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Sieg vor 9.000 Zuschauern: Kroatien zum zweiten Mal Europameister

9.000 enthusiastische Zuschauer und der Staatspräsident jubelten vor Ort, Millionen weitere an den Bildschirmen: Gastgeber Kroatien siegte im Endspiel der 35. Wasserball-Europameisterschaften in Split knapp mit 10:9 gegen Titelverteidiger Ungarn und setzte damit den 15-tägigen Titelkämpfen in der Spaladium Arena die Krone auf. Für den zweimaligen Weltmeister war es nach dem Heimerfolg 2010 in Zagreb der zweite kontinentale Titelgewinn. Rekordgewinner Ungarn (13 Sieg seit der Premiere 1926) verpasste nur knapp einen weiteren Erfolg.

Die Entscheidung der sehenswerten Partie fiel in der Schlussphase beim Stande von 8:8 durch zwei von Lokalmatador Jerko Marinic-Kragic verwandelte Strafwurfe. Für den neuen Titelträger mehr als 27 Minuten im Einsatz war mit Andrija Basic ein der Neuzugänge des deutschen Meisters Waspo 98 Hannover, der kurz vor dem Ende des dritten Abschnitts auch den Treffer zur 8:7-Führung erzielte. Erfolgreichste Werfer beim Sieger und der gesamten Finalpartie waren Rino Buric und der eingebürgerte Russe Konstantin Kharkov.

Für Kroatien war es zugleich der erste Titelgewinn seit den dramatischen Regeländerungen von 2018, die dem athletischen Spielstil weniger entgegenkommen. Noch erstaunlicher waren allerdings der Finaleinzug und knapp verpasste Titelgewinn der ungarischen Mannschaft: Nach dem enttäuschenden siebten Platz bei der Heim-WM in Budapest war Trainer Tamas Märcz kurzfristig durch Zsolt Varga (Champions League-Sieger mit Ferencvaros Budapest 2019 in Hannover) ersetzt worden. Der 2000er-Olympiasieger hatte für die Split-Kampagne gleich bekannte Namen wie Denes Varga zu Hause gelassen, konnte allerdings auf Akteure zurückgreifen, die in der starken heimischen Liga und im Europapokal einiges an Erfahrung gesammelt haben.

 

Bronze für Spanien

Im Spiel um Platz drei standen sich vor 2.000 Zuschauern mit Weltmeister Spanien und Weltliga-Gewinner Italien die beiden bis dahin erfolgreichsten Teams der nacholympischen Monate gegenüber, allerdings hatten beide im Halbfinale etwas überraschend gegen Ungarn und Kroatien das Nachsehen gehabt. Bronze ging an die Iberer, die sich in der Neuauflage des jüngsten WM-Finales von Budapest mit 7:6 gegen die „settebello“ durchsetzen konnten.

Italien hatte damit in Halbfinale wie auch Finale mit jeweils einem Tor das Nachsehen, musste nach Spielersperren allerdings auch alle drei K.o.-Spiele nur mit jeweils zwölf Aktiven bestreiten. Getroffen hatte es für das Bronzeduell dabei mit Luca Marziali den Neuzugang der Wasserfreunde Spandau 04. Beide Teams zählen trotz der Halbfinalniederlagen aber weiterhin zu den heißen Kandidaten für ein Olympiagold 2024.  

Platz fünf bei dem 16-Nationen-Turnier holte sich der Olympiazweite Griechenland durch einen in Sachen Spielverlauf ungefährdeten 10:8-Erfolg gegen Olympiagastgeber Frankreich. In der Gruppenphase hatte es sogar eine Punktteilung zwischen beiden Teams gegeben. Die Franzosen unterstrichen neben starken spielerischen Vorstellungen zudem mit dem besten EM-Resultat seit 1950 ihre Ambitionen auf eine starke Vorstellung bei dem 2024er-Spielen. Den letzten noch vakanten Startplatz für die im Sommer 2023 anstehenden Weltmeisterschaften in Fukuoka (Japan) sicherte sich am Finaltag die Vertretung Montenegros, das im Spiel um Platz sieben mit 14:11 gegen Montenegro siegreich blieb.

Die nächste Wasserball-Europameisterschaft der Männer und Frauen findet bereits im Oktober 2023 in Tel Aviv (Israel) statt. Ursprünglich sollte diese im Januar 2024 zur Austragung kommen, muss nun aber der neu terminierten Schwimm-Weltmeisterschaft in Doha (Katar) weichen. Diese hätte ihrerseits im Sommer 2023 zur Austragung kommen sollen, nun aber zugunsten der bereits zum zweiten Mal verlegten Fukuoka-WM um sechs Monate nach hinten wandert.

 

Kroatiens Adria-Metropole Split ist bis zum 10. September Austragungsort der Wasserball-Europameisterschaften. Gespielt wie unter dem Hallendach der Spaladium Arena, in der ein temporäres Schwimmbecken mit Wasserball-Maßen errichtet worden ist. Nachfolgend finden Sie Ansetzungen und Resultate des Männer- wie auch Frauenturniers in der täglichen Übersicht. Die LEN bietet ihr Liveportal wieder kommentierte Streams aller Spiele, die die offiziellen Fernsehbilder verwenden. Die nachfolgende Spiel- und Ergebnisübersicht wird fortlaufend aktualisiert werden.  

 

Wasserball-Europameisterschaften 2022 in Split (Kroatien)

Resultate Finaltag Männer

Sonnabend, den 10. September 2022 (Finale und Platzierungsspiele Männer)
14:00 Montenegro – Georgien 14:11 (6:4, 2:1, 4:3, 2:3) – Spiel um Platz 7
15:30 Griechenland – Frankreich 10:8 (3:2, 4:1, 2:2, 1:3) – Spiel um Platz 5
18:00 Spanien – Italien 7:6 (3:1, 0:2, 3:1, 1:2) – Spiel um Platz 3
20:30 Ungarn – Kroatien 9:10 (3:3, 0:1, 4:4, 2:2) – Finale

Spielstätte: Spaladium Arena, Ul. Zrinsko Frankopanska 211, 21000, Split, Kroatien

Foto: LEN