Was gibt es Neues?

Spandau düpiert auch Eger

Die Siegesserie der Wasserfreunde Spandau 04 geht weiter: Nur vier Tage nach dem 10:7-Auswärtserfolg im nationalen Spitzenspeil beim direkten Rivalen Waspo 98 Hannover setzte sich der deutsche Meister  im letzten Spiel des Jahres in der Champions League auch mit 10:9 (3:4, 4:3, 2:0, 1:2) gegen Ungarns spielstarken Vizemeister ZF Eger durch und hat damit jetzt das nunmehr elfte Spiel in Folge gewonnen. Gleich dreimal traf mit Ben Reibel eines der jungen Gesichter auf Berliner Seite, der auch den am Ende entscheidenden zehnten Treffer setzen konnte.

Es war an einem ohnehin schon bunten Spieltag ein Abend der deutschen Teams: Hatte gut eine Stunde zuvor Pokalgewinner Waspo 98 Hannover Serbiens Traditionsverein Partizan Belgrad in völlig unerwarteten Dimensionen mit 16:6 regelrecht aus der Halle gefegt und damit teilweise für Entsetzen in den Sozialen Medien gesorgt, setzten die Berliner in der Parallelgruppe mit dem Sieg über einen weiteren Endrundenteilnehmer des Vorjahres ihrerseits noch einen drauf. 

Dabei kam Spandau zunächst nur schwer in die Partie: Die zunächst hocheffektiven Ungarn führten nach exakt vier Minuten mit 3:0, doch drehte Spandau jetzt im Angriff auf und kam noch in der ersten Halbzeit immer näher. Der rumänische Neuzugang Tiberiu Negrean stellte anderthalb Minuten vor der Pause den 7:7-Ausgleich her, der auch den Halbzeitstand bedeutete. Unmerklich davon hatte der deutsche Meister allerdings auch begonnen, das eigene Tor zu verrammeln: Nach der eigenen 7:5-Führung (13.) gelang Ungarns Vizemeister für mehr als 13 Minuten kein weiterer Treffer mehr.

Spandau legte dagegen einen 5:0-Lauf hin und ging nach dem dritten Treffer von Jungtalent Ben Reibel an diesem denkwürdigen Abend seinerseits mit 10:7 (26.) in Front. Zwar gelangen Egers ungarischem Nationalspieler Balasz Harai nach einer langen Durststrecke noch die beiden Treffer zum 9:10-Anschluss (30.), doch die Hausherren brachten die letzten zweieinhalb Minuten ohne weiteren Gegentreffer und auch eigene Unterzahl über die Bühne und machten damit nach dem 10:9-Erfolg gegen Titelverteidiger Szolnoki VSC (Ungarn) die zweite große Überraschung der laufenden Spielzeit perfekt.  

Vor 500 begeisterten Fans in der Schöneberger Schwimmsporthalle trafen neben Reibel (3), Kapitän Marko Stamm, Tiberiu Negrean (je 2), Lukas Gielen, Nikola Dedovic und Stefan Pjesivac für den deutschen Meister, der damit auch das vierte Hauptrundenspiel in Folge gewinnen konnte – das gab es noch nie in der langen Europapokal-Historie der Berliner. „Einen schöneren Jahresabschied kann man sich nicht wünschen“, freute sich der glückliche Spandauer Präsident Hagen Stamm. Für die in der Hauptrundengruppe B jetzt führenden Berliner geht es international am 13. Januar bei Rumäniens Meister Steaua Bukarest weiter.

Der deutsche Meister teilt sich in der Gruppe B punktgleich mit Titelverteidiger Szolnoki VSC und Rekordgewinner Pro Recco (Italien/alle 12 Zähler) punktgleich die Tabellenspitze und hat damit beim nunmehrigen Fünfkampf um die Endrundenplätze beste Chancen. Es folgen das bisherige Überraschungsteam von Jadran Herceg Novi (Montenegro/10) und die Mannschaft aus Eger (7), die nach dem 4:4 in Herceg Novi eine weitere Schlüsselpartie nicht gewinnen konnte. ie ersten Vier erreichen die Anfang Juni 2018 in Genua (Italien), wobei allerdings Pro Recco als Ausrichter auf jeden Fall dabei sein wird.