Was gibt es Neues?

Schenkel hält ASCD auf Kurs

Die von vielen Fans erhoffte Spannung und Dramatik brachte in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) bereits das erste Halbfinalduell zwischen dem ASC Duisburg und Waspo 98 Hannover: Die in den Rundenspielen erstmals seit 2006 nur drittplazierten Spieler vom Niederrhein siegten vor heimischer Kulisse nach zwei Treffer in der Schlussphase mit 8:6 (2:1, 1:1, 2:2, 3:2) und gingen gegen den Rundenzweiten in der „best of five“-Serie mit 1:0 in Führung. Blendend aufgelegt zeigte sich dabei ASCD-Schlussmann Moritz Schenkel, der auch zum „Spieler des Tages“ gekürt wurde.

Nachdem sich die Regenfront verzogen hatte, war alles angerichtet für den neuen Klassiker des deutschen Spitzenwasserballs, wobei der ASCD das Vereinsfreibad in zum ersten Halbfinalduell in eine schwarzgelbe Arena verwandelt hatte. Die heimischen Spieler wurden als Glücksbringer zudem von der U13-Auswahl des Gastgebers zur Präsentation geleitet, die erst am vergangenen Wochenende den Einzug die deutsche Pokalendrunde geschafft hatten. Der Spielbeginn brachte bei Flaggen auf Halbmast zugleich auch eine Schweigeminute für Duisburgs langjährigen Wasserballwart Klaus Jocks gebracht, der in der Vorwoche im Alter von 76 Jahren verstorben war.

Auch die Spannung ließ in der Folge nichts zu wünschen übrig, wo beide Teams sich wie gewohnt nichts schenken, auch wenn es spielerisch gerne noch etwas mehr hätte sein dürfen. Unter den Strich sollte die Auftaktpartie in den entscheidenden Augenblicken jeweils zu Gunsten der Hausherren laufen, die sich nicht nur gut eingestellt zeigten, sondern vor allem auch in den entscheidenden Phasen jeweils mit einem Tor nachlegen konnten. Die Gäste standen sich dagegen in der Chancenverwertung wiederholt selbst im Wege: „Wer hat schon mal ein Spiel gewonnen, wo man bei neun Hinausstellungen und zwei Fünfmetern nur ein Tor macht?“ hatte Gästetrainer Karsten Seehafer hier klar die Achillesferse seines Teams ausgemacht.

Tore blieben auf beiden Seiten lange Zeit Mangelware, allerdings ließen die aufmerksamen Abwehrreihen beider Seiten auch keine echten Konter zu. Duisburgs schnelle 1:0-Führung nach Überzahltor von Paul Schüler (2.) hatte zunächst lange Bestand, Treffer kurz vor dem Viertelende durch Predrag Jokic und erneut Paul Schüler ließen den Gastgeber mit einer 2:1-Führung in die erste Pause gehen. Im zweiten Abschnitt lag die Sieben von ASCD-Trainer Arno Troost beim 3:1 (12.) einmal mit zwei Toren in Führung, allerdings konnten die Gäste zu Beginn des dritten Abschnitts durch Andreas Schlotterbeck wieder zum 3:3 ausgleichen.

Dass Duisburg ergebnistechnisch und vor allem auch psychologisch über die gesamte Partie durchweg im Vorteil blieb, war insbesondere auch Schlussmann Moritz Schenkel geschuldet, der eine blendende Partie hinlegte. Der Nationaltorhüter parierte im ersten wie auch dritten Abschnitt gegen Bence Toth und Erik Bukowski jeweils die beiden Strafwürfe des Abends und verhinderte damit gleich zweimal den möglichen Ausgleich der Gäste. So ging Duisburg im dritten Abschnitt bei insgesamt leicht erhöhter Trefferzahl dank Philipp Kalberg und Jan Obschernikat bei einem zwischenzeitlichen 4:4-Ausgleich durch David Kleine erneut zweimal in Front und nahm einen 5:4-Vorsprung auch mit in den Schlussabschnitt.

Auch im Schlussabschnitt schaffte Waspo98 nicht den entscheidenden Umschwung, auch wenn Duisburg zeitweilig ins Wanken geriet. Marko Bolovic und Bence Toth sorgten jeweils für den Ausgleich zum 5:5 und 6:6 (28.) bei einer kurzzeitigen ASCD-Führung durch Paul Schülers drittem Treffer an diesem Abend. Allerdings brachte Julian Real mit seinem zweiten Überzahltreffer des Abends im Endspurt den Hausherren die Führung zurück (30.), während Waspo 98 eine Minute später auch die letzte eigene Überzahlchance liegenließ. 22 Sekunden vor dem Ende erhöhte Dennis Eidner ebenfalls noch auf 8:6 für die Troost-Sieben und sicherte damit seinem Team endgültig die wertvolle 1:0-Führung in dem Halbfinalduell.

Ergebnistechnisch hält sich der Effekt der Auftaktpartie zunächst noch in Grenzen, da den Niedersachsen auch weiterhin drei Heimsiege für den ersten Finaleinzug seit 2002 reichen. Doch die Duisburger haben den Druck auf den Tabellenzweiten der Rundenspiele jetzt sichtbar erhöht, und ein Sieg in den beiden kommenden Auswärtsduellen würde die Tür zum Halbfinale weit aufstoßen. Weiter geht es in dieser „best of five“-Serie mit Dramapotential bereits am Sonnabend (19 Uhr) und Sonntag (13 Uhr) mit zwei Partien in Hannover, wobei sich an beiden Tagen die Anschwimmzeiten jeweils um eine Stunde verschoben haben. Gespielt wird dann auch erstmals in dieser Saison auf der Waspo98-Vereinsanlage im Volksbad Limmer (Stockhardtweg 6, 30453 Hannover).

> Fotogalerie (Richard Schönebeck)

 

Deutsche Wasserball-Liga 2014/2015

Halbfinale Play-offs („best of five“)

Mittwoch, den 20. Mai 2015 (Spiel 1)
18:00 SSV Esslingen – Wasserfreunde Spandau 04  4:12 (1:4; 2:2; 0:2; 1:4) – Stand der Serie: 0:1    
20:00 ASC Duisburg – Waspo 98 Hannover 8:6 (2:1, 1:1, 2:2, 3:2) – Stand der Serie: 1:0

Sonnabend, den 23. Mai 2015 (Spiel 2)
18:00 Wasserfreunde Spandau 04 – SSV Esslingen (Schöneberger Schwimmsporthalle)
19:00 Waspo 98 Hannover – ASC Duisburg (Volksbad Limmer/geänderte Anfangszeit!)

Sonntag, den 24. Mai 2015 (Spiel 3)
13:00 Wasserfreunde Spandau 04 – SSV Esslingen (Schöneberger Schwimmsporthalle)

13:00 Waspo 98 Hannover – ASC Duisburg (Volksbad Limmer/geänderte Anfangszeit!)

Mittwoch, den 3. Juni 2015 (Spiel 4 – bei Bedarf)
18:00 SSV Esslingen – Wasserfreunde Spandau 04 (Vereinsfreibad Neckarinsel/geänderte Anfangszeit!)

20:00 ASC Duisburg – Waspo 98 Hannover (ASCD-Freibad)

Sonnabend, den 6. Juni 2015 (Spiel 5 – bei Bedarf)
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 – SSV Esslingen (Schöneberger Schwimmsporthalle)

18:00 Waspo 98 Hannover – ASC Duisburg (Volksbad Limmer)