Was gibt es Neues?
Spandau bricht Pokalfluch – Bronzedouble für Potsdam
Die Wasserfreunde Spandau 04 haben ihren jüngsten Pokalfluch gebrochen: Nach zuletzt vier Wettbewerben ohne Titel legte der Rekordmeister auf der Endrunde in Berlin einen überzeugenden 12:8-Endspielerfolg über den zuletzt dreimal in Folge siegreichen Meister Waspo 98 Hannover hin und feierte vor ausverkaufter Halle den 31. Erfolg seit 1979. Bronze sicherte sich in einer aktionsreichen Partie der diesjährige Meisterschaftsdritte OSC Potsdam durch einen 15:13-Erfolg über den Vorjahresdritten ASC Duisburg und holte sich damit erstmals in der Vereinshistorie das „Bronzedouble.“
Im Endspiel zeigte sich Rekordgewinner Spandau unbeeindruckt von der am Ende glatten 1:3-Niederlage gegen Waspo 98 in der Finalserie der Meisterschaft. 04-Trainer Petar Kovacevic hatte seine Mannschaft in den zweieinhalb Wochen seit dem letzten Aufeinandertreffen beider Teams spielerisch wie auch mental wieder in die Spur gebracht, was sich auch in einer schnellem 4:1-Führung der Hausherren (10.) niederschlug. Während Spandau in entscheidenden Augenblicken stets nachlegte, blieben die Gäste im Angriff mit Ausnahme von Aleksandar Radovic (vier Tore) insgesamt blass. Hannover erzielte letztmals beim 5:6 (20.) einen Anschlusstreffer, während Spandau im Schlussviertel bis auf 12:7 (29.) davonzog. Spandaus Schlussmann Laszlo Baksa blieb diesmal im Duell der beiden Torhüter klarer Punktsieger und wurde am Ende auch als bester Spieler der diesjährigen Endrunde ausgezeichnet.
Die Wasserfreunde sicherten sich damit nach zuletzt vier Jahren ohne Titel in diesem Wettbewerb den 31. Pokalsieg seit 1979 und holten sich zumindest eine der drei Trophäen des deutschen Männerwasserballs wieder zurück. Rechnet man den Spandauer Spielgewinn in der abgebrochenen DWL-Runde hinzu, brachte die Saisonbilanz seit dem von Waspo 98 gewonnen Supercup-Duell einen 4:4-Gleichstand bei den direkten Vergleichen beider Teams. Da zuvor bereits die Spandauer Frauen ihren Titel verteidigt hatten, war es zugleich das erste „Pokaldouble“ der Vereinsgeschichte für den Berliner Traditionsklub, nachdem dieser im Vorjahr bereits beide Meisterschaften parallel in seinen Besitz gebracht hatte.
Torreich und optisch attraktiv (und auch ohne Klagen über die Schiedsrichter) gestaltete sich der Kampf um Bronzemedaille. Hier brachte der tags zuvor noch mit dreifachem Ersatz angetretene ASC Duisburg immerhin den an der Hand verletzten Dennis Eidner zurück, der sich prompt mit drei Treffern zurückmeldete. Nach einem ausgeglichenen Start mit einem Schlagabtausch beider Teams zog Potsdam nach einem 6:6-Zwischenstand (10.) auf 13:7 (20.) davon. Nach einer 13:10-Führung vor dem letzten Anschwimmen erzielte Potsdam auch die beiden ersten Treffer des Schlussabschnitts, doch war dieses immer noch keine Vorentscheidung. Duisburg ließ in der vorletzten Spielminute beim Stande von 13:15 in Überzahl den möglichen Anschlusstreffer liegen.
Erfolgreichster Werfer der Partie war Duisburgs Jan Bakulo mit vier Treffern, während Potsdam auf gleich acht verschiedene Torschützen setzen konnte. Für die Havelstädter war es nach zuletzt gleich dreimal Bronze in der Meisterschaft nun auch die erste im Wasser errungene Medaille im Pokalwettbewerb, nachdem es 2016 bereits einmal einen dritten Platz am Grünen Tisch gegeben hatte. Trotz einer guten Vorstellung in Berlin steht Duisburg bei dem auf sportlicher Seite insgesamt unglücklich verlaufenen Re-Start nach Platz fünf in der Meisterschaft und Rang vier im Pokalwettbewerb erstmals seit 2001 komplett mit leeren Händen in der Medaillenbilanz da.
Als bester Spieler der Pokalendrunde wurde Spandaus Torhüter Laszlo Baksa ausgezeichnet. Für die abgelaufene Spielzeit erhielten Ivan Nagaev (Waspo 98 Hannover/bester Spieler) und Lukas Küppers (OSC Potsdam/erfolgreichster Torschütze der abgebrochenen DWL-Runde mit 51 Treffern) weitere Ehrenpreise. Im Männerbereich geht es am 31. Oktober mit den ersten Spielen der neuen Saison in der Wasserball-Bundesliga weiter, die dann wieder unter DSV-Regie zur Austragung kommen wird.
DSV-Pokal 2019/2020
Endrunde Männer und Frauen in Berlin
Sonnabend, den 26. September 2020
13:45 Wasserfreunde Spandau 04 – SV Nikar Heidelberg 33:9 (7:4, 7:0, 7:2 12:3) – Halbfinale Frauen
15:30 Waspo 98 Hannover – SV Bayer Uerdingen 08 9:17 (1:2, 3:7, 2:5, 3:3) – Halbfinale Frauen
17:15 Waspo 98 Hannover – OSC Potsdam 11:7 (3:2, 4:1, 2:1, 2:3) – Halbfinale Männer
19:00 ASC Duisburg – Wasserfreunde Spandau 04 9:16 (1:5, 2:4, 2:2, 4:5) – Halbfinale Männer
Sonntag, den 27. September 2020
10:00 SV Nikar Heidelberg – Waspo 98 Hannover 14:17 (4:4, 0:5, 4:4, 6:4) – Spiel um Platz drei Frauen
11:45 Wasserfreunde Spandau 04 – SV Bayer Uerdingen 08 11:8 (4:3, 4:1, 2:2, 1:2) – Endspiel Frauen
13:30 OSC Potsdam – ASC Duisburg 15:13 (6:5, 3:1, 4:4, 2:3) – Spiel um Platz drei Männer
15:15 Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 8:12 (1:3, 3:3, 3:4, 1:2) – Endspiel Männer
Spielstätte: Schöneberger Schwimmsporthalle, Sachsendamm 10, 10829 Berlin (Finaltag ausverkauft!)
Livestream: https://waterpolo.stream/
Offizielle
Schiedsrichter: Svenja Knillmann, Carolin Nischwitz, Gernot Häntschel, Ervin Homolka, Christian Landmann, Ralf Müller, Hendrik Schopp und Stefan Seidel
Turnierleiter/Beobachter: Dieter Rohbeck und Wolfgang Rühl
Rundenleiter DSV-Pokal: Holger Sonnenfeld.
Ehrenpreise
Bester Spielerin: Mariam Salloum (Wasserfreunde Spandau 04)
Bester Spieler: Laszlo Baksa (Wasserfreunde Spandau 04)