Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Sensationelles Unentschieden gegen Ungarn

Deutschlands Männer haben bei den 33. Wasserball-Europameisterschaften in Barcelona für die größte Sensation der bisherigen Titelkämpfe gesorgt: Die zwei Jahre zuvor lediglich elftplatzierte Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) erkämpfte sich im letzten Gruppenspiel ein grandioses 4:4 (1:0, 0:1, 2:2, 1:1)-Unentschieden gegen Vize-Weltmeister Ungarn.

Wasserball ist in Ungarn National- und Fernsehsport, und an der Donau dürfte sich ein ganzes Land verwundert die Augen gerieben haben. „Wir haben ein sensationelles Spiel gemacht, uns am Ende aber nicht in der Überzahl belohnt“, sah Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) sein Team sogar im Vorteil und sprach von der „besten Partie“ seiner derzeitigen Amtszeit. Die taktisch hervorragend eingestellte Mannschaft mit einem grandiosen Moritz Schenkel zwischen den Torpfosten war im Schlussviertel durch Marko Stamm sogar mit 4:3 in Führung gegangen, ließ bei diesem Spielstand allerdings zwei ungarische Zeitstrafen ungenutzt. „Sonst wäre die Sensation noch größer gewesen.“ Zuvor hatte der angeschlagene Julian Real dreimal getroffen, obwohl dieser mit einer Nasenverletzung in die Partie gegangen war.

Der verpasste Sieg war dennoch ärgerlich, da Deutschland damit in der Abschlusstabelle der Gruppe A hinter den punktgleichen Ungarn auf Rang drei blieb: Platz zwei hätte in der KO-Phase ein machbares Duell gegen die Niederlande gegeben. „Nun müssen wir doch den harten Weg über Griechenland oder Kroatien gehen“, sagte Stamm. In der Überkreuzduellen der Gruppenzweiten und -dritten geht es am Sonntag um 18.30 Uhr gegen den Tabellenzweiten der Gruppe C, der in der Abendpartie zwischen Weltmeister Kroatien und dem WM-Vierten Griechenland ausgespielt wird.

Die Verantwortlichen hoffen dennoch auf Rückenwind für das Team, das zuletzt die Olympia- wie auch WM-Qualifikation verpasst hat und mit fünf EM-Neulingen nach Barcelona gereist ist. „Vielleicht wird sich morgen die Erkenntnis in den Köpfen der Leute festigen, dass dies letztlich bereits ein großer Erfolg für den deutschen Wasserball ist“, sagte Stamm. Der letzte Punktgewinn gegen den Rekordolympiasieger datiert aus dem Jahre 2010, einen Punktgewinn bei einem EM-Turnier hatte es 1995 gegeben.

 

33. Wasserball-Europameisterschaften 2018 in Barcelona (Spanien)

Männer, Vorrundengruppe A, 3. Spieltag

Deutschland – Ungarn 4:4 (1:0, 0:1, 2:2, 1:1)

Deutschland: Moritz Schenkel – Ben Reibel, Timo van der Bosch, Julian Real 3/1, Tobias Preuß, Maurice Jüngling, Reiko Zech, Hannes Schulz, Marko Stamm 1, Dennis Strelezkij, Marin Restovic, Dennis Eidner und Kevin Götz. Trainer: Hagen Stamm

Persönliche Fehler: 7/10

 

Resultate 3. Spieltag

Freitag, den 20. Juli 2018 (Vorrunde Männer 3)
11:00 Serbien – Slowakei 13:5 (5:1, 3:3, 2:1, 3:0)
12:30 Deutschland – Ungarn 4:4 (1:0, 0:1, 2:2, 1:1)
14:00 Türkei – Niederlande 5:22 (1:6, 1:5, 1:7, 2:4)
15:30 Georgien – Italien 3:14 (0:3, 1:3, 1:5, 1:3)
17:00 Russland – Rumänien 12:7 (1:3, 4:2, 3:1, 4:1)
18:30 Malta – Frankreich 6:12 (0:3, 1:2, 3:3, 2:4)
20:30 Kroatien – Griechenland 11:7 (2:0, 5:4, 3:1, 1:2)
22:00 Montenegro – Spanien 7:7 (3:2, 2:1, 0:3, 2:1)