Was gibt es Neues?

Sieben Tage, zehn Einheiten und ein Ex-VfBler

Noch bleiben wenige Tage bis zum Saisonauftakt in der U17-Bundesliga, sieben davon nutzte der Bundesliganachwuchs des SV Cannstatt in der vergangenen Woche bestens aus, um sich im Rahmen eines Trainingslagers im ungarischen Budapest konzentriert vorzubereiten und die Grundlagen für einen erfolgreichen Auftritt in der kommenden Saison zu legen. Dies ist umso wichtiger, als die Cannstatter in der zweiten Saison der U17-Bundesliga nun in der stärkeren A-Gruppe antreten, nachdem sie in der vergangen Saison noch in der B-Gruppe rangiert haben.

Das Ziel Budapest wurde von den SVC-Nachwuchs-Trainern Andras Feher und Laszlo Csanyi mit Bedacht ausgesucht: Die ungarische Metropole ist mit vier Champions League-Teilnehmern und über zwanzig bestens ausgestatteten Schwimmbädern zweifelsohne die Wasserballhauptstadt Europas. Darüber hinaus verbindet Cannstatt und Budapest auch noch, dass es die beiden Städte mit dem umfangreichsten Mineralwasservorkommen in Europa sind. Beste Voraussetzungen also für die zwölf SVC-Jungwasserballer, die keine Trainingsmöglichkeit ausließen, um den konditionellen Grundstein für die Herausforderungen in der höchsten deutschen Spielklasse der Jahrgänge 1999 und jünger zu legen und erste taktische Finessen einzustudieren.

Neben den umfangreichen und harten Trainingseinheiten wurde die Freizeit für einen Besuch der Sehenswürdigkeiten Budapests genutzt. Ein weiteres Highlight war ein Treffen der Cannstatter Jugendmannschaft beim Mittagessen mit dem ehemaligen deutschen Fußballnationalspieler und aktuellen Trainer des amtierenden ungarischen Pokalsiegers Ferencvaros Budapest: Thomas Doll. Große Überraschung: Doll wurde von Krisztian Lisztes begleitet, der von 1996 bis 2001 109 Spiele für den VfB Stuttgart absolvierte, jetzt aber wieder in seiner Heimat bei Ferencvaros Budapest tätig ist. Selbstverständlich ließen sich die begeisterten Wasserballspieler den ungarischen Fußballstar nicht entgehen.

Untergebracht waren die SVC-Wasserballer im vereinseigenen Hotel des Ferencvaros Torna Clubs (FTC), dessen Wasserballmannschaft auf Platz drei der ungarischen Tabelle liegt und wie die Fußballmannschaft (Tabellenführer) zur Creme de la Creme der jeweiligen Sportart in Ungarn zählt. In den morgendlichen Trainingseinheiten standen Schwimm- und Taktiktraining im Vordergrund. Abends wurden Trainingsspiele gegen ungarische Jugend- Mannschaften durchgeführt. Unter anderem wurde so Spielpraxis gegen die Jugend aus Debrecen, gegen die Talentschmiede der Sportschule des Wasserballmekkas – der Budapester Margareteninsel – und gegen den Nachwuchs von Erstliga-Tabellenführer OSC Budapest gesammelt.

Noch sieht SVC-Trainer Andras Feher, der 2006 das Männerteam des SV Cannstatt zur deutschen Meisterschaft geführt hat, weiteren Verbesserungsbedarf. Doch die Verbesserungen durch insgesamt zehn Trainingseinheiten an fünf Tagen machten auch den hohen Reiseaufwand mit dem Auto von und nach Budapest mehr als wett. Beim SVC ist man sicher, dass die 20 Stunden Training das richtige Fundament für eine erfolgreiche U17-Saison bilden und Weichen entsprechend gestellt wurden. (Text: Felix Heck)