Was gibt es Neues?

Spandau im „Sechs-Punkte-Spiel“

Der Spielplan will es so: Im letzten Hinrundenspiel der Champions League am morgigen Freitag wie auch am 5. Februar im ersten Rückrundenkampf stehen sich mit Wasserfreunde Spandau 04 und dem ungarischen Vertreter Szolnoki VSC jene beiden Teams gegenüber, die in der Tabelle der Hauptrundengruppe die Plätze fünf und vier belegen. Die Berliner haben im ersten dieser beiden „Sechs-Punkte-Spiele“ Heimrecht und müssen ein vorzeitiges Wegschwimmen der Ungarn verhindern. Das Startsignal fällt in der Schöneberger Schwimmsporthalle wie gewohnt um 19 Uhr; die LEN bietet unter www.len.eu wie gewohnt einen Livestream in Fernsehqualität. 

Der Tabellenstand lässt wenig Zweifel an der Brisanz der Partie wie auch dem Druck, der auf beiden Teams lastet: Szolnok ist mit neuen Punkten derzeit Vierter, Spandau liegt als nomineller Sechster mit fünf Zählern allerdings in Schlagweite. Zwischen beiden Teams liegt noch Montenegros Meister Jadran Herceg Novi mit jetzt sieben Punkten, allerdings hat das Team von der Adria seine letzte Hinrundenpartie bereits am Montagabend bestritten und mit einem 12:9-Heimsieg gegen Sintez Kasan (Russland) beide Kontrahenten zusätzlich unter Druck gesetzt.  

Gespannt sind die heimischen Beobachter einmal mehr auf die Aufstellung des deutschen Meisters, der seit Saisonbeginn mit massiven personellen Rückschlägen kämpft: Jüngst sorgte Spandau diesbezüglich im Ligaspiel gegen die SG Neukölln im Becken wie auch im Boulevard für zusätzliches Aufsehen, als nach gut 20-jähriger DWL-Pause sogar der frühere Nationalspieler Dirk Klingenberg (EM-Dritter 1995 in Wien) im Alter von 50 Jahren noch einmal für Deutschlands Ausnahmeklub ins Becken stieg und sogar ein Tor erzielte.

Die Berliner haben sich bei ihren jüngsten DWL-Spielen trotz personeller Rotation und mit vielen jungen Akteuren in Torlaune gezeigt und damit gute Ansätze beim Nachwuchs unterstrichen, „doch das jetzt ist nochmal ein ganz anderes Kaliber. Wir müssen umsteuern und zulegen, wenn wir eine Chance haben wollen, zumal wir immer noch längst nicht komplett sind“, übt sich Spandaus Trainer Petar Kovacevic im Hinblick auf das morgige Duell verständlicherweise in Realismus.

Aber auch die Konkurrenz aus dem Lande des Rekordolympiasiegers steckt personelle Veränderungen und Ausfälle nicht ohne weiteres weg, wie Szolnoks bislang wechselhafte Resultate zeigen. Die Ungarn kommen mit Respekt nach Schöneberg, und der 22-jährige Kristof Szatmari spricht gar von einem „Sechs-Punkte-Spiel in Berlin“. Szolnok war in der jüngsten Vergangenheit nicht unschlagbar: Im November 2017 gewann Spandau gegen den damals aktuellen Titelträger das Heimspiel mit 10:9, noch jüngeren Datums ist das 9:9 vom Dezember 2018 in Schöneberg, als Denis Strelezkij gleich fünf Tore für die 04er warf.