Was gibt es Neues?

Schenkel und Muslim foppen Marseille

Der Kader schrumpfte zum Spielende hin bedenklich, doch der deutsche Meister Waspo 98 Hannover wird erneut zu den besten sechs Teams in Europa gehören: Beim Final Eight der Champions League in Belgrad (Serbien) siegte die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer im ersten von zwei Platzierungsspielen nach einer langen Phase des Rückstands noch mit 11:9 (1:3, 2:1, 4:4, 4:1) gegen Frankreichs Titelträger CN Marseille und zog wie schon 2021 in das Spiel um Platz fünf ein. Aktivposten einer grandiosen Vorstellung waren neben der geschlossenen Mannschaftsleistung Torhüter Moritz Schenkel und der sechsmalige Torschütze Petar Muslim.

Auch am zweiten Tag des Endrundenturniers wurden die Niedersachsen mit ihrem Überzahlspiel zunächst nicht so recht glücklich, ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Dabei musste die Seehafer-Sieben nach Rückenbeschwerden ausgerechnet auf Spielführer Aleksandar Radovic verzichten, der vor Jahresfrist beim damals nicht minder grandiosen Sieg im Platzierungsduell gegen Olympiakos Piräus gleich sechs Tore geworfen hatte. Als Ersatz wurde Niklas Schipper nominiert, so dass der deutsche Meister immerhin mit gleich drei Linkshändern ins Rennen gehen konnte. Schipper selbst traf im zweiten Viertel zum Zwischenstand von 2:3, so dass die Niedersachsen in einer neuralgischen Phase an Frankreichs Meister dranblieb. 

„Wir haben nie den Faden verloren“, kommentierte Torhüter Moritz Schenkel, der nahtlos an seine starke Vortagsleistung anknüpfte, den nicht leichten Spielverlauf. So hatte Hannover mit Ausnahme des kurzzeitigen 1:1-Gleichstandes fortwährend mit ein oder zwei Toren im Rückstand gelegen. Erst in der 21. Minute gelang beim 6:6 wieder ein Ausgleich, um dann allerdings prompt wieder auf 6:8 zurückfallen. Doch mit ihrer ebenso engagierten wie erfolgreichen Abwehrarbeit konnten die Niedersachsen den französischen Meister zunehmend weichspülen, und nach dem 7:8-Rückstand vor dem letzten Anschwimmen folgte dann der große Doppelauftritt von Moritz Schenkel und Petar Muslim.

Im Schlussviertel sorgte Jorn Winkelhorst beim 8:8 für den erneuten Gleichstand, und die Niedersachsen behielten die Hand auf der Partie. Auf die schwindende Spielerdecke mit dem vorzeitigen Aus für Matija Brguljan, Marko Macan und dann auch Winkelhorst antwortete Muslim postwendend mit gleich drei Treffern. Marseille gelang gut zwei Minuten zwischenzeitlich noch 9:10-Anschlusstreffer, doch die Niedersachsen standen weiterhin sicher in der Abwehr, und Muslim setzte 21 Sekunden vor dem Ende der Partie mit dem 11:9  seiner eigenen Leistung wie auch der Vorstellung der Leistung des deutschen Meisters an diesem Tag die Krone auf.

„Wie haben eine großartige deutsche Mannschaft im Wasser gesehen“, lobte auch der Kommentator des LEN-Livestreams die Vorstellung der Waspo98-Sieben, die zum Finale einer zuvor schon grandiosen Saison noch einmal nachlegen konnte. So gelang neben den Titelverteidigungen in Meisterschaft und DSV-Pokal nun auch noch ein international ein Spielgewinn beim großen Treffen der besten europäischen Vereinsteams.

Im Spiel um Platz fünf trifft Hannover am Sonnabend von 14 Uhr an auf Spaniens Serienmeister CN Atletic Barceloneta, der im Parallelspiel beim Duell der früheren Champions League-Gewinnern mit 12:9 gegen Jug Dubrovnik (Kroatien) siegreich geblieben war. Der Europäische Schwimmverband (LEN) überträgt auch am Finaltag unter https://lenchampionsleague.eurovisionsports.tv/event/10/preliminary-round-2021-22 alle Partien in Fernsehqualität im Livestream, so dass auch die Fans in der Heimat in der ersten Reihe mit dabei sein können. 

 

Champions League 2021/2022

Final Eight in Belgrad (Serbien), Platz 5 bis 8

Waspo 98 Hannover (GER) – CN Marseille (FRA) 11:9 (1:3, 2:1, 4:4, 4:1)

Waspo 98: Moritz Schenkel – Ante Corusic, Marko Macan, Julian Real, Darko Brguljan 1, Niclas Schipper 1, Petar Muslim 6, Ivan Nagaev 2/1, Philip Kubisch, Matija Brguljan, Fynn Schütze, Jorn Winkelhorst 1 und Kevin Götz. Trainer: Karsten Seehafer

Persönliche Fehler: 17/16

  

Spielplan und Resultate

Donnerstag, den 2. Juni 2022
14:30 AN Brescia (ITA) – Waspo 98 Hannover (GER) 12:5 (4:1, 3:1, 3:2, 2:1) – Viertelfinale
16:30 Pro Recco (ITA) – CN Atletic Barceloneta (ESP) 11:10 (4:3, 1:3, 3:2, 3:2)– Viertelfinale
18:30 CN Marseille (FRA) – VK Novi Beograd (SRB) 10:16 (4:5, 2:4, 1:3, 3:4)– Viertelfinale
20:30 FTC Budapest (HUN) – Jug Dubrovnik (CRO) 14:13 (6:4, 3:4 ´, 1:3, 4:2) – Viertelfinale

Freitag, den 3. Juni 2022
14:30 Waspo 98 Hannover (GER) – CN Marseille (FRA) 11:9 (1:3, 2:1, 4:4, 4:1) – Plätze 5/8
16:30 CN Atletic Barceloneta (ESP) – Jug Dubrovnik (CRO) 12:9 (4:2, 2:0, 3:4, 3:3)– Plätze 5/8
18:30 AN Brescia (ITA) – VK Novi Beograd (SRB) 13:14 (4:3, 3:4, 3:2, 3:5) – Halbfinale
20:30 Pro Recco (ITA) – FTC Budapest (HUN) 10:7 (1:2, 4:2, 4:1, 1:2) – Halbfinale

Sonnabend, den 4. Juni 2022
12:00 CN Marseille (FRA) – Jug Dubrovnik (CRO) – Spiel um Platz 7
14:00 Waspo 98 Hannover (GER) – CN Atletic Barceloneta (ESP) – Spiel um Platz 5
17:00 AN Brescia (ITA) – FTC Budapest (HUN) – Spiel um Platz 3
19:30 VK Novi Beograd (SRB) – Pro Recco (ITA) – Finale

Livestream: https://lenchampionsleague.eurovisionsports.tv/event/10/preliminary-round-2021-22  

Foto: Deepbluemedia