Was gibt es Neues?

Schertwitis übernimmt Neuköllns Männer

In der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) sind die Personalplanungen beim Vorjahressiebten SG Neukölln abgeschlossen. Eine große Veränderung wird es am Beckenrand geben: Neuer Trainer der Neuköllner ist Thomas Schertwitis (45). Der 272-fache Nationalspieler wechselt vereinsintern von der U17 in die Männermannschaft. International spielte Schertwitis ffür die frühere Sowjetunion, Kasachstan und Deutschland und kam mit der DSV-Auswahl 2004 und 2008 zu zwei Olympiateilnahmen..

Seine Entwicklung begann in seiner Heimatstadt Alma-Ata, ehe er Ende der 90er-Jahre nach Deutschland übersiedelte. Hier spielte er für die SG Neukölln sowie die Wasserfreunde Spandau 04, mit denen er zahlreiche Titel sammelte. Anschließend zog es ihn nach Griechenland, zu Olypiakos Piräus, mit denen er Griechischer Meister wurde. Seine letzte Station außerhalb Deutschlands war der russische Klub Sintez Kasan, mit dem 2006 sogar die LEN-Trophy gewann. Unterstützt wird er von Florinel Chiru (50), der in den vergangenen Spielzeiten das Zepter in den Händen hielt. Chiru erklärt, dass es an der Zeit war, neue Impulse ins Team zu bringen, um einen weiteren Schritt nach vorne gehen zu können.  

Auf folgende Neuzugänge dürfen sich die beiden freuen: Vom deutschen Meister Wasserfreunde Spandau 04 wechseln Center Spencer Hamby (26) und der ehemalige Nationalmannschafts-Torwart Tim Höhne (30) zu den Neuköllnern. „Spencer ist ein unglaublich schwimmstarker und technisch versierter Center“, schwärmt SGN-Coach Schertwitis. Hamby war Mitglied der amerikanischen Junioren Nationalmannschaft und spielte für die Pepperdine University in Malibu Kalifornien. 2013 siedelte er nach Deutschland über und spielte zwei Jahre lang für den OSC Potsdam ehe die Wasserfreunde aus Spandau auf ihn aufmerksam wurden und ihn 2015 verpflichteten. Mit den Spandauern wurde der Personal Trainer Deutscher Meister und spielte in der Champions League.

Höhne, der sowohl aus privaten als auch beruflichen Gründen das Pensum einer Champions League-Mannschaft nicht mehr bestreiten kann, wird eine wertvolle Stütze in der Ausbildung von Stammtorwart Florian Thom (21) sein, freut sich Schertwitis. Der 30-jährige Höhne beendet in Kürze sein Studium der Technischen Informatik und wird dann ins Berufsleben starten. Außerdem erwarten er und seine Lebensgefährtin Kathi im Oktober ihr erstes Baby. Höhne startete seine Wasserballausbildung beim SC Wedding, bevor er 2001 zur SG Neukölln wechselte. Dort durfte er zwischen den Pfosten bereits erste Bundesligaerfahrungen sammeln. 2006 kehrte er zum SC Wedding zurück, wo er bis 2011 maßgeblich an deren Erfolgsgeschichte beteiligt war (Vizepokalsieger 2011). Anschließend folgte er dem Ruf Peter Röhles und wechselte zu den Wasserfreunden Spandau 04, wo er in Röhle, Tschigir und Baksa herausragende Torhüter als Lehrmeister vorfand und neben den Spandauer Titelgewinnen auch zu 28 Länderspielen kam. „Wir profitieren sehr gerne von der phantastischen Ausbildung, die die beiden bei den Wasserfreunden genießen durften“, freut sich Schertwitis.

Weitere namhafte Verstärkungen gelangen den Neuköllnern mit den Verpflichtungen von Yannick Arnhold (25) und Tom Völkel (27) vom Nachbarverein SC Wedding. Die beiden Nordlichter (Arnhold aus Hamburg und Völkel aus Rostock) waren wichtige Stützen im Weddinger Spiel und unter den besten Torschützen der B-Gruppe. Arnhold spielte bis 2015 bei Poseidon Hamburg, bevor es ihn dann, des Studiums wegen, nach Berlin zog und er sich dem „Kiezclub“ SC Wedding anschloss. Der in seiner Freizeit leidenschaftliche Basketballer studiert Theologie, nachdem er bereits Studiengänge in Philosophie und Geschichte erfolgreich gemeistert hat.

Völkel erlernte das Wasserballspielen bei der HSG Warnemünde. Studienbedingt (Lehramt) zog es ihn dann Richtung Hamburg, wo er ebenfalls, wie Arnhold, für Poseidon auf Torjagd ging. Für seinen Masterabschluss, den er in Potsdam machte, zog er schließlich nach Berlin, wo er sich ebenfalls dem SC Wedding anschloss. Völkel ist Oberschullehrer für Mathematik und Sport und wird voraussichtlich im Winter dieses Jahres sein 2. Staatsexamen absolvieren.

Den Verein verlassen haben Patrice Thurow (SC Wedding), Petar Markovic (Karriereende), Marek Bielik (Studium in der Slowakei) sowie Maximilian Sturz (OSC Potsdam). Des Weiteren wird Torwarttalent Finn Dörries noch bis Ende April 2018 abwesend sein. Er verbringt ein Auslandssemester in den USA.