Saison nicht mehr wahrnehmen möchte. 

Die Favoritenrolle für die Partie werden die Berliner nicht los werden, doch Leichtsinn soll es beim Endspurt der Rundenspiele nicht geben: „Wir werden voll konzentriert und engagiert zur Sache gehen, schließlich bringt uns jeder Sieg, jeder Punkt, jedes Tor dem Traumziel Final Eight im Juni in Genua näher“, sagt Trainer Petar Kovacevic. Für die Wasserfreunde ist der Erfolg gegen das Schlusslicht Pflicht. Der aktuelle Hauptkonkurrent um den verbleibenden freien Platz neben Pro Recco (Italien) sowie den beiden ungarischen Vertretern ZF Eger und Szolnoki VSC ist Montenegros Meister Jadran Herceg Novi, der derzeit noch fünf Zähler Rückstand auf Spandau hat.

Allerdings dürfen sich die Berliner im Fernduell mit Herceg Novi beim Blick auf den Restspielplan keinen Patzer leisten: Am aktuellen Spieltag empfangen die Montenegriner Bukarest. Anschließend werden beide Rivalen als Außenseiter in Ungarn aktiv sein – Spandau in Szolnok, Jadran in Eger. In der vorletzten Runde werden die Berliner dann in Sabadell antreten, Herceg Novi wird Alphen empfangen. Gewinnt Spandau in Spanien nicht, gibt es am letzten Spieltag ein Finale furioso – dann kommt Jadran in die Bundeshauptstadt und könnte dem deutschen Rekordmeister dort noch die Früchte der harten Saisonarbeit abkämpfen.

„Das soll auf keinen Fall passieren. Mit einem überzeugenden Match gegen Alphen wollen wir den Montenegrinern den Mut nehmen, dass da noch etwas gedreht werden könnte“, sagt Kovacevic – zu groß ist nach einer langen Durststrecke die diesjährige Chance der Berliner, nach den Überraschungen in den Heimpartien gegen die beiden ungarischen Vertreter nun auch zum Saisonfinale mit den besten europäischen Teams um die internationale Krone des Vereinswasserballs zu kämpfen …